Personell unverändert ging es für die Nürnberg Ice Tigers am Mittwochabend in die schwierige Aufgabe gegen die Adler Mannheim. Während Gregor MacLeod, Max Kislinger und Marko Friedrich möglicherweise am Sonntag ins Team zurückkehren könnten, wird es für Patrick Reimer wahrscheinlich noch ein bis zwei Wochen dauern. Zumindest ins Mannschaftstraining ist der Nürnberger Kapitän in dieser Woche zurückgekehrt. Nach einem abwartenden Beginn auf beiden Seiten hatten die Ice Tigers in der 4. Minute die erste große Chance zur Führung. Ryan Stoa kam über die rechte Seite ins Drittel und spielte quer zu Dane Fox, Fox spielte diagonal vors Tor, Marcus Weber hielt die Kelle rein und verpasste nur knapp am langen Pfosten. In der Folge kamen die Adler über Markus Hännikäinen (7.) und Tim Wohlgemuth (8.) zu ihren ersten Möglichkeiten, Niklas Treutle reagierte aber beide Male gut. Als Oliver Mebus in der 11. Minute auf der Strafbank saß, feuerte Markus Eisenschmid einen Direktschuss von der linken Seite ab, wieder war Treutle zur Stelle. In einer ausgeglichenen Partie probierte es der auffällige Lukas Ribarik mit einem Schuss aus spitzem Winkel, Felix Brückmann parierte gerade noch mit der Maske (14.). In der 17. Minute wurde Oliver Mebus von Charlie Jahnke mit einem feinen Querpass bedient, Mebus zog aus dem hohen Slot ab, Brückmann parierte mit der Fanghand und die Partie ging mit einem torlosen Unentschieden in die erste Pause.

Oliver Mebus war auch an der ersten nennenswerten Szene des Mittelabschnitts unmittelbar beteiligt. Von der Strafbank kommend wurde er von Tim Fleischer mit einem weiten Pass bedient, tauchte alleine vor Brückmann auf und schoss aufs kurze Eck, Brückmann wehrte die Scheibe aber ab (22.). In Überzahl bot sich den Ice Tigers in der 28. Minute die Riesenchance zur Führung. Die Adler waren nach einem Vorstoß zu tief im Nürnberger Drittel, die Ice Tigers konterten über die rechte Seite. Chris Brown täuschte einen Schlagschuss an und spielte im letzten Moment quer, Tim Fleischer hatte freie Schussbahn und zog direkt ab, traf die Scheibe aber nicht richtig und verfehlte das Tor knapp. Zwei Minuten später kam Tyler Sheehy mit Tempo über die linke Seite und bediente den mitgelaufenen Dane Fox, Fox fälschte ab, die Scheibe ging hauchdünn am langen Pfosten vorbei (30.). Mitten in eine gute Phase der Ice Tigers erzielten die Adler dann das erste Tor des Abends. Mannheim setzte sich im Nürnberger Drittel fest, Joonas Lehtivuori spielte an der blauen Linie quer, Nigel Dawes zog direkt ab und jagte die Scheibe perfekt zum 0:1 unter die Latte (36.). Es war gleichzeitig auch der Zwischenstand nach dem zweiten Drittel, weil die Ice Tigers ein Überzahlspiel ungenutzt ließen.

Zu Beginn des letzten Abschnitts mussten die Ice Tigers gleich zwei Unterzahlsituationen überstehen, schafften das aber schadlos. Einmal war auch das Glück auf Nürnberger Seite: Joonas Lehtivuori zog von der blauen Linie ab und traf nur die Oberkante der Latte (42.). Mannheim machte es in der Folge geschickt und ließ die leidenschaftlich kämpfenden Ice Tigers kaum zum Abschluss kommen. Tom Rowe holte die Mannschaft im Powerbreak noch einmal zusammen und gab die Marschrichtung für die Schlussphase vor. Mit Erfolg, denn in der 50. Minute gelang den Ice Tigers der verdiente Ausgleich. Chris Brown schoss von der rechten Seite flach aus der Drehung, Felix Brückmann musste abprallen lassen und Daniel Schmölz drückte die Scheibe aus kurzer Distanz zum 1:1 über die Linie. Nach einer Strafe gegen Markus Eisenschmid durften sich die Ice Tigers noch einmal in Überzahl versuchen, die Adler verteidigten die zwei Minuten aber souverän. In den letzten beiden Spielminuten hatten beide Teams noch einmal eine Großchance. Dane Fox scheiterte nach feiner Vorarbeit von Ryan Stoa aus dem Slot knapp an Felix Brückmann, auf der anderen Seite traf Borna Rendulic aus spitzem Winkel nur den Pfosten. Damit ging das Spiel in die Verlängerung, wo eine starke individuelle Leistung von Ruslan Iskhakov den Unterschied machte. Aus der neutralen Zone kam er schnell ins Nürnberger Drittel, zog zur Mitte und ließ Treutle mit einem platzierten Handgelenkschuss unter die Latte keine Chance.

In einem engen, intensiven Spiel mussten sich die Ice Tigers also mit einem verdienten Punkt gegen den Favoriten aus Mannheim begnügen.

Foto: Thomas Hahn

Pavel Gross (Mannheim): Das war ein gutes Spiel auf beiden Seiten, das beide Mannschaften gewinnen wollten. Das war wieder eng, genau wie vor drei Wochen. Wir waren lange 1:0 vorne und haben dann einen kleinen Fehler gemacht. In der Verlängerung hat Ruslan Iskhakov gezeigt, was er mit der Scheibe kann. Wir sind froh, dass wir einen Weg gefunden haben, das Spiel zu gewinnen.

Tom Rowe (Nürnberg): Ich war sehr glücklich mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben. Das war hart umkämpft und physisch. Darum geht es zu dieser Zeit des Jahres. Man muss zum Tor gehen und die Checks zu Ende fahren. Wir haben auch gelungene Spielzüge gemacht. Insgesamt habe ich sehr viele positive Dinge gesehen. Heute tut ein bisschen weh, aber wenn wir immer so spielen, werden wir viele Spiele gewinnen. Lukas Ribarik und Dennis Lobach haben herausragend gespielt und vor dem Tor gearbeitet.