Personell nach wie vor stark dezimiert ging es für die Nürnberg Ice Tigers am zweiten Weihnachtsfeiertag zum Auswärtsspiel bei den Schwenninger Wild Wings. Niklas Treutle bekam den Start im Tor, ansonsten gab es keine Veränderungen im Team von Tom Rowe. Die Ice Tigers begannen konzentriert und zeigten sich bemüht, nicht wie beim letzten Mal in Schwenningen ins offene Messer zu laufen. Genau das passierte dann aber doch in der 5. Spielminute. Nürnberg hatte die Scheibe im Angriffsdrittel, ein Querpass von Andrew Bodnarchuk landete aber genau auf der Kelle von Daniel Pfaffengut, der Sebastian Uvira über die linke Seite mit einem weiten Pass bediente. Uvira zog vors Tor und überwand Treutle mit der Rückhand flach durch die Schoner – 1:0 für die Wild Wings. Die Ice Tigers waren insgesamt aktiver, in Überzahl konnte sich Joacim Eriksson erst gegen Dane Fox (6.) und kurz vor Ablauf der Strafe gegen Tim Fleischer (9.) auszeichnen. Schwenningen lauerte auf Konterchancen, Tyson Spink bekam eine davon und scheiterte mit seinem Alleingang an Treutle (14.). Das Spiel ging bis zum Ende des ersten Drittels hin und her, die Ice Tigers hatten bis zur Sirene ein leichtes optisches Übergewicht, brachten aber insgesamt zu wenig Scheiben aufs Tor.

Zu Beginn des zweiten Drittels mussten die Ice Tigers eine Unterzahlsituation überstehen, schafften das aber schadlos. In der 25. Minute kam Andrew Bodnarchuk hinter dem gegnerischen Tor an die Scheibe und spielte nach vorne, Dennis Lobach zog direkt ab, Joacim Eriksson riss die Fanghand hoch und hielt spektakulär. Es war eine der wenigen wirklich zwingenden Offensivaktionen der Ice Tigers, die im Mittelabschnitt ein wenig den Faden verloren und Eriksson nur selten unter Druck setzen konnten. Schwenningen machte es unkomplizierter und brachte die Scheiben konsequent zum Tor. In der 33. Minute kamen die Ice Tigers dann aber auf einmal zur Riesenchance zum Ausgleich. Gregor MacLeod und Tyler Sheehy konterten Zwei-auf-Eins, MacLeod spielte quer, Sheehy legte sich den Puck auf die Rückhand, Eriksson parierte wieder großartig mit der Fanghand. Die Wild Wings benötigten anschließend nicht einmal eine Torchance, um auf 2:0 zu erhöhen. Oliver Mebus kam in der Rundung im eigenen Drittel an die Scheibe und spielte sie bei seiner Klärungsaktion diagonal vors Tor, Niklas Treutle bekam sie an die Kelle und legte sie sich letztlich selbst und maximal unglücklich über die Linie. Die Ice Tigers taten sich auf der anderen Seite schwer, gute Chancen herauszuspielen, Dennis Lobach und Danjo Leonhardt scheiterten in Überzahl aus kurzer Distanz am unbezwingbar wirkenden Eriksson (38.).

Hinten kam es kurz vor Ende des Mittelabschnitts noch dicker: Schwenningens Verteidiger Ville Lajunen kam an der blauen Linie an die Scheibe und schoss einfach mal halbhoch aus dem Handgelenk, Ken Andre Olimb fälschte vor dem Tor unhaltbar ab und die Wild Wings führten mit 3:0. Die Ice Tigers gingen also mit dem deutlichen Rückstand ins letzte Drittel, probierten zu Beginn des Schlussabschnitts aber noch einmal alles. Danjo Leonhardt spielte von der linken Seite quer vors Tor, Elis Hede schoss flach aus der Drehung, Eriksson reagierte wieder einmal glänzend und verhinderte den Nürnberger Anschlusstreffer (42.). In der 46. Minute setzte sich Gregor MacLeod über die linke Seite kommend gut durch und spielte im letzten Moment zum langen Pfosten, Daniel Schmölz lauerte, traf die Scheibe aber nicht richtig. In der 50. Minute kamen die Ice Tigers zu einer doppelten Überzahlsituation, allerdings wurden alle vier Nürnberger Schüsse geblockt und die Chance verpuffte. Die Zeit lief für die Wild Wings, die Ice Tigers setzten fünf Minuten vor Schluss alles auf eine Karte und nahmen Niklas Treutle vom Eis, Ken Andre Olimb machte mit seinem Schuss ins leere Nürnberger Tor zum 4:0 aber alles klar (56.). Mehr passierte dann nicht mehr, am Ende blieben die Ice Tigers in Schwenningen punkt- und torlos.

Foto: Sven Lägler