Ohne Oliver Mebus, Brett Festerling, Taylor Aronson, Chris Brown und den gesperrten Martin Štajnoch ging es für die THOMAS SABO Ice Tigers am Sonntagnachmittag ins letzte Hauptrundenspiel gegen die Schwenninger Wild Wings. In einem für die Tabelle vollkommen unbedeutenden Spiel hatten die Ice Tigers zu Beginn die Möglichkeit, ihr Powerplay für die anstehenden Playoffs zu trainieren, als Istvan Bartalis und Jussi Timonen binnen weniger Sekunden auf die Strafbank mussten. Patrick Riemer schoss allerdings knapp am Tor vorbei und Marco Wölfl parierte den Schlagschuss von Shawn Lalonde von der blauen Linie (6.). Die Ice Tigers kontrollierten die Partie, von den Wild Wings war wenig zu sehen. Chad Bassen schlenzte nach zehn Minuten von der blauen Linie, Max Kislinger fälschte ab, lenkte den Puck aber am langen Pfosten vorbei. Gegen Ende des ersten Drittels drehten die Ice Tigers wieder mehr auf, Dane Fox scheiterte mit einem Schlagschuss aufs kurze Eck (16.) ebenso an Marco Wölfl wie Eric Stephan von der blauen Linie (17.), weshalb es nach 20 Minuten beim torlosen Unentschieden blieb.

Die erste Chance im Mittelabschnitt hatten die Wild Wings: Istvan Bartalis schoss einfach mal von der blauen Linie, Milan Jurčina fälschte unglücklich ab und der Puck ging nur knapp am Nürnberger Tor vorbei (23.). In der 24. Minute spielten die Ice Tigers nach einem Foul von Anthony Rech erneut in Überzahl, als Patrick Reimer sein 179. Tor im Nürnberger Trikot erzielte: Tim Bender spielte an der blauen Linie quer, der Kapitan täuschte den Schlagschuss mehrfach an und jagte ihn dann flach ins lange Eck – 1:0 für die Ice Tigers. Nürnberg legte nach und erhöhte in der 27. Minute auf 2:0. Die Ice Tigers konterten Zwei-auf-Eins, Jason Bast spielte punktgenau quer, Mike Mieszkowski zog zum Tor und drückte den Puck über die Linie. Nur 49 Sekunden später fanden die Wild Wings aber eine Antwort: Anthony Rech tauchte nach einem Abspielfehler der Ice Tigers frei vor Niklas Treutle auf und hob den Puck mit der Rückhand perfekt unter die Latte – nur noch 2:1 für die Ice Tigers (28.). Das Spiel öffnete sich nun mehr und mehr, die besseren Chancen hatten aber weiterhin die Ice Tigers: Leo Pföderl scheiterte nach einem weiten Pass von Tim Bender (30.), Chad Bassen brachte den Puck nach einem schönen Solo durch die Wild Wings-Abwehr nicht an Wölfl vorbei (37.).

Mit einem Schussverhältnis von 35:6 und einer knappen 2:1-Führung gingen die Ice Tigers ins letzte der Drittel der DEL-Hauptrunde 2018/19. Im letzten Drittel tat sich zunächst nicht viel, beide Teams neutralisierten sich weitestgehend. Nach fünf gespielten Minuten setzten die Ice Tigers das nächste Ausrufezeichen: Eugen Alanov brachte den Puck aus der Rundung in die Mitte zu Jason Bast, der mit seinem ersten Versuch an Marco Wölfl scheiterte, aber seinen eigenen Nachschuss zum 3:1 nutzte (46.). In der Folge zeigten sich die Wild Wings etwas mehr in der Offensive, Niklas Treutle parierte den Schussversuch von Simon Danner aus spitzem Winkel (48.). Insgesamt hatten die Ice Tigers dennoch weiterhin mehr vom Spiel, verpassten es aber, ihre Führung deutlicher zu gestalten. So kam es, wie es beinahe kommen musste: In der 53. Minute schoss Schwenningens Verteidiger Kyle Sonnenburg einfach mal von der blauen Linie, Treutle war die Sicht verdeckt und der Puck schlug genau im Winkel ein – nur noch 3:2 für die Ice Tigers. Drei Minuten später kamen die Wild Wings sogar zum Ausgleich, als Phil McRae an einen abgefälschten Pass kam und den Puck in den Winkel zimmerte. Mehr passierte in der regulären Spielzeit nicht mehr, auch die Verlängerung brachte keine Entscheidung ein. In einem langen Penaltyschießen war es schließlich Jason Bast, der als einziger traf und den Ice Tigers den Zusatzpunkt sicherte.

In der 1. Playoff-Runde treffen die THOMAS SABO Ice Tigers ab Mittwochabend auf die Fischtown Pinguins Bremerhaven. Das Nürnberger Heimspiel findet am Freitag um 19.30 Uhr in der ARENA NÜRNBERGER Versicherung statt.

Foto: Thomas Hahn

Paul Thompson (Schwenningen): Ich bin sehr stolz auf meine Jungs. Es gibt Teams, die hätten ein Spiel nach einem 1:3 vielleicht abgeschenkt, aber meine Jungs haben Stolz und sind zurückgekommen. Wir haben unsere Saison mit viel Stolz zu Ende gebracht.

Martin Jiranek (Nürnberg): Wir hatten so viele Torchancen, insgesamt 52:15 Torschüsse. Wir hätten nach dem ersten Drittel schon mit zwei oder drei Toren führen müssen. Die Punkte haben für uns nicht viel bedeutet, aber es war wichtig, mit einem guten Gefühl in die Playoffs zu gehen. Wir müssen lernen, unsere Chancen besser zu verwerten.