Zum Heimspiel gegen die wegen einiger Corona-Fälle ersatzgeschwächten Iserlohn Roosters kehrte Blake Parlett nach überstandenen muskulären Problemen zurück ins Team der Nürnberg Ice Tigers. Das Team von Tom Rowe wollte an die jüngsten Erfolge anknüpfen und den dritten Sieg in Serie einfahren und legte entsprechend schwungvoll los. Roosters-Torhüter Andreas Jenike stand sofort unter Druck und musste nach 61 Sekunden zum ersten Mal hinter sich greifen. Gregor MacLeod feuerte einen Schlagschuss von der blauen Linie aufs Tor, Jenike musste abprallen lassen und Patrick Reimer staubte zur 1:0-Führung ab. Die Ice Tigers setzten nach und schnürten die Roosters phasenweise in deren Drittel ein, verpassten es aber, ihre ersten beiden Überzahlsituationen auszunutzen. In der 9. Minute kam Charlie Jahnke am langen Pfosten zum Abschluss und schoss aufs kurze Eck, Jenike parierte aber glänzend mit dem linken Arm. In der Folge mussten die Ice Tigers sogar eine doppelte Unterzahlsituation überstehen, schafften das aber recht souverän (14.). Auf der anderen Seite schraubten die Ice Tigers ihre Anzahl an Torschüssen bis zum Ende des Drittels auf 17, Jenike hielt sein Team aber im Spiel und rettete das knappe 1:0 in die erste Pause.

Im zweiten Drittel sahen die Zuschauer in der ARENA NÜRNBERGER Versicherung ein ähnliches Bild. Die Ice Tigers dominierten das Spielgeschehen weitestgehend und kamen in der 23. Minute zur Riesenchance aufs zweite Tor. Charlie Jahnke setzte sich am rechten Bullypunkt mit einem sehenswerten Move durch, tauchte frei vor Jenike auf und schoss nur knapp übers Tor. Es dauerte allerdings bis zur 26. Minute, ehe sich die Ice Tigers selbst belohnten: Jahnke steckte vor der blauen Linie der Roosters durch zu Tim Fleischer, der kurz verzögerte und Jenike anschließend mit einem perfekten, halbhohen Handgelenkschuss aufs lange Eck überwand – 2:0 für Nürnberg. Als Patrick Reimer in der 31. Minute wegen eines hohen Stocks auf der Strafbank saß, kamen die Roosters schließlich zu ihrem ersten Tor. Kris Foucault bediente Joe Whitney am langen Pfosten derart perfekt, dass Whitney nur noch den Schläger reinhalten musste und auf 2:1 verkürzte (31.). Die Antwort der Ice Tigers ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Nur 52 Sekunden später stellte Nürnberg den Zwei-Tore-Abstand wieder her. Ryan Stoa kam mit der Scheibe aus der Rundung und bediente Gregor MacLeod am rechten Bullypunkt, der mit einem platzierten Handgelenkschuss zum 3:1 erfolgreich war.

In der 38. Minute kamen die Roosters über einen Alleingang für Kris Foucault noch einmal zur Riesenchance, das Ergebnis knapper zu gestalten, Niklas Treutle reagierte aber glänzend und hielt den Ice Tigers den Zwei-Tore-Vorsprung nach 40 Minuten fest. Nach 91 Sekunden im Schlussabschnitt erhöhten die Ice Tigers auf 4:1. Andreas Jenike kam weit aus seinem Tor und spielte die Scheibe an der Bande entlang genau auf die Kelle von Charlie Jahnke, der direkt schoss und ins verwaiste Iserlohner Tor traf. Wiederum 90 Sekunden später schoss Patrick Reimer aus spitzem Winkel von hinter der Torlinie, die Scheibe prallte von Jenikes Rücken an die Latte und zurück auf Jenikes Rücken, wo dieser die Scheibe mit der Fanghand akrobatisch festhielt (44.). In der 47. Minute wurde Gregor MacLeod von Patrick Reimer perfekt bedient, schoss aber übers praktisch leere Tor. Die Ice Tigers kontrollierten die Partie bis zu diesem Zeitpunkt, nahmen knapp sechs Minuten vor Schluss aber noch eine Strafe, was die Roosters ausnutzten. Mit sechs Feldspielern auf dem Eis war es Joe Whitney, der einen Nachschuss zum 4:2 über die Linie drückte (55.). Die Partie wurde tatsächlich noch einmal richtig spannend, 95 Sekunden vor Schluss traf Luke Adam freistehend zum 4:3. Sekunden vor der Sirene hatte Sven Ziegler sogar noch die Riesenchance zum Ausgleich, Niklas Treutle reagierte aber stark und hielt den Ice Tigers den dritten Sieg in Folge fest.

Foto: Thomas Hahn

Brad Tapper (Iserlohn): Nürnberg hat hart gespielt. Es war schön, wieder ein Spiel zu spielen, auch wenn wir eine kurze Bank hatten. Wir haben hart gekämpft, ich bin stolz auf meine Mannschaft. Meine besten Wünsche gehen an unsere Spieler und Familien zuhause, die sich noch nicht so gut fühlen.

Tom Rowe (Nürnberg): Wenn man drei Punkte bekommt, ist das immer gut. Wir haben in den ersten beiden Dritteln gut gespielt und uns an unseren Plan gehalten. Iserlohn war ein gefährlicher Gegner und hat das im letzten Drittel unter Beweis gestellt. Wir müssen lernen, über 60 Minuten konstant zu spielen. Defensiv gehen wir in die richtige Richtung, aber wir wussten, dass es heute schwierig werden würde. Ich bin auch heute wieder stolz auf meine Jungs.