Keine 24 Stunden nach der unglaublichen Energieleistung vom Vorabend empfingen die Nürnberg Ice Tigers die Düsseldorfer EG zum entscheidenden Spiel in der ARENA NÜRNBERGER Versicherung. Vor der Saisonrekordkulisse von xxx Zuschauern spielten die Ice Tigers zu Beginn schwungvoll nach vorne, Chris Brown hatte nach einem weiten Diagonalpass von Dane Fox die erste Nürnberger Möglichkeit, er scheiterte mit einem Handgelenkschuss aber an Mirko Pantkowskis Fanghand (4.). Nach einer harten Strafe gegen Nick Welsh wegen Ellbogenchecks spielte die DEG in Überzahl und erzielte zum dritten Mal im dritten Spiel den frühen Führungstreffer. Daniel Fischbuch spielte vor dem Nürnberger Tor quer an den langen Pfosten, Alexander Barta zog direkt ab und traf zum 0:1 ins kurze Eck (6.). Die Ice Tigers fanden einen schnellen Weg zurück in die Partie und kamen in der 7. Minute zum Ausgleich. Gregor MacLeod bediente Oliver Mebus mit einem feinen Rückhandpass durchs Düsseldorfer Drittel, Oliver Mebus zog direkt ab, Pantkowski lenkte die Scheibe mit der Stockhand an Marko Friedrich und vom Nürnberger Stürmer aus über die Linie. Die Ice Tigers taten zwar mehr fürs Spiel, das nächste Tor gelang aber wieder den Gästen. Brendan O’Donnell spielte in der neutralen Zone  perfekt in den Lauf von Daniel Fischbuch, der frei vor Treutle mit einem Handgelenkschuss erfolgreich war – 1:2 für Düsseldorf.

In Überzahl bot sich den Ice Tigers die Chance zum erneuten Ausgleich, Blake Parlett spielte von hinter der Torlinie diagonal vors Tor, der aufgerückte Tim Bender schoss direkt aus kurzer Distanz, Pantkowski reagierte aber glänzend (13.). In der 16. Minute kam Patrick Reimer mit Tempo über die rechte Seite und spielte zurück zu Andrew Bodnarchuk, der aufs lange Eck zielte, aber knapp verfehlte. Die Ice Tigers starteten auch ins Mitteldrittel mit viel Energie, Max Kislinger schoss nach einem schönen Zuspiel von Charlie Jahnke aus dem Slot knapp am langen Pfosten vorbei (24.). In der Folge merkte man beiden Teams die Strapazen vom gestrigen Spiel an, die DEG schien das etwas besser verkraftet zu haben und setzte sich vor allem in den Zweikämpfen immer wieder entscheidend durch. In der 29. Minute kamen die Ice Tigers dann aber zu einer der wenigen hochkarätigen Torchancen im Mittelabschnitt. Tim Fleischer brachte den Puck ins Drittel und spielte diagonal an den langen Pfosten, Daniel Schmölz zog direkt ab und traf Pantkowskis Maske (29.). In der 32. Minute musste Max Kislinger wegen eines Schubsers mit dem Schläger auf die Strafbank, die DEG gewann das Bully im Nürnberger Drittel, Brendan O’Donnell zog von der rechten Seite direkt ab und traf aufs kurze Eck zum 1:3. Patrick Reimer hatte in der 35. Minute den Anschlusstreffer auf dem Schläger, schoss aus spitzem Winkel aber knapp übers Tor.

Zwei Minuten vor Drittelende bekamen die Ice Tigers in Überzahl die Chance zum Anschlusstreffer, Dane Fox schoss nach einem Querpass von Chris Brown aus kurzer Entfernung aber ebenfalls übers Tor, so dass es nach 40 Minuten beim 1:3-Rückstand aus Nürnberger Sicht blieb. Im letzten Drittel probierten die Ice Tigers weiterhin alles, hatten aber zunehmend schwere Beine. Die DEG verteidigte mit der Führung im Rücken geschickt und störte  die Angriffsbemühungen immer wieder in der neutralen Zone oder spätestens an der blauen Linie. Trotzdem schafften es die Ice Tigers auch immer wieder einigermaßen gefährlich vors Düsseldorfer Tor. Dennis Lobach fälschte einen Schuss von Nick Welsh von der blauen Linie ab, Pantkowski konnte die Scheibe aber festhalten (46.). In der 48. Minute kam Marko Friedrich aus dem Gewühl heraus mit der Rückhand aus kurzer Distanz zum Abschluss, bekam aber nicht genügend Druck hinter die Scheibe und scheiterte an Pantkowski. Der Düsseldorfer Torhüter stand in der Schlussphase immer mehr im Mittelpunkt, die Ice Tigers rannten an und gaben alles, was die Körper noch hergaben. Tyler Sheehy probierte es in der 57. Minute mit einem Handgelenkschuss, den Pantkowski zwar nicht festhalten konnte, seine Vorderleute aber abräumten. Tom Rowe nahm Niklas Treutle vom Eis, mit sechs Feldspielern hatte Tyler Sheehy aus kurzer Distanz die Riesenchance zum Anschlusstreffer, aber Pantkowski hechtete zum langen Pfosten und rettete spektakulär. Die DEG brachte die Führung trotz eines Schussverhältnisses von 16:1 für Nürnberg im letzten Drittel über die Zeit und durfte sich über den Einzug ins Viertelfinale freuen.

Für die Ice Tigers endet damit eine insgesamt großartige Saison, auf der im Herbst mit nur minimal verändertem Kader aufgebaut werden soll.

Foto: Thomas Hahn

Harold Kreis (Düsseldorf): Das Spiel heute und die Serie insgesamt kann man an Spannung nicht überbieten. Mit welchem Einsatz über 60 Minuten beide Mannschaften sich aufgeopfert haben. Die Playoffs sind die Zeit, wo die Mannschaft zusammenkommt und alles für den Sieg tut. Wir haben die Tore geschossen und verhindert und weniger Strafen genommen. Es hätte so oder so ausgehen können, Nürnberg hatte einige Chancen. Insgesamt habe ich höchsten Respekt vor Nürnberg und vor Tom, wie er den Turnaround während der Saison geschafft hat. Gegen Tom würde ich gerne Best-of-Eleven spielen, dann verbringen wir mehr Zeit zusammen.

Tom Rowe (Nürnberg): Ich habe viel Respekt vor Harry und Düsseldorf. Ich hatte die beste Gruppe meiner Karriere. Wir haben von Tag 1 an hart gearbeitet, alle Menschen hier in der Organisation sind absolut unglaublich. Deswegen war heute so bitter. Wir haben eine wundervolle Zukunft vor uns. Unsere Fans waren fantastisch. Ich habe so etwas wie heute nach dem Spiel noch nie erlebt. Das war sehr emotional. Es ist schlimm, die Gesichter der Spieler so enttäuscht und traurig zu sehen. Düsseldorf hat ein sehr intelligentes Auswärtsspiel gemacht. 

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