Heftige Klatsche in Schwenningen

24. September 2021 Spielberichte ·

Ohne die verletzten Marcus Weber, Nick Welsh und Jake Ustorf, dafür aber mit Fabrizio Pilu traten die Nürnberg Ice Tigers am Freitagabend bei den Schwenninger Wild Wings an. Die Ice Tigers spielten sofort druckvoll nach vorne und setzten sich immer wieder im Drittel der Wild Wings fest. In der 5. Minute bekam Tyler Sheehy einen weiten Pass von Blake Parlett in den Lauf und schoss aufs kurze Eck, scheiterte aber an Joacim Eriksson im Schwenninger Tor. Sheehy war auch an der nächsten Möglichkeit beteiligt: Von der rechten Seite zwang er Eriksson mit einem platzierten Schuss aufs lange Eck zum Abpraller, Chris Brown schoss aus spitzem Winkel, Eriksson brachte die Fanghand im letzten Moment noch an die Scheibe (8.). Nürnberg machte das Spiel und ging in der 10. Minute völlig verdient in Führung. Gregor MacLeod setzte sich in der Rundung durch und spielte in den Slot zu Patrick Reimer, der Blake Parlett mit einem Pass in die Tiefe mitnahm. Parlett zog über die linke Seite vors Tor und überwand Eriksson flach durch die Schoner zur 1:0-Führung. Insgesamt 15 Schüsse feuerten die Ice Tigers im ersten Drittel aufs Schwenninger Tor ab, verpassten es aber wieder einmal, die Führung auszubauen, was sich im Mittelabschnitt auf brutale Art und Weise rächen sollte.

Schon in der 23. Minute wurde Boaz Bassen von Fabrizio Pilu beim Alleingang gefoult, Bassen trat selbst zum fälligen Penalty an, scheiterte aber an Niklas Treutle. Auf der anderen Seite hatte Daniel Schmölz mit einem Alleingang nach feinem Zuspiel von Tyler Sheehy die Chance aufs zweite Nürnberger Tor, Eriksson brachte die Schoner aber gerade noch rechtzeitig zusammen (26.). Diese Chance war allerdings für lange Zeit die einzige der Ice Tigers im zweiten Drittel, denn fortan spielten praktisch nur noch die Wild Wings und drehten den bisherigen Spielverlauf komplett auf den Kopf. Max Görtz besorgte nach einem Pass von Ken Andre Olimb von hinter dem Tor den 1:1-Ausgleich (30.), Boaz Bassen fälschte einen Schuss von Travis Turnbull in Überzahl unhaltbar zum 2:1 für Schwenningen ab (31.). Die Ice Tigers hatten den Faden komplett verloren, Schwenningen setzte nach und benötigte nur 29 Sekunden für den nächsten Doppelpack. In der 36. Minute versenkte Max Görtz eine Direktabnahme aufs kurze Eck, kurz darauf drückte Ken Andre Olimb die Scheibe aus kurzer Distanz über die Linie – 4:1 für Schwenningen (37.).

Zumindest gelang Ryan Stoa in der 38. Minute noch der 2:4-Anschlusstreffer mit einem Bauerntrick, so dass die Ice Tigers nach einem völlig verkorksten zweiten Drittel mit einem Zwei-Tore-Rückstand ins letzte Drittel starten mussten. Die Ice Tigers probierten es zu Beginn des letzten Drittels noch einmal, schafften es zunächst aber nicht, genügend Druck aufzubauen. In der 47. Minute erhöhten die Wild Wings auf 5:2, als Travis Turnbull einen flachen Schuss zwischen Treutles Schoner hindurch unhaltbar abfälschte. Kurz nach Ablauf einer Strafe gegen Schwenningens Niclas Burström kamen die Ice Tigers noch einmal auf 3:5 heran, als Dennis Lobach einen Schlagschuss von Andrew Bodnarchuk unhaltbar unter die Latte abfälschte (50.). Wenige Augenblicke später hatte Dane Fox die Riesenchance zum Anschlusstreffer, konnte Eriksson aber nicht überwinden. Die Ice Tigers warfen in der Schlussphase alles nach vorne und fingen sich noch drei Schwenninger Tore ein. Alexander Karachun vollendete einen Zwei-auf-Eins-Konter (57.), Daniel Pfaffengut eroberte die Scheibe im Nürnberger Drittel und spielte Treutle aus (58.), Travis Turmbull traf in Überzahl perfekt in den Winkel (60.). Das 3:8 aus Nürnberger Sicht war am Ende zwar das ein oder andere Tor zu hoch, dennoch müssen sich die Ice Tigers hinterfragen, wie man nach einem so starken Auftaktdrittel so sehr einbrechen kann.

Foto: Sven Lägler

1.2.3.Ergebnis
Schwenninger Wild Wings0448
Nürnberg Ice Tigers1113

Stimmen zum Spiel

Frank Fischöder (Nürnberg): Wir haben stark angefangen und konzentriert und konsequent gespielt. Wir wussten, dass im zweiten Drittel mehr Druck kommen wird, haben aber immer einen Schritt weniger gemacht. Wir haben es probiert und sind auf 3:5 rangekommen, haben aufgemacht und uns dann noch Konter eingefangen. Ich glaube nicht, dass es ein 8:3 war, aber so steht das Ergebnis jetzt.

Niklas Sundblad (Schwenningen): Ich freue mich sehr über den Sieg. Das erste Drittel war von uns einfach schlecht, Nürnberg hat gut gespielt. Ab dem zweiten Drittel haben wir viel besser gespielt und vier Überzahltore gemacht. Im letzten Drittel ist es nach dem 5:3 noch einmal eng geworden. Ein 8:3-Spiel war es nicht, aber wir freuen uns für uns und unsere Fans.

Tore

ZeitTorschütze1. Assistent2. AssistentBemerkung
0:109:47ParlettReimerMacLeod
1:129:06GörtzOlimbLundh
2:130:06BassenTurnbullRamage5:4-Überzahl
3:135:54GörtzOlimbRobak4:3-Überzahl
4:136:25OlimbKarachunWeber5:4-Überzahl
4:237:27Stoa
5:246:07TurnbullHußSpink
5:349:15LobachBodnarchukParlett
6:356:11Karachun
7:357:37Pfaffengut
8:359:14TurnbullRamageSpink5:4-Überzahl

Strafen

Schwenninger Wild Wings6 Min
Nürnberg Ice Tigers10 Min

Allgemeine Informationen

Zuschauerzahl:2.904
Schiedsrichter:Sean MacFarlane, Gordon Schukies