Ice Tigers verlieren enge Partie in Mannheim

01. März 2021 Spielberichte ·

Die Nürnberg Ice Tigers mussten am Montagabend ohne ihren verletzten Top-Scorer Luke Adam (muskuläre Probleme) in Mannheim zum Gastspiel bei den Adlern antreten. Der kürzlich vom EHC Red Bull München nach Nürnberg gewechselte Dennis Lobach feierte hingegen sein Debüt im Trikot der Ice Tigers. Der Spitzenreiter der Gruppe Süd erwischte den deutlich besseren Start in die Partie und drängte die Ice Tigers in der Anfangsphase nahezu ununterbrochen in die Defensive. Schon nach einer halben Minute war Niklas Treutle gegen David Wolf gefordert, reagierte aber stark mit dem rechten Schoner. Die Ice Tigers überstanden zwar die erste Unterzahlsituation nach einer Strafe gegen Arturs Kulda (4.), mussten den Mannheimer Führungstreffer aber in der 9. Minute hinnehmen. Mark Katic fuhr mit der Scheibe hinters Nürnberger Tor und spielte punktgenau in den Slot, wo Markus Eisenschmid am schnellsten reagierte und Treutle flach durch die Schoner bezwang – 1:0 für die Adler. Die Ice Tigers fanden in der Folge etwas besser ins Spiel, den ersten Torschuss feuerte Andrej Bireš von der blauen Linie ab, stellte Endras damit aber vor keine großen Probleme (11.). Mit ihrem zweiten Torschuss glichen die Ice Tigers die Partie dann in der 18. Minute aus. Patrick Reimer fing die Scheibe an der blauen Linie des Mannheimer Drittels ab, zog über die rechte Seite vors Tor und spielte quer, wo Marcel Kurth goldrichtig stand und flach zum 1:1-Ausgleich einschob.

Die Ice Tigers nahmen den Schwung des Ausgleichstreffers mit in den Mittelabschnitt und schnürten die Adler gleich zu Drittelbeginn in deren Drittel ein. Tyson McLellan schoss aus dem Slot mit der Rückhand vorbei, Brett Pollock übernahm hinter dem Tor und bezwang Dennis Endras mit einem Bauerntrick aufs kurze Eck – 2:1 für die Ice Tigers (22.). Das Team von Frank Fischöder machte seine Sache nun richtig gut, hielt die Scheibe weg vom eigenen Tor und musste sich sogar noch darüber ärgern, die Führung nicht deutlicher gestaltet zu haben. Die Adler waren sichtlich geschockt und sahen einen Nürnberger Angriff nach dem anderen auf ihr Tor zurollen. Dane Fox hielt eine Scheibe im Angriffsdrittel und kam frei zum Abschluss, Endras hielt den Schuss aber sehenswert mit der Fanghand (25.). In der 27. Minute bekam Tim Bender die Scheibe am langen Pfosten, hatte viel Zeit und schoss aus dem Handgelenk nur hauchdünn am Tor vorbei. Marcel Kurths Schuss aus dem Slot konnte Endras im letzten Moment mit der Stockhand abwehren (28.), Oliver Mebus scheiterte nach feinem Doppelpass mit Daniel Schmölz an Endras’ Schoner (32.). In der 36. Minute zog Andrej Bireš über die linke Seite vors Tor und wurde von den Beinen geholt, eine Strafe gab es dafür aber nicht. Den Adlern war das natürlich recht, sie spielten schnell nach vorne, Sinan Akdag bekam die Scheibe an der blauen Linie und jagte sie per Direktschuss zum 2:2-Ausgleich in den Winkel.

Mannheim war im ersten Drittel besser, die Ice Tigers im zweiten. Deshalb ging es mit dem insgesamt leistungsgerechten 2:2-Unentschieden in den Schlussabschnitt. Tom Gilbert kam in der 44. Minute mit einem verdeckten Schuss von der blauen Linie zum Abschluss, Endras sah die Scheibe zwar spät, konnte sie im Nachfassen aber unter sich begraben. In Überzahl wurde Patrick Reimer von Tim Bender mit einem Querpass freigespielt, Reimer schoss von der linken Seite knapp am langen Pfosten vorbei (46.). Auch im nächsten Überzahlspiel war der Pass von Tim Bender zu Patrick Reimer das Rezept der Ice Tigers, diesmal verzögerte Reimer kurz und schoss aufs kurze Eck, scheiterte aber am Mannheimer Torhüter (50.). In der 53. Minute setzten sich die Adler im Nürnberger Drittel fest, David Wolf ließ die Scheibe für Sinan Akdag liegen, Akdag täuschte den Schuss aufs kurze Eck an, umkreiste das Tor aber und traf per Bauerntrick zum 3:2 für die Adler. Die Ice Tigers hatten in Überzahl die Chance zum Ausgleich, mussten nach einem individuellen Fehler im eigenen Drittel aber sogar das vierte Gegentor hinnehmen. Taylor Leier scheiterte zunächst mit einem Schlagschuss an Treutle, holte sich die Scheibe aber zurück und spielte Treutle zum 4:2 für Mannheim aus. Es waren zwei ärgerliche, weil vermeidbare Gegentore, die den Ice Tigers letztlich die Punkte kosteten, denn trotz aller Anstrengungen tat sich bis zum Ende des Spiels nicht mehr viel und die Adler brachten das 4:2 sicher über die Zeit.

Foto: Sörli Binder

1.2.3.Ergebnis
Adler Mannheim1124
Nürnberg Ice Tigers1102

Stimmen zum Spiel

Frank Fischöder (Nürnberg): Wir sind heute schon etwas enttäuscht. Wir haben 55 Minuten über gute Arbeit geleistet und uns gut gewehrt. Aber man braucht halt 60 Minuten, um mal einen Punkt mitzunehmen. Wir sind auf dem richtigen Weg. Punkte in Mannheim haben wir auch nicht permanent eingeplant, aber 55 Minuten über hatten wir das Gefühl, hier etwas mitnehmen zu können. Wir hoffen und gehen davon aus, dass wir am Mittwoch erfolgreicher agieren.

Pavel Gross (Mannheim): Das war ein Spiel mit drei verschiedenen Dritteln und einem Wechselbad der Gefühle. Ich glaube, wir haben gut angefangen und den Nürnbergern außer der einen Chance nichts gegeben. Im zweiten Drittel hat uns Dennis im Spiel gehalten. Da waren Nachlässigkeiten da, der erste Pass hat nicht funktioniert. Da sind wir rumgelaufen wie die Kinder am Bahnhof. Es war gut, dass es 2:2 stand. Das letzte Drittel hat mir gut gefallen, die Unterzahlspieler haben ihre Sache nach den geschenkten Powerplays gut gemacht. Im letzten Drittel war wieder mehr Intensität da. Es freut mich für den Sinan, dass er heute zwei Tore gemacht hat. Die letzten drei Spiele gegen Nürnberg waren alle sehr eng und ausgeglichen. Wir sind froh, dass wir heute gewonnen haben.

Tore

ZeitTorschütze1. Assistent2. AssistentBemerkung
1:008:03EisenschmidKatic
1:117:20KurthReimerPollock
1:221:33PollockMcLellan
2:235:31AkdagEisenschmidSmith
3:253:00AkdagWolf
4:254:20Leier4:5-Unterzahl

Strafen

Adler Mannheim6 Min
Nürnberg Ice Tigers4 Min

Allgemeine Informationen

Schiedsrichter:Benjamin Hoppe, Gordon Schukies