Zum Saisonauftakt verschlug es die Nürnberg Ice Tigers am Freitagabend zum CHL-Teilnehmer aus Straubing. Tom Rowe und Manuel Kofler konnten personell aus dem Vollen schöpfen, weshalb Roman Kechter (Trainingsrückstand nach einer Erkrankung) und Lukas Ribarik nicht zum Einsatz kamen. Die Hausherren, die bereits vier CHL-Spiele absolviert haben und voll im Saft stehen, kontrollierten die Anfangsphase und übten viel Druck auf das von Niklas Treutle gehütete Tor aus. Nach knapp sechs gespielten Minuten gingen die Niederbayern deshalb auch folgerichtig in Führung. Am Ende einer schnellen Kombination über Jason Akeson und Luke Adam musste Mike Connolly am langen Pfosten nur noch einschieben – 1:0 für Straubing. Die Ice Tigers kamen in der zweiten Hälfte es ersten Drittels besser ins Spiel und zu ihren ersten Möglichkeiten. Marcus Weber wurde in der 13. Minute von Tim Fleischer gut bedient und schoss knapp am Tor vorbei, nur Sekunden später dachten die Nürnberger Spieler, sie könnten den Ausgleich bejubeln, der Schuss von Oliver Mebus aus spitzem Winkel landete aber erst an der Latte und anschließend am Pfosten (13.). Mebus hatte auch die nächste gute Nürnberger Chance, Straubings Hunter Miska parierte den Schuss des Verteidigers von der linken Seite aber sicher (17.).

Die Straubinger Führung nach dem ersten Drittel war insgesamt verdient, im zweiten Drittel begegneten sich beide Teams dann aber endgültig auf Augenhöhe. Das Spiel wurde im Verlauf des Mittelabschnitts ruppiger und entwickelte richtigen Derby-Charakter. Niklas Treutle konnte sich gegen Travis St. Denis und Parker Tuomie (26.) auszeichnen, auf der anderen Seite verpasste Gregor MacLeod nach einer schnellen Überzahl-Kombination aus kurzer Distanz (29.), wenige Augenblicke später schoss Hayden Shaw von der linken Seite knapp übers Tor (30.). Die Ice Tigers kombinierten auch weiterhin gut, Tim Fleischer zielte aus dem hohen Slot in Richtung Winkel, Miska parierte aber reaktionsschnell mit der Stockhand (30.). Die Ice Tigers spielten nach vorne und fingen sich in der 35. Minute einen Zwei-auf-Eins-Konter ein, den JC Lipon nach einem Querpass von Parker Tuomie zum 2:0 für Straubing abschloss.

Nur 92 Sekunden nach Beginn des Schlussdrittels erhöhten die Tigers sogar auf 3:0, als Luke Adam die Scheibe im eigenen Drittel aufnahm, über die rechte Seite ins Nürnberger Drittel fuhr und einen Handgelenkschuss genau in den Winkel jagte (42.). Die Ice Tigers fanden aber einen Weg zurück in die Partie und kamen mit einem Doppelschlag innerhalb von 37 Sekunden auf 2:3 heran. Zunächst drückte Ryan Stoa die Scheibe aus kurzer Distanz über die Linie, nachdem er von Patrick Reimer und Andrew Bodnarchuk mustergültig freigespielt wurde. Danach brachte Stoa die Scheibe ins Straubinger Drittel und legte ab für Patrick Reimer, der einfach mal aus dem Handgelenk schoss. Die Scheibe wurde vor dem Tor von einem Straubinger Verteidiger abgefälscht und flog an Miska vorbei ins Tor. Tom Pokel nahm seine Auszeit und wurde dafür belohnt: Nur 42 Sekunden nach dem Nürnberger Anschlusstreffer stellte Sandro Schönberger den Zwei-Tore-Abstand mit einer schönen Einzelleistung wieder her (46.). In einem spektakulären Schlussdrittel hatten Julius Karrer (47.) und Tyler Sheehy (52.) mit Alleingängen die Chance, Nürnberg noch einmal heranzubringen, brachten die Scheibe aber nicht an Miska vorbei. Drei Minuten vor Schluss machte Straubing dann in Überzahl alles klar, Taylor Leier verwertete einen Querpass von JC Lipon im Slot zum 5:2-Endstand.

Foto: Harry Schindler

Manuel Kofler (Nürnberg): Für die Zuschauer war das heute ein tolles Spiel. In den ersten beiden Dritteln haben wir viel umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Wir waren leider nicht so zwingend mit unseren Torchancen. Im letzten Drittel sind wir eigentlich super zurückgekommen, das Spiel war offen, aber das 4:2 von Schönberger hat uns dann das Momentum genommen.

Tom Pokel (Straubing): Es war ein spannendes Zwei-Wege-Eishockey-Derby. Wir haben einen guten Start hingelegt, in der zweiten Hälfte des ersten Drittels ist Nürnberg dann zu einfach durch die neutrale Zone gekommen. Im zweiten Drittel waren beide Teams stark mit guten Chancen. Es gab eine Phase, in der Nürnberg die schnellere und bissigere Mannschaft war. Im letzten Drittel sind wir wieder besser zu unserem Spiel gekommen. Wir sind sehr froh über das Ergebnis, können uns aber steigern. Nürnberg war einfach besser in den Zweikämpfen.

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