Die THOMAS SABO Ice Tigers wollten sich am Sonntagnachmittag mit einem Heimsieg gegen die Iserlohn Roosters in die Länderspielpause verabschieden und ein gutes Gefühl mit zwei spielfreie Wochen nehmen. Martin Jiranek brachte Dane Fox zurück in die Mannschaft, für ihn musste Brandon Segal auf die Tribüne. Die erste Chance des Spiels hatten auch die Ice Tigers, Brandon Buck kam nach exakt einer Minute mit Tempo über die rechte Seite und schoss flach aufs lange Eck, scheiterte aber am Schoner Sebastian Dahms im Iserlohner Tor. Die Roosters fanden trotz der lautstarken Unterstützung von 900 per Sonderzug angereisten Fans nie richtig in die Partie, die guten Chancen hatten zu Beginn allesamt die Ice Tigers. Einzig Marko Friedrich kam nach sieben Minuten gefährlich vors Nürnberger Tor, Niklas Treutle parierte aber mit der Kelle. Als Lean Bergmann und Marko Friedrich in der 11. Minute auf der Strafbank der Roosters saßen, schlugen die Ice Tigers in doppelter Überzahl zu. Nach einem Querpass von Taylor Aronson zog Patrick Reimer direkt ab und überwand Dahm aufs kurze Eck zur 1:0-Führung. In der 13. Minute stand Marko Friedrich erneut im Mittelpunkt: Von der Strafbank kommend, checkte er Tom Gilbert völlig unnötig gegen den Kopf und musste vorzeitig zum Duschen. Das folgende Powerplay nutzten die Ice Tigers in der 16. Minute zum 2:0. Daniel Weiß stand goldrichtig vor dem Tor und lenkte eine scharfe Hereingabe von Patrick Reimer zum 2:0 über die Linie.

Noch vor der ersten Drittelpause erhöhten die Ice Tigers sogar auf 3:0. Die schön seit Wochen starke Reihe um Chad Bassen, Max Kislinger und Eugen Alanov setzte sich lange im Iserlohner Drittel fest und erarbeitete sich das dritte Tor des Tages. Brett Festerling zog von der blauen Linie flach ab und zwang Dahm zum Abpraller, Max Kislinger stocherte vor dem Tor nach, Chad Bassen zog aus dem Hintergrund vors Tor und nutzte den nächsten Abpraller gegen sein altes Team. Mit der deutlichen Führung im Rücken spielten die Ice Tigers mit dem nötigen Selbstbewusstsein und überstanden auch eine lange doppelte Unterzahlsituation schadlos. Immer wieder kombinierten die Ice Tigers im Mittelabschnitt stark und erhöhten am Ende des vielleicht schönsten Spielzugs des Tages auf 4:0. Daniel Weiß spielte tief zur Torlinie zu Marcus Weber, der direkt vors Tor, Tom Gilbert kam an die Scheibe und traf aus dem Handgelenk zu seinem ersten Saisontor (28.). In der Folge verpassten es die Ice Tigers gleich mehrfach, die Führung noch weiter auszubauen. Erst scheiterte Eugen Alanov nach feinem Zuspiel von Shawn Lalonde, dann fand Max Kislinger bei einer Drei-auf-Eins-Situation vor dem Tor keinen Abnehmer (31.). In Unterzahl hatte Daniel Weiß die nächste Chance, verfehlte das Tor nach einem Querpass von Jason Bast aber (34.). Erst gegen Ende des Mittelabschnitts kamen auch die Roosters zu Möglichkeiten, aber Treutle vereitelte die Chancen von Lean Bergmann (36.) und Louie Caporusso (37.).

Auch im letzten Drittel waren die Ice Tigers die tonangebende Mannschaft und ließen die Roosters zu keinem Zeitpunkt ins Spiel zurückkommen. Einzig Jake Weidner hatte von der Strafbank kommend eine große Chance, Niklas Treutle entschärfte seinen Alleingang aber spektakulär (45.). Bei jeweils vier Feldspielern auf beiden Seiten kombinierten die Ice Tigers wieder stark. Phil Dupuis legte klug ab auf Leo Pföderl, der einen Schlagschuss antäuschte, dann aber flach vors Tor spielte, wo Shawn Lalonde die Kelle reinhielt und den Puck zum 5:0 über die Linie lenkte (50.). Nur 14 Sekunden später kamen die Roosters dann doch noch zu ihrem Ehrentreffer. Anthony Camara verwertete seinen eigenen Abpraller zum 1:5 aus Iserlohner Sicht. Während die 900 mitgereisten Iserlohner Fans anfingen, sich selbst zu feiern, erzielten die Ice Tigers noch zwei weitere Tore. In Überzahl fälschte Chris Brown einen Handgelenkschuss von Shawn Lalonde von der blauen Linie unhaltbar zum 6:1 ab (54.), Brandon Buck erzielte nach einem Fehlpass der Roosters den 7:1-Endstand.

Durch den Sieg haben die Ice Tigers zwei der letzten drei Spiele gewonnen und wollen nach der heiß ersehnten Deutschland-Cup-Pause und einem frischen Start in der Tabelle nach oben klettern.

Foto: Thomas Hahn

Rob Daum (Iserlohn): Beim ersten Bully war das Spiel noch offen, dann hatte Nürnberg einen großartigen Start und hat es geschafft, sein Spiel komplett über 60 Minuten durchzuziehen.

Martin Jiranek (Nürnberg): Die Reaktion der Mannschaft war sehr wichtig. Das Team hat gezeigt, dass alle voll mitziehen. Man sieht, dass der Wille da ist, auch für die Zuschauer zu kämpfen. Auch drei Überzahltore sind ein gutes Zeichen dafür, dass es weiter vorwärts geht. Die Pause wird unserer Mannschaft gut tun. Heute hat man gesehen, was die Mannschaft zeigen kann.