Knappe Heimniederlage gegen München

30. Januar 2021 Allgemein ·

Ohne Chris Brown (Cut über dem Auge), Dane Fox (bei seiner hochschwangeren Frau im Krankenhaus), Marcus Weber, Tim Bender, Tyson McLellan, Joachim Ramoser und Vincent Hessler traten die Nürnberg Ice Tigers am Samstagnachmittag gegen den EHC Red Bull München erstmals in ihren neuen blauen Trikots an. Schon nach 26 Sekunden musste Daniel Schmölz wegen Haltens auf die Strafbank, die einzige Chance der folgenden zwei Minuten hatte aber Timo Walther, der mit der Rückhand knapp am langen Pfosten des von Kevin Reich gehüteten Tores vorbei schoss (2.). Die Ice Tigers kamen dem Führungstreffer in ihrem ersten Powerplay näher als München, Marcel Kurth bugsierte die von Daniel Schmölz vors Tor gespielte Scheibe knapp am Tor vorbei, kurz darauf schoss Schmölz selbst und scheiterte aus spitzem Winkel an Reich (6.). Die Ice Tigers gestalteten das Spiel gegen den haushohen Favoriten offen und hatten sogar etwas mehr Spielanteile, das erste Tor gelang aber dennoch den Red Bulls. Wie so oft in den vergangenen Spielen war es ein unglückliches Gegentor für die Ice Tigers. Frank Mauer traf die Scheibe von der linken Seite nicht richtig, erst dadurch kam sie gefährlich an den langen Pfosten, wo Patrick Hager lauerte und sie über die Linie drückte – 0:1 für München (15.).

Roman Kechter hatte den Ausgleich in der 17. Minute auf dem Schläger, als er Yasin Ehliz an der Bande abschüttelte, Max Kislinger die Scheibe für ihn liegen ließ und der Youngster knapp übers Tor zielte. Es war insgesamt ein sehr ordentlicher Auftritt der Ice Tigers, die in der 22. Minute den Ausgleich bei einem Drei-auf-Eins-Konter hätten erzielten müssen. Brett Pollock gab die Scheibe auf die linke Seite zu Luke Adam, der bediente Andrej Bireš am langen Pfosten und Bireš brachte den Puck freistehend nicht an Reich vorbei. München machte es kurz darauf besser und erhöhte auf 0:2. Es waren die Kleinigkeiten, die heute den Unterschied ausmachten. Andrew MacWilliam schlich sich von der blauen Linie zum Tor, bekam den Pass von Patrick Hager von hinter der Grundlinie und überwand Treutle am kurzen Pfosten (23.). Gemessen an den Spielanteilen und Chancen war das ein eher unglücklicher Zwei-Tore-Rückstand für die Ice Tigers, die sich aber nicht geschlagen gaben und weiterhin alles dafür taten, das Spiel vom Donnerstag vergessen zu machen und Punkte gegen München zu holen. Eine große Chance für dieses Vorhaben ergab sich in der 34. Minute, als Yannic Seidenberg wegen eines Kniechecks gegen Brett Pollock vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. In der fünfminütigen Überzahlsituation kamen die Ice Tigers zu Chancen für Patrick Reimer (35.) und Marcel Kurth (37.), konnten Reich aber (noch) nicht überwinden.

München machte es (wieder) besser und erhöhte noch im Mittelabschnitt auf 0:3. Als beide Teams einen Spieler auf der Strafbank hatten, kam Zach Redmond von der Spielerbank ins Nürnberger Drittel aufs Eis, bekam den Querpass von Chris Bourque perfekt serviert und traf per Direktschuss flach ins lange Eck. Nürnberg gab sich aber noch immer nicht geschlagen und fand einen Weg, das Spiel noch einmal spannend zu machen. Gerade einmal 15 Sekunden waren im Schlussabschnitt gespielt, da wurde Eric Cornel in der neutralen Zone mit einem weiten Pass von Patrick Reimer bedient, kam ins Münchner Drittel und traf aus dem Handgelenk ins kurze Eck – nur noch 1:3 aus Nürnberger Sicht. München kam in der Folge zu drei Überzahlsituationen und nutzte die dritte zum 1:4. Am Ende einer schnellen Kombination über Philip Gogulla und Patrick Hager musste JJ Peterka nur noch einschieben (47.). Die Ice Tigers machten weiter Druck und kamen in der 50. Minute noch einmal heran. Andrej Bireš spielte von der Seite mit der Rückhand in die Mitte, Brett Pollock kam an die Scheibe und traf aus dem Handgelenk aufs kurze Eck zum 2:4. Die Ice Tigers drängten auf weitere Tore, es dauerte aber bis wenige Sekunden vor Schluss, ehe die Bemühungen belohnt wurden. Wieder setzte Andrej Bireš Brett Pollock in Szene, wieder zog Pollock ab und traf diesmal hoch ins lange Eck (60.). Mehr als der Anschlusstreffer zum 3:4 sprang für die Ice Tigers zwar nicht mehr heraus, insgesamt stand am Ende aber eine trotz der dünnen Personaldecke starke kämpferische Leistung, die am Ende durchaus den ein oder anderen Punkt verdient gehabt hätte.

Foto: Thomas Hahn

1.2.3.Ergebnis
Nürnberg Ice Tigers0033
EHC Red Bull München1214

Stimmen zum Spiel

Don Jackson (München): Wichtig für uns, dass wir nach dem zweiten Drittel in Führung waren. Noch fünf Minuten länger und die Ice Tigers hätten das Spiel noch gewinnen können. Das war ein gutes Spiel von Nürnberg.

Frank Fischöder (Nürnberg): Wir mussten eine Reaktion zeigen und defensiv stabiler stehen. Die Jungs haben gut darauf reagiert und haben es aus der Stabilität geschafft, Chancen zu kreieren. Wir haben nie aufgehört, im Spielplan zu bleiben und sind hintenraus mit den Toren belohnt worden. Spiele, die eng ausgehen, sind immer zu kurz, aber darüber muss man jetzt nicht reden. Ich bin froh, dass die Jungs heute gegen München etwas fürs Selbstvertrauen getan haben.

Tore

ZeitTorschütze1. Assistent2. AssistentBemerkung
0:114:07HagerMauerGogulla
0:222:33MacWilliamHagerEhliz
0:338:41RedmondBourqueParkes4:4-Feldspieler
1:340:15CornelReimerGilbert
1:446:43PeterkaHagerGogulla5:4-Überzahl
2:449:32PollockBirešAdam
3:459:44PollockBirešMebus4:4-Feldspieler

Strafen

Nürnberg Ice Tigers12 Min
EHC Red Bull München11 Min + Spieldauer (Seidenberg)

Allgemeine Informationen

Schiedsrichter:Marc Iwert, Aleksi Rantala