Zum letzten Hauptrundenspiel der PENNY DEL-Saison 2022/23 ging es für die Nürnberg Ice Tigers in den hohen Norden zum Gastspiel bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven. Für Kapitän Patrick Reimer war es das letzte Hauptrundenspiel seiner Karriere, unterstützt wurde er dabei von 150 mitgereisten Nürnberger Fans und 18 seiner besten Freunde aus Mindelheim. Die Partie begann auf beiden Seiten abwartend und konzentriert, beinahe schon wie in den Playoffs. Die ersten beiden Torschüsse hatten die Ice Tigers über Danjo Leonhardt (2.), Maximilian Franzreb parierte jeweils sicher. Nürnberg hatte in der Anfangsphase zwar mehr Scheibenbesitz, die Fischtown Pinguins gingen wenige Sekunden nach Ablauf einer Strafe gegen Dane Fox aber in Führung. Philip Samuelsson spielte an der blauen Linie quer, Jan Urbas zog direkt ab und überwand Leon Hungerecker im Tor der Ice Tigers (8.). In der 14. Minute spielten die Ice Tigers ihrerseits in Überzahl, Tim Fleischer lenkte eine Hereingabe von Patrick Reimer knapp am Tor vorbei. Als Oliver Mebus auf der Strafbank saß, hatte Blake Parlett in Unterzahl am Ende eines Drei-auf-Eins-Konters den Ausgleich auf dem Schläger, er traf aber nur den Innenpfosten (17.). Statt 1:1 hieß es kurz darauf 2:0 für Bremerhaven, Jan Urbas traf in Überzahl aus identischer Position wie beim Führungstreffer mit einem identischen Direktschuss von der blauen Linie.

Der Spielstand entsprach nicht einmal ansatzweise den Spielanteilen auf dem Eis, was die Ice Tigers im Mittelabschnitt zügig änderten. Ein Überzahlspiel blieb noch erfolglos, in der 25. Minute gelang den Ice Tigers dann aber der hochverdiente Anschlusstreffer. Patrick Reimer schüttelte Moritz Wirth im Laufduell über die rechte Seite ab, Gregor MacLeod übernahm und spielte in den Slot, über Umwege landete die Scheibe dort bei Daniel Schmölz, der aus der Drehung direkt abzog und das 1:2 aus Nürnberger Sicht erzielte. Nürnberg machte in der Folge weiter Druck, dominierte das Spielgeschehen und kam zu einigen hochkarätigen Möglichkeiten. Ryan Stoa scheiterte aus dem Slot flach an Franzreb (29.), Nick Welsh schoss von der blauen Linie knapp am Tor vorbei (30.). Wenige Sekunden später kam Danjo Leonhardt aus kurzer Distanz zum Abschluss, Franzreb reagierte schnell mit dem Schoner (30.). Erst nach dem Powerbreak kam Bremerhaven wieder etwas besser ins Spiel, einen Schuss von Patch Alber von der blauen Linie hielt Hungerecker allerdings sicher (34.). Kurz vor Ende des Drittels gewann Gregor MacLeod in Überzahl ein Bully im Angriffsdrittel, Hayden Shaw schoss aus dem Handgelenk, Franzreb hielt sicher und Bremerhaven nahm die knappe Führung mit ins letzte Drittel.

Die Ice Tigers starteten mit Überzahl in den Schlussabschnitt, Gregor MacLeod spielte tief ins Drittel, die Scheibe prallte von der Bande zurück vors Tor und sprang über den Schläger des vor dem Tor lauernden Hayden Shaw (41.). Die Ice Tigers machten weiter Druck und erarbeiteten sich in der 44. Minute den hochverdienten Ausgleich. Gregor MacLeod brachte die Scheibe ins Bremerhavener Drittel, verzögerte auf der rechten Seite geschickt und spielte einen überragenden Querpass an den langen Pfosten, wo Daniel Schmölz nur noch den Schläger reinhalten musste und das 2:2 erzielte. Die Partie blieb auch danach hart umkämpft, in der 50. Minute hatte Bremerhaven über Miha Verlic die dicke Chance zur erneuten Führung, Leon Hungerecker hielt aber spektakulär mit der Fanghand. In der Schlussphase hatten beide Teams noch Möglichkeiten zur Vorentscheidung, das Spiel ging beim Stand von 2:2 aber in die Verlängerung. Zu diesem Zeitpunkt stand bereits fest, dass Bremerhaven und Nürnberg am Dienstag in der 1. Playoff-Runde erneut aufeinandertreffen würden. Die Verlängerung brachte keine Entscheidung, im Penaltyschießen sicherte Gregor MacLeod den Ice Tigers den Zusatzpunkt und damit einen positiven Abschluss der Hauptrunde.

Tickets fürs Heimspiel der Ice Tigers am Freitag um 19.30 Uhr sind ab Montag um 10 Uhr an allen Vorverkaufsstellen und online erhältlich.

Foto: Jasmin Wagner

Tom Rowe (Nürnberg): Wir haben ein sehr solides Spiel gemacht. Ich bin sehr stolz auf Leon Hungerecker, der zuletzt nicht viel gespielt hat. Er hat die wichtigen Saves gemacht. Unser Defensivspiel war ziemlich gut und wir haben die Chancen genutzt. Es ist immer ein harter Kampf gegen Bremerhaven, so wird das auch ab Dienstag in den Playoffs sein.

Thomas Popiesch (Bremerhaven): Wir sind bei 5 gegen 5 nicht optimal gestartet. Wir wussten, dass Nürnberg immer kompakt steht. Zwei Überzahltore sollten uns grundsätzlich Selbstvertrauen geben, aber im zweiten Drittel hat uns das mehr genommen als gegeben. Nürnberg hat uns teilweise eingeschnürt. Das Unterzahlspiel war heute sehr ordentlich, insgesamt war es ein ausgeglichenes Spiel. So wird auch die Serie sein.