Ohne Taylor Aronson, Philippe Dupuis, Brandon Segal, Dane Fox, Tom Gilbert, Oliver Mebus und Petr Pohl mussten die THOMAS SABO Ice Tigers am Sonntagabend beim Tabellenführer in Düsseldorf antreten, hatten aber zumindest die lautstarke Unterstützung der mit dem Sonderzug angereisten Fans auf ihrer Seite. Die DEG erwischte aber den besseren Start und ging bereits nach 44 Sekunden in Führung. Philip Gogulla kam über die rechte Seite ins Nürnberger Drittel, nutzt Milan Jurcina als Sichtschutz und traf aus dem Handgelenk perfekt ins lange Eck des von Andreas Jenike gehüteten Tores. Die Antwort der Ice Tigers ließ aber nur 29 Sekunden auf sich warten. Nach einem weiten Pass von Milan Jurcina lief Jason Bast aufs Düsseldorfer Tor zu und spielte im letzten Moment quer, wo Brandon Buck lauerte und zum 1:1-Ausgleich verwandelte. Das Spiel ging weiter hin und her, beide Teams spielten mit offenem Visier nach vorne und lieferten den knapp 6.500 Zuschauern ein fantastisches Spektakel. Bis zum nächsten Tor dauerte es allerdings bis zur 13. Minute. Milan Jurcina brach beim Schussversuch der Schläger, die DEG konterte. Manuel Strodel spielte im Nürnberger Drittel quer, Leon Niederberger zog direkt ab und erzielte die 2:1-Führung für die Gastgeber.

Aber auch diesmal fanden die Ice Tigers die schnelle Antwort. Nach einem Bullygewinn von Daniel Weiß im Angriffsdrittel stimmte die Zuordnung in der Düsseldorfer Hintermannschaft überhaupt nicht, Eric Stephan hatte Zeit und Raum, zog zum Tor und überwand Fredrik Pettersson Wentzel im DEG-Tor aufs kurze Eck zum 2:2-Ausgleich (15.). Da Brandon Buck im Nachschuss am leeren Tor vorbeischoss (17.), blieb es nach 20 Minuten auch beim 2:2. Im zweiten Drittel spielten beide Teams nicht mehr ganz so spektakulär, an Torchancen fehlte es aber zu keinem Zeitpunkt. Jenike hielt einen Handgelenkschuss von Braden Pimm sicher (24.), auf der anderen Seite scheiterte Daniel Weiß in Unterzahl gleich doppelt an Pettersson Wentzel (25.). Die Ice Tigers kamen dem Führungstreffer in der 30. Minute sehr nahe, aber weder Eugen Alanov, noch Leo Pföderl oder Brandon Buck brachten den Puck trotz hochkarätiger Chancen im Düsseldorfer Tor unter. In der 34. Minute klingelte es dann wieder auf der anderen Seite, als John Henrion einen Handgelenkschuss von Marco Nowak unhaltbar zum 3:2 für Düsseldorf abfälschte.

Noch vor Ende des Mittelabschnitts kamen die Ice Tigers aber zum erneuten Ausgleich. Düsseldorf leistete sich wieder einen Fehler im Positionsspiel, die Ice Tigers konterten über Jason Bast. Bast spielte im Düsseldorfer Drittel quer auf Chris Brown, der zunächst noch an Pettersson Wentzel scheiterte, aber seinen eigenen Abpraller zum 3:3 über die Linie drückte (39.). Im Schlussdrittel tat die DEG zunächst mehr fürs Spiel und kam in der 44. Minute auch zur dicken Möglichkeit, als Lukas Laub im Hintergrund an die Scheibe kam und freistehend am leeren Tor vorbeischoss. Aber auch die Ice Tigers hatten eine große Chance: Chris Brown bediente Brandon Buck, der vors Tor zog, Pettersson Wentzel eigentlich schon umspielt hatte und dann mit der Rückhand die Scheibe nicht erwischte (45.). In der 50. Minute waren die Ice Tigers eine Spur zu offensiv und liefen in einen Konter, den Jenike gegen Philip Gogulla und Alexander Barta vereitelte. Mehr tat sich in der regulären Spielzeit nicht mehr, weil die Ice Tigers kurz vor Schluss eine Überzahlsituation ungenutzt ließen. In der Verlängerung war es die DEG, die den entscheidenden Schlag setzte: Ken Andre Olimb wurde bedient und hämmerte den Puck unhaltbar zum entscheidenden 4:3 für Düsseldorf in den Winkel.

Immerhin blieb den dezimierten und tapfer kämpfenden THOMAS SABO Ice Tigers ein Punkt aus dem Spiel beim Tabellenführer.

Foto: Thomas Hahn

Martin Jiranek (Nürnberg): Es war ein hart umkämpftes Spiel. Düsseldorf ist heiß und hat viel Geschwindigkeit auf seiner Seite. Die DEG spielt sehr gut und steht verdient oben in der Tabelle. Ich denke, dass der eine Punkt für uns ein Erfolg ist, weil wir mit einigen Verletzungen zu kämpfen haben. Wir hatten sogar eine Chance, alle drei Punkte zu holen, es hat in Überzahl aber nicht geklappt.

Harold Kreis (Düsseldorf): Nach dem Spiel heute kann ich verstehen, warum Nürnberg in den letzten Jahren so erfolgreich war und wieder sein wird, wenn die Mannschaft gesund ist. Sie spielen ein sehr kluges und geduldiges Eishockey und haben ein großes Offensivpotenzial. Natürlich freuen wir uns über die zwei Punkte, haben heute aber nicht so gut gespielt. Nürnberg lässt wenig zu und kommt zu Konterchancen, wenn man eine Scheibe verliert. Das Unentschieden nach 60 Minuten war verdient.