Mit den drei Rückkehrern Gregor MacLeod, Charlie Jahnke und Max Kislinger gingen die Nürnberg Ice Tigers am Mittwochabend ins Derby beim EHC Red Bull München. Tim Bender verpasste das Spiel mit einer leichten Erkältung, Alex Dubeau bekam den Start im Tor. Dane Fox musste nach 95 Sekunden wegen eines Beinstellens hinter dem gegnerischen Tor auf die Strafbank, was die Red Bulls in Überzahl eiskalt ausnutzten. Ben Smith schlich sich hinter die Nürnberger Abwehr und bekam den Pass von Austin Ortega perfekt serviert, Smith fackelte nicht lange und bezwang Dubeau flach durch die Schoner – 1:0 für München. Die Ice Tigers taten sich in der Anfangsphase extrem schwer und kamen nur langsam in die Partie. München machte es besser und profitierte in der 9. Minute vom nächsten Nürnberger Fehler. Nach einem ungenauen Zuspiel von Chris Brown zu Blake Parlett an der gegnerischen blauen Linie kam Yasin Ehliz an die Scheibe und schickte Austin Ortega alleine aufs Nürnberger Tor zu, Ortega schoss flach und Dubeau brachte die Schoner erneut nicht rechtzeitig zusammen – 2:0 für die Red Bulls (9.). In der 13. Minute kamen die Ice Tigers zu ihrer ersten guten Chance, am Ende eines starken Wechsels verzögerte Dane Fox den Schuss erst und probierte es aufs kurze Eck, scheiterte aber an Henrik Haukeland im Münchner Tor.

Kurz vor Ende des ersten Drittels kam Andrew Bodnarchuk mit viel Tempo über die linke Seite, ließ Andrew MacWilliam vor dem Tor aussteigen und schoss mit der Rückhand flach aufs lange Eck, Haukeland reagierte stark mit dem linken Schoner. Es war die bis dato beste Chance für die Ice Tigers. Das Team von Tom Rowe schaffte es aber zunächst nicht, den Schwung mit in den Mittelabschnitt zu nehmen und war erst einmal wieder in der Defensive gefordert. In der 23. Minute rollte dann ein schneller Nürnberger Angriff aufs Tor der Hausherren, Blake Parlett kam im Slot zum Abschluss und traf aus dem Handgelenk nur die Latte. Die Red Bulls machten es wieder besser und nutzten ihre Konterchance in der 25. Minute zum 3:0. Maximilian Kastner legte ab zu Maksymilian Szuber und zog zum Tor, der Pass von Szuber kam an, Kastner schoss mit der Rückhand und Dubeau war zum dritten Mal flach durch die Schoner geschlagen (25.). In der 26. Minute hatte Dennis Lobach den Anschlusstreffer auf dem Schläger, er jagte den Puck aus dem Handgelenk aber an den Pfosten. Zum zweiten Mal hatte Haukeland das Glück auf seiner Seite.

Es war insgesamt eine frustrierende Angelegenheit für die Ice Tigers, denn München kontrollierte die Scheibe auch weiterhin über weite Strecken und nahm den Ice Tigers damit viel Energie. Erst ein Überzahlspiel mit einigen guten Möglichkeiten brachte den Ice Tigers gegen Ende des Mittelabschnitts das Momentum ein, das sie 50 Sekunden vor der Sirene zum 1:3-Anschlusstreffer nutzten. Blake Parlett fuhr mit der Scheibe hinters Münchner Tor und spielte nach vorne, Chris Brown kam vom rechten Bullypunkt zum Abschluss und jagte einen unhaltbaren Schlagschuss an Haukeland vorbei ins Tor. Nach einer Strafe gegen Andrew Bodnarchuk in der 45. Minute stellten die Red Bulls den Drei-Tore-Vorsprung allerdings schnell wieder her. Frederik Tiffels spielte von hinter dem Nürnberger Tor an den kurzen Pfosten, Trevor Parkes schoss direkt und traf zum 4:1 (47.). Chris Brown hatte in der 52. Minute noch einmal die Chance, den Rückstand zu verkürzen, er scheiterte nach einem Münchner Puckverlust im eigenen Drittel aber mit einem flachen Schuss aufs lange Eck. Mehr passierte in der Schlussphase nicht mehr, die Red Bulls brachten die Führung locker über die Zeit und sicherten sich hochverdiente drei Punkte.

Foto: Thomas Hahn

Tom Rowe (Nürnberg): München hat richtig gut und schnell gespielt und hat uns das Leben schwer gemacht. Wir haben heute bekommen, was wir verdient haben. Sie haben uns das ganze Spiel über zu Fehlern gezwungen, womit wir nicht klargekommen sind. Wir sind im Rennen um den sechsten Platz, deswegen tut die Niederlage heute natürlich weh, aber wir werden zurückkommen.

Don Jackson (München): Wir haben ziemlich gut gespielt. Im letzten Drittel ist Nürnberg stark rausgekommen, das Powerplay hat uns dann sehr geholfen. Henrik Haukeland hat ein gutes Spiel gemacht. Wir haben zum Ende des zweiten Drittels einen Fehler gemacht und Nürnberg hat den Schwung mit ins letzte Drittel genommen. Das vierte Tor war dann sehr wichtig für uns.

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