Zum ersten Mal in dieser Saison kamen über 4.000 Zuschauer in die ARENA NÜRNBERGER Versicherung, um das letzte Hauptrunden-Heimspiel der Nürnberg Ice Tigers gegen die Augsburger Panther zu erleben und sich mit etwas Glück ein getragenes Trikot eines Spielers zu sichern. Julius Karrer feierte nach überstandener Fußverletzung seine Rückkehr ins Team, Jessica Campbell stand (vorerst?) zum letzten Mal neben Tom Rowe und Manuel Kofler hinter der Bande. Die Ice Tigers begannen wie die Feuerwehr und übten von Beginn an unglaublichen Druck aufs Augsburger Tor aus. Charlie Jahnke (2.) und Blake Parlett (3.) schossen aus aussichtsreichen Positionen noch knapp übers Tor, nach nicht einmal fünf gespielten Minuten ging Nürnberg dann aber hochverdient in Führung. Nach einem schlechten Wechsel der Panther kam Charlie Jahnke vor der Augsburger an die Scheibe, zog sie um einen Verteidiger herum und spielte punktgenau an den langen Pfosten, wo Chris Brown lauerte und sie über die Linie brachte – 1:0 für die Ice Tigers. Von Augsburg war weiterhin nichts zu sehen, die Panther wurden von den Ice Tigers förmlich überrannt. Wie so oft musste das Team von Tom Rowe aber mit der Chancenverwertung hadern. Tim Fleischer (7.), Nick Welsh (8.) und Tyler Sheehy (9.) brachten den Puck aus aussichtsreichen Positionen nicht im Tor unter.

In der 11. Minute folgte dann endlich das zweite Nürnberger Tor. Tim Fleischer umkurvte das Gehäuse von Olivier Roy und legte ab an die blaue Linie, Julius Karrer schoss flach aufs lange Eck und Patrick Reimer drückte den Abpraller zum 2:0 über die Linie. Erst mit einem Augsburger Powerplay kamen die Panther etwas besser in die Partie, bis zum Ende des Drittels hatten die Ice Tigers aber die weitaus besseren Möglichkeiten. Auch zu Beginn des Mitteldrittels haben die Ice Tigers das Tempo vor, Dane Fox scheiterte nach einem schönen Doppelpass mit Charlie Jahnke aber auch an Olivier Roy (22.). Bei Augsburger Überzahl hatte Vinny Saponari aus dem Slot die bis dato beste Möglichkeit für die Gäste, Niklas Treutle reagierte aber stark mit dem Schoner (24.). Dieses Powerplay gab den Panthern aber Auftrieb, fortan hatten sie etwas mehr vom Spiel, Treutle parierte in der 26. Minute noch stark gegen Chad Nehring aus dem Slot, war in der 27. Minute aber zum ersten Mal machtlos. Matt Puempel spielte von hinter dem Tor nach vorne, Adam Payerl scheiterte mit seinem ersten Versuch, drückte seinen eigenen Abpraller aber zum 2:1-Anschlusstreffer über die Linie. Den Ice Tigers ging in der Folge etwas die Struktur verloren, Augsburg war dem Ausgleich näher als die Ice Tigers dem dritten Tor, was hauptsächlich an den vergebenen Chancen aus dem ersten Drittel lag.

Zu Beginn des Schlussabschnitts hatte Chris Brown die nächste gute Gelegenheit für Nürnberg, er traf von der rechten Seite aus dem Handgelenk aber nur die Oberkante der Latte (41.). Insgesamt hatten die Ice Tigers im letzten Drittel wieder etwas mehr Zugriff aufs Spiel, agierten im Vorwärtsgang aber immer wieder zu kompliziert und ließen geradliniges Eishockey ein wenig vermissen. In der 48. Minute spielte Lukas Ribarik auf die linke Seite zu Gregor MacLeod, der mit viel Tempo vors Tor zog, den Puck aber geradezu über die Linie tragen wollte statt einfach zu schießen, weshalb Roy parieren konnte. Die Ice Tigers machten nun wieder mehr Druck aufs Tor, nachdem Powerbreak gelang den Panthern allerdings der nicht unverdiente 2:2-Ausgleichstreffer. Nach einem Scheibenverlust der Ice Tigers im Angriffsdrittel lief Matt Puempel über die linke Seite in Richtung Tor und überwand Niklas Treutle mit einem Handgelenkschuss aufs kurze Eck (51.). Tim Fleischer und Daniel Schmölz (56.) hatten in der Schlussphase die erneute Nürnberger Führung auf dem Schläger, letztlich blieb es nach 60 Minuten aber bei der Punkteteilung. In der Verlängerung hatten die Ice Tigers mehr vom Spiel und über Tim Fleischer in der 62. und 64. Minute beste Möglichkeiten, Roy wehrte aber ab und das Spiel musste im Penaltyschießen entschieden werden. Da dort einzig Patrick Reimer erfolgreich war, blieb der Zusatzpunkt in Nürnberg. Dementsprechend gut war dann auch die Stimmung bei der anschließenden Trikotübergabe an die glücklichen Gewinner der Verlosung.

Am letzten Hauptrundenspieltag geht es für die Ice Tigers am Sonntag nach Schwenningen. Das Heimrecht in der 1. Playoff-Runde wurde durch den Sieg gegen Augsburg gesichert, am Sonntag geht es deshalb nur noch um die endgültige Platzierung (7. oder 8.) und den Gegner in der 1. Playoff-Runde (Düsseldorf oder Köln).

Foto: Thomas Hahn

Serge Pelletier (Augsburg): Wir hatten nicht den Start, den wir uns gewünscht haben. Nürnberg ist sofort in Führung gegangen. Es war ein hartes Spiel, beide Teams haben hart gearbeitet, um den Fans eine gute Show zu bieten. Wir konnten in der Verlängerung und im Penaltyschießen keinen Unterschied machen. Nürnberg hat ein gutes Spiel gemacht und sich den Sieg verdient.

Jessica Campbell (Nürnberg): Das Spiel war schnell, wir sind sehr gut rausgekommen und haben das umgesetzt, was wir uns in der Offensive und in Sachen Puckbesitz vorgenommen hatten. Augsburg ist gut zurückgekommen und hat uns oft unter Druck gesetzt, vor allem im zweiten und letzten Drittel. In der neutralen Zone ist auf beiden Seiten sehr viel passiert, beide Torhüter haben sehr gut gespielt. Das war für die Fans ein sehr aufregendes Spiel, ich freue mich sehr auf den weiteren Weg der Ice Tigers.