4:3 nach 1:3 – Heimsieg gegen Bremerhaven!

05. Dezember 2021 Spielberichte ·

Wegen des kurzfristig verordneten Verbots von Zuschauern durch die Bayerische Staatsregierung bekam Patrick Reimer zur Ehrung für sein 1000. DEL-Spiel leider nicht den Rahmen, den er verdient gehabt hätte. Dennoch war der Kapitän der Nürnberg Ice Tigers sichtlich gerührt, als die Videobotschaften von alten Weggefährten auf dem Videowürfel eingespielt wurden. Vielleicht hat die emotionale Zeremonie auch ein wenig dazu beigetragen, dass das Spiel in der Anfangsphase eher unattraktiv war. Der Hauptgrund war aber natürlich die Geisterkulisse an diesem zweiten Advent. Bremerhaven war zunächst etwas aktiver, ohne aber selbst zu glänzen. In der 8. Minute kam Alex Friesen aus dem Slot zum Abschluss, Niklas Treutle parierte aber mit der Stockhand. Erst Mitte des ersten Drittels kamen die Ice Tigers besser in die Partie und in der 15. Minute auch zur ersten guten Chance. Brandon Maxwell musste einen flatternden Schuss von der blauen Linie abprallen lassen, Chris Brown legte ab in den Slot, Dennis Lobach schoss sofort, im letzten Moment war allerdings ein Bremerhavener Schläger dazwischen. Deutlich knapper wurde es in der 18. Minute, als Daniel Schmölz erst Gregor MacLeod mit einem Querpass bediente und dann selbst zum Abschluss kam, Maxwell den Schuss aber gerade noch mit der Schulter ins Fangnetz lenken konnte.

Bremerhaven machte es besser und ging 69 Sekunden vor Ende des ersten Drittels in Führung. Niklas Treutle musste einen Schuss von Phillip Bruggisser von der blauen Linie abprallen lassen, parierte den ersten Nachschuss von Ziga Jeglic noch sehenswert, war gegen den zweiten Versuch von Miha Verlic aber machtlos – 0:1 für Bremerhaven. In der 23. Minute kamen die Ice Tigers zu einem schnellen Angriff aus der neutralen Zone heraus, Jake Ustorf bediente Julius Karrer hinter dem eigenen Rücken und Karrer wartete freistehend etwas zu lange mit dem Abschluss, der letztlich geblockt wurde. Kurz nach einer überstandenen Unterzahlsituation war der Ausgleich dann aber fällig. Charlie Jahnke spielte über die Bande in den Lauf von Dennis Lobach, der die Scheibe ins Drittel brachte und Dane Fox so punktgenau mit einem Querpass bediente, dass der mit der Rückhand keine Probleme mehr hatte und zum 1:1 einschob (26.). Drei Minuten später hatte Jake Ustorf nach feinem Zuspiel von Dane Fox sogar die Chance zur Führung, schoss aus dem Slot aber knapp am langen Pfosten vorbei (29.). Bremerhaven zeigte sich in dieser Phase einfach effizienter und erzielte einen Doppelpack in knapp drei Minuten. Tye McGinn umkreiste das Nürnberger Tor und legte mit der Rückhand ab zur blauen Linie, Mike Moore zog aus vollem Lauf direkt ab und jagte die Scheibe unhaltbar zum 1:2 ins lange Eck (31.). Chrisian Wejse stand vor dem Tor goldrichtig und fälschte einen Schuss von Simon Stowasser zum 1:3 aufs kurze Eck ab (34.).

Die Ice Tigers gingen also mit einem Zwei-Tore-Rückstand in den Schlussabschnitt und probierten alles, um noch einmal ins Spiel zurückzukommen. Beim Anschlusstreffer zum 2:3 hatten sie auch das nötige Glück, um ein Comeback zu starten. Ryan Stoa trennte Phillip Bruggisser in der Rundung von der Scheibe, Dane Fox schoss einfach mal von der blauen Linie und die Scheibe flog per Bogenlampe an Freund und Feind vorbei in den Winkel (43.). In Überzahl bot sich den Ice Tigers die Chance, das Spiel auszugleichen, allerdings blieb es auch in diesem Spiel bei einer Chance. Bremerhaven machte es geschickt und verteidigte eng vor dem Tor, um die Ice Tigers zu Fernschüssen zu zwingen. Fünf Minuten vor Schluss musste Nürnberg selbst noch eine Unterzahlsituation überstehen, schaffte das aber schadlos und kam tatsächlich noch einmal zurück. In der 57. Minute spitzelte Blake Parlett die Scheibe von der blauen Linie tief ins Drittel, Daniel Schmölz sah Gregor MacLeod am langen Pfosten und spielte den Diagonalpass so perfekt, dass MacLeod locker zum 3:3-Ausgleich einschieben konnte. Nach einem Faustkampf zwischen Dane Fox und Dominik Uher 38 Sekunden vor Schluss sah alles nach einer Verlängerung aus, die Ice Tigers hatten aber den “Lucky Punch” auf ihrer Seite. Gregor MacLeod brachte die Scheibe ins Drittel und legte ab zu Patrick Reimer, der mit der Rückhand an den langen Pfosten spielte, wo Julius Karrer lauerte und acht Sekunden vor Schluss zum 4:3-Siegtor traf. Es war der krönende Abschluss zu einem emotional gestarteten Abend, der mit Fans in der Halle noch tausendmal schöner gewesen wäre.

Foto: Thomas Hahn

1.2.3.Ergebnis
Nürnberg Ice Tigers0134
Fischtown Pinguins1203

Stimmen zum Spiel

Thomas Popiesch (Bremerhaven): Wir sind natürlich frustriert. Das Ergebnis ist nicht das, was wir uns vorgestellt hatten. Wir haben über weite Strecken ein gutes Auswärtsspiel gemacht und nicht viel zugelassen. Im letzten Drittel hatten wir dann ein paar Scheibenverluste. Manchmal muss man mit einem 3:3 zufrieden sein, und dann bekommt man so einen Nackenschlag in der letzten Minute. Heute sind alle Sachen so ein bisschen gegen uns gegangen. Es war ein enges Spiel, Glückwunsch an die Ice Tigers.

Stefan Ustorf (Nürnberg): Bremerhaven hat ein sehr gutes Spiel gemacht, uns nicht viel Platz gelassen und uns zu Fehlern gezwungen. Die Mannschaft hat nicht aufgegeben und sich ins Spiel zurückgearbeitet. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass der Siegtreffer nicht für uns auch ein bisschen überraschend war. Ich hoffe, dass wir das jetzt nutzen können, auch wenn wir wieder zwölf Tage kein Spiel haben.

Tore

ZeitTorschütze1. Assistent2. AssistentBemerkung
0:118:51VerlicJeglicBruggisser
1:125:28FoxLobachJahnke
1:230:28MooreMcGinn
1:333:39WejseStowasserUrbas
2:342:07FoxBender
3:356:17MacLeodSchmölzParlett
4:359:52KarrerReimerMacLeod4:4-Feldspieler

Strafen

Nürnberg Ice Tigers15 Min + Spieldauer (Fox)
Fischtown Pinguins13 Min + Spieldauer (Uher)

Allgemeine Informationen

Zuschauerzahl:leider verboten
Schiedsrichter:Sirko Hunnius, Bastian Steingroß