Klar besser, aber nur ein Punkt

09. Oktober 2022 Allgemein ·

Vor dem Auswärtsspiel bei den Eisbären Berlin erreichte die Nürnberg Ice Tigers am Samstag die nächste personelle Hiobsbotschaft: Andrew Bodnarchuk meldete sich krank und konnte die Reise nicht mit antreten. Da nun nur noch vier gelernte Verteidiger übrig blieben, half Tim Fleischer in der Verteidigung aus. Die Ice Tigers begannen in Berlin hochkonzentriert und hatten in der Anfangsphase auch mehr vom Spiel. Schon nach 80 Sekunden kam Gregor MacLeod energisch ins Berliner Drittel und spielte quer vors Tor, die Scheibe wurde in Richtung Tor abgefälscht, Tobias Ancicka reagierte aber gut. Von den Eisbären war in der Offensive wenig zu sehen, einen der seltenen Vorstöße über Morgan Ellis wehrte Leon Hungerecker sicher ab (7.). Gegen Mitte des Drittels wurde Berlin etwas gefährlicher, Giovanni Fiore zog in der 10. Minute über die rechte Seite vors Tor, konnte Hungerecker aber ebenfalls nicht überwinden. Auf der anderen Seite parierte Ancicka einen harten Handgelenkschuss von Tyler Sheehy mit der Maske und hielt den folgenden Schlagschuss von Dane Fox aus dem hohen Slot sicher mit der Fanghand (15.). Mehr passierte im ersten Drittel nicht mehr, die Teams gingen mit einem torlosen Unentschieden in die Kabine.

Die Ice Tigers starten auch ins zweite Drittel mit viel Energie und hatten weiterhin mehr vom Spiel. Dane Fox bediente Tyler Sheehy auf der rechten Seite, der Außenstürmer traf mit seinem Handgelenkschuss von der rechten Seite aber nur das Außennetz (22.). Die Ice Tigers brachten Angriff um Angriff aufs Berliner Tor und wurden in der 27. Minute schließlich für ihre Mühen belohnt. Tim Fleischer spielte an der blauen Linie quer zu Julius Karrer, der aus halbrechter Position halbhoch schoss. Daniel Schmölz fälschte ab, die Scheibe blieb vor dem Tor liegen, Ryan Stoa reagierte am schnellsten und staubte zur hochverdienten 1:0-Führung für die Ice Tigers ab. Begünstigt durch zwei Strafen gegen Dane Fox und Oliver Mebus hatten die Eisbären in der Folge etwas mehr Spielanteile, mehr als ein gefährlicher Schlagschuss von Julian Melchiori, den Hungerecker mit der Fanghand abwehrte, sprang aber nicht heraus (32.). Erst in der 36. Minute wurde es zum ersten Mal richtig eng vor dem Nürnberger Tor, als sich die Reihe um Marcel Noebels lange im Nürnberger Drittel festsetzte und Leon Hungerecker am langen Pfosten reaktionsschnell gegen Kevin Clark parierte.

Die Ice Tigers nahmen die knappe, aber verdiente 1:0-Führung mit in den Schlussabschnitt und kontrollierten das Spiel weiterhin weitestgehend. Danjo Leonhardt scheiterte mit einem Bauerntrick (43.), Lukas Ribarik freistehend aus dem Slot (44.). In der 48. Minute nutzten die Ice Tigers ihre Überlegenheit dann endlich zum 2:0. Daniel Schmölz war es, der Tobias Ancicka seitlich von hinter der Torlinie anschoss und irgendwie den Weg über die Linie fand. Tim Fleischer schoss in der 50. Minute bei einer Konterchance nur knapp am langen Pfosten vorbei. Fünf Minuten vor Schluss bekam Daniel Schmölz den Puck vor dem Tor und hatte freistehend die Chance, das Spiel zu entscheiden, traf beim Schussversuch aber die Scheibe nicht richtig (55.). Die Ice Tigers machten eigentlich alles richtig, eine Strafe gegen Hayden Shaw brachte die Eisbären aber dennoch glücklich ins Spiel zurück. Berlin probierte es mit sechs Feldspielern gegen vier Nürnberger, Kevin Clark drückte einen Nachschuss aus kurzer Distanz zum 2:1-Anschlusstreffer über die Linie (59.). Die Eisbären nahmen den Torhüter noch einmal vom Eis und wurden wieder belohnt. Diesmal war es Giovanni Fiore, der im Slot an die Scheibe kam und das 2:2 erzielte (60.). Damit hatten die Eisbären einen glücklichen, unverdienten Punkt sicher und sollten auch in der Verlängerung das Glück auf ihrer Seite haben. Tyler Sheehy traf auf Nürnberger Seite nur die Latte, im Gegenzug verlor Giovanni Fiore unabsichtlich so clever die Scheibe, dass er an Elis Hede vorbeikam, frei vor Hungerecker auftauchte mit mit der Rückhand das 3:2 für die Eisbären erzielte (64.).

Drei Punkte wären für die Ice Tigers nach einem nahezu perfekten Auswärtsspiel verdient gewesen, am Ende wurde es nur einer. Dennoch dürfen die Ice Tigers angesichts der Personallage stolz auf vier Punkte  aus diesem Wochenende sein.

Foto: City-Press

1.2.3.OTErgebnis
Eisbären Berlin00213 n.V.
Nürnberg Ice Tigers01102

Stimmen zum Spiel

Tom Rowe (Nürnberg): Ich bin so stolz auf meine Jungs. Wir hatten nur vier Verteidiger genau wie Berlin. Die Jungs haben einen unglaublichen Job gemacht, sich an den Spielplan gehalten und das Spiel diktiert. Wir wussten, dass Berlin müde sein könnte, das wollten wir ausnutzen. Leon Hungerecker hat stark gespielt, er ist eine sehr gute Verpflichtung. Am Ende des Tages haben wir sieben Strafen genommen, von denen wir vielleicht vier verdient hatten.

Serge Aubin (Berlin): Das war ein schwieriges Spiel für uns heute. Wir konnten fühlen und sehen, dass wir keine Energie hatten. Nürnberg ist sehr gut gelaufen, wir haben keine Zweikämpfe gewonnen. Wir hatten am Ende des Spiels das Powerplay und haben gehofft, dass wir einen Funken erzeugen könnten. Das hat funktioniert, obwohl wir nichts mehr im Tank hatten.

Tore

ZeitTorschütze1. Assistent2. AssistentBemerkung
0:127:10StoaSchmölzKarrer
0:247:42SchmölzFleischerMacLeod
1:258:18BoychukNoebelsFiore6:4-Überzahl
2:259:13FioreBoychukEA 6:5
3:263:11FioreWhiteMik

Strafen

Eisbären Berlin6 Min
Nürnberg Ice Tigers14 Min

Allgemeine Informationen

Zuschauerzahl:10.069
Schiedsrichter:Benjamin Hoppe, Gordon Schukies