Nach der bitteren Heimniederlage gegen die Schwenninger Wild Wings veränderte Frank Fischöder das Team der Nürnberg Ice Tigers zum Auswärtsspiel beim EHC Red Bull München auf zwei Positionen: Moritz Elias und David Trinkberger ersetzten Roman Kechter und Julius Karrer. Die Hausherren erwischten den deutlich besseren Start in die Partie und erzeugten sofort viel Druck auf das von Niklas Treutle gehütete Tor. Schon nach einer Minute verpasste Mark Voakes die Führung für München nur knapp. Die Red Bulls blieben aber am Drücker und profitierten von einer aus Sicht der Nürnberger Bank nicht wirklich nachvollziehbaren Strafe gegen David Trinkberger. In Überzahl schoss Zach Redmond von der blauen Linie am Tor vorbei, der Puck prallte über die Bande zurück nach vorne, wo Trevor Parkes am schnellsten reagierte und zum 1:0 abstaubte. Die Ice Tigers erholten sich aber schnell vom frühen Rückstand und kamen immer besser in die Partie. Tyson McLellan hatte die erste Nürnberger Chance mit einem Schuss von der rechten Seite, den Danny aus den Birken aber mit der linken Schulter parierte (8.). Nürnberg spielte furchtlos nach vorne und setzte sich immer wieder im Drittel der Red Bulls fest. Eric Cornel zog per Direktschuss von der blauen Linie ab, Daniel Schmölz nahm aus den Birken vor dem Tor die Sicht, dennoch brachte der Münchner Torhüter noch einen Ausrüstungsteil an die Scheibe (13.). München bekam zum Ende des Drittels ein weiteres Überzahlspiel zugesprochen, die Ice Tigers verteidigten in Unterzahl aber gut und gingen mit einem knappen 0:1-Rückstand in die erste Pause.

Dane Fox hatte den Ausgleich für die Ice Tigers nach 50 gespielten Sekunden im Mittelabschnitt auf dem Schläger, als er von Tim Bender mit einem weiten Pass bedient wurde, alleine auf Danny aus den Birken zulief und mit einem flachen Schussversuch durch die Schoner scheiterte (21.). In der 24. Minute setzte sich die nominell vierte Reihe der Ice Tigers im Drittel der Red Bulls fest, David Trinkberger kam von der blauen Linie zum Abschluss, aus den Birken war die Sicht erneut verdeckt, dennoch konnte er die Scheibe wieder abwehren. Das Spiel ging munter hin und her, beide Teams hatten starke Phasen und konnten sich immer wieder im gegnerischen Drittel festspielen. Daryl Boyle feuerte am Ende einer Münchner Drangphase von der blauen Linie, konnte Treutle aber nicht überwinden (28.). In der 33. Minute hatte Niklas Treutle die Scheibe unter sich begraben, Mark Voakes schlug aber nach und bugsierte den Puck damit über die Linie. Die Schiedsrichter gingen zum Videobeweis und bestätigten ihre auf dem Eis getroffene Entscheidung: kein Tor. Kurz darauf kamen die Ice Tigers zu ihrem ersten richtigen Powerplay, konnten dieses aber nicht nutzen. Mit Ablauf der Strafe probierte es Daniel Schmölz mit einem Schuss aufs kurze Eck, traf aber nur den Pfosten (37.). Wenige Augenblicke später kamen die Red Bulls zu einer guten Konterchance, die der aufgerückte Verteidiger Ethan Prow aus dem Hintergrund abschloss, Niklas Treutle parierte aber sicher mit der Stockhand (38.), so dass es auch nach 40 Minuten beim 0:1-Rückstand blieb.

München startete mit viel Schwung in den Schlussabschnitt und profitierte nach 77 Sekunden von einem Fehler der Ice Tigers: Tim Bender brachte einen Pass von Marcel Kurth vor dem eigenen Drittel nicht unter Kontrolle, Trevor Parkes ging dazwischen, lief alleine aufs Nürnberger Tor zu und überwand Treutle flach durch die Schoner – 2:0 für die Red Bulls (42.). Keine zwei Minuten später musste Tyson McLellan vor dem Tor die Notbremse ziehen und hakte Philip Gogulla. Den fälligen Penalty verwandelte Gogulla mit einer schönen Bewegung zum langen Pfosten mit anschließendem Schuss unter die Latte zum 3:0. Der Doppelschlag war natürlich die Vorentscheidung in der Partie. Die Ice Tigers gaben sich nicht auf, liefen sich in der Offensive aber immer wieder fest und konnten Danny aus den Birken nicht ernsthaft in Bedrängnis bringen. Zumindest eine lange doppelte Unterzahl überstanden die Ice Tigers schadlos. Daniel Schmölz kam in der 48. Minute zu einem guten Schuss über die linke Seite, Danny aus den Birken hielt aber sicher. Nach einer Doppelchance für Dennis Lobach ging es schnell in die andere Richtung, Zach Redmond hielt die Scheibe im Nürnberger Drittel, zog kurz zur Mitte und jagte einen Schlagschuss an Treutle vorbei – 4:0 für München (50.). Auch das war allerdings noch nicht der Schlusspunkt. Maxmilian Kastner schoss in der 56. Minute von der linken Seite, der Schuss wurde von Andrew Bodnarchuk noch leicht abgefälscht und schlug zum 5:0 für München im langen Eck ein. Am Ende war das 0:5 aus Sicht der Ice Tigers etwas zu deutlich, denn über 40 Minuten waren die Ice Tigers den Red Bulls ein gleichwertiger Gegner.

Foto: City-Press

Frank Fischöder: Die ersten zwei Drittel haben wir gut mitgespielt und München das Leben schwer gemacht. Leider haben wir unsere Chancen nicht genutzt. Im letzten Drittel sind uns wieder Fehler passiert, die nicht passieren dürfen. So steht am Ende wieder ein deutliches 0:5, auch wenn das den Spielverlauf nicht wirklich widerspiegelt.

Tim Bender: Wir haben 40 Minuten lang gut gespielt und sind im letzten Drittel komplett eingebrochen. Es ist frustrierend, dass wir uns abrackern und dann solche Fehler machen, die bestraft werden. Das geht schon die ganze Saison so. Es bringt nichts, den Kopf hängen zu lassen. Wir wollen aus den restlichen Spielen so viele wie möglich gewinnen.