Zum Auftakt der PENNY DEL-Saison 2020/21 stand für die Nürnberg Ice Tigers eine denkbar ungünstige Aufgabe an: Nach etwas mehr als zwei Wochen Vorbereitung musste das Team von Frank Fischöder bei den seit Monaten im Training befindlichen Adler Mannheim antreten. Die Ice Tigers gestalteten die Anfangsphase offen und hielten die Adler in den ersten zwölf Minuten weg vom eigenen Tor, allerdings ließen auch die Adler zunächst wenig zu. Das erste Überzahlspiel für die Ice Tigers nach einem hohen Stock von Markus Eisenschmid überstanden die Gastgeber schadlos, weil Tim Bender aus halblinker Position am Tor vorbeischoss (10.). Die Adler übernahmen in der Folge mehr und mehr das Kommando und gingen in der 15. Minute in Führung. Ben Smith gewann ein Bully im Nürnberger Drittel, Tommi Huhtala schoss direkt flach und bezwang Niklas Treutle durch die Schoner. Es sollte nicht das einzige unglückliche Gegentor bleiben, denn keine Minute später erhöhten die Adler auf 2:0. Es war das zweite Tor, das Niklas Treutle gerne zurück hätte. Matthias Plachta kam über die linke Seite und schoss halbhoch aufs lange Eck, Treutle war zwar dran, ließ die Scheibe aber durchrutschen.

Die Ice Tigers hatten in der 18. Minute die Chance zum Anschlusstreffer, als Tim Bender Patrick Reimer mit einem Diagonalpass bediente und Reimer nur den Außenpfosten traf. Die Adler machten es besser und erhöhten mit einem schönen Spielzug auf 3:0. Markus Eisenschmid schirmte die Scheibe gut ab und ließ sie für Björn Krupp abtropfen, der direkt abzog und unter die Latte traf. Mannheim war in der zweiten Hälfte des ersten Drittels zwar die bessere Mannschaft, zwei vermeidbare Gegentore waren für die Ice Tigers aber ärgerlich. Zu Beginn des zweiten Drittels hatten die Ice Tigers gleich drei Riesenchancen zum Anschlusstreffer, eine verpasste Drei-auf-Eins-Chance und zwei gute Saves von Dennis Endras gegen John Broda beließen den Spielstand aber zunächst beim 0:3. Als Niklas Treutle in der 24. Minute eine Strafe wegen Beinstellens kassierte, legten die Adler nach. Tommi Huhtala schoss aufs lange Eck, Treutle musste abprallen lassen und Ben Smith staubte zum 4:0 ab (25.). Die Adler hatten das Spiel nun wieder im Griff, zumindest einen Grund zur Freude gab es für die Ice Tigers aber dennoch: In der 36. Minute scheiterte Moritz Elias mit einem Alleingang noch an Dennis Endras, John Broda setzte aber nach und staubte in seinem ersten Spiel zu seinem ersten DEL-Tor ab – nur noch 1:4 aus Nürnberger Sicht (36.).

Brett Pollock traf in der 37. Minute nur den Außenpfosten, so dass es nach 40 Minuten beim 1:4-Rückstand aus Nürnberger Sicht blieb. In der 45. Minute sorgten die Adler dann endgültig für klare Verhältnisse, als sie einen Drei-auf-Zwei-Konter perfekt abschlossen. Jason Bast spielte auf die linke Seite zu Joonas Lehtivuori, Lehtivuori zurück in die Mitte und David Wolf drückte den Puck zum 5:1 für Mannheim über die Linie. In Überzahl hatten die Ice Tigers noch einmal die Chance, das Ergebnis freundlicher zu gestalten, Eric Cornel scheiterte aus dem Slot aber an Endras (50.). In der 53. Minute hatte John Broda die nächste dicke Gelegenheit, als er nach feiner Vorarbeit von Tyson McLellan aus dem Slot zum Abschluss kam, Endras reagierte aber stark. Mehr passierte nicht mehr, die Adler brachten ihre Führung souverän über die Zeit und sicherten sich die ersten drei Punkte. Die Ice Tigers zeigten gute Ansätze, der deutliche Trainingsrückstand war aber deutlich. Am Mittwoch um 19.30 Uhr steht gegen den ERC Ingolstadt das erste Heimspiel auf dem Programm.

Foto: Thomas Hahn

Frank Fischöder (Nürnberg): Wir wussten, dass es sehr schwierig werden würde. Wir wussten, dass wir die Räume eng halten und viel Schlittschuhlaufen mussten, um eine Chance zu haben. Das ist uns für zehn, zwölf Minuten gut gelungen, aber dann hat man gemerkt, dass die Abstimmung noch fehlt. Für heute waren wir einfach noch nicht gut genug. Die Ansätze waren da, von dort aus kann man weitergehen. Mit dem Einsatz meiner dritten und vierten Reihe und den jungen Spielern war ich sehr zufrieden, die Jungs haben einen guten Job gemacht, aber insgesamt waren wir noch nicht reif genug.

Pavel Gross (Mannheim): Wir wollten viel Geduld aufs Eis bringen und bei unserem System bleiben. Wir haben innerhalb kurzer Zeit zwei Tore geschossen. Wenn du mit Geduld spielst und beim System bleibst, passieren solche Sachen. Im zweiten Drittel hatten wir ein paar Wechsel, die nicht genug waren. Wir haben uns ein paar Turnovers in der neutralen Zone erlaubt, da müssen wir mit der Scheibe besser sein. So kam der Gegner ein bisschen besser ins Spiel. Im letzten Drittel hat es schon wieder besser ausgesehen, weil wir wieder mehr mit dem Kopf gespielt haben.