Nach sechs Tagen in Mannschaftsquarantäne und nur einer einzigen Trainingseinheit mussten die Nürnberg Ice Tigers am Sonntagnachmittag gegen die Düsseldorfer EG antreten. Beide Teams konnten dabei nicht auf ihre Cheftrainer und einige Spieler zurückgreifen. Bei den Ice Tigers halfen Tim Bender und Fabrizio Pilu im Sturm aus, weil Gregor MacLeod, Patrick Reimer, Max Kislinger und Marko Friedrich fehlten. Der erste Wechsel im Spiel war vielversprechend, Ryan Stoa fälschte einen Schuss von Dane Fox von der blauen Linie gefährlich ab, der Puck verpasste das Tor nur knapp (1.). Nach einem eher ruhigen Beginn spielten die Ice Tigers in der 7. Minute in Unterzahl und kamen zur Riesenchance über Charlie Jahnke. Nach einem Pass von Daniel Schmölz lief er alleine aufs Düsseldorfer Tor zu, scheiterte aber an Mirko Pantkowski. Die DEG machte es kurz darauf besser, Kyle Cumiskey brachte die Scheibe schnell ins Nürnberger Drittel und spielte vor dem. Tor so punktgenau quer, dass Carter Proft nur noch die Kelle reinhalten musste und das 0:1 erzielte (8.). In der zweiten Hälfte des ersten Drittels wurde es chaotisch, die Ice Tigers wanderten reihenweise auf die Strafbank. Brendan O’Donnell hämmerte den Puck mit einer Direktabnahme an den Pfosten (14.), die Ice Tigers überstanden das doppelte Unterzahlspiel dadurch schadlos.

In der 18. Minute wurde Chris Brown hinter dem Düsseldorfer Tor von Kyle Cumiskey von den Beinen geholt. Eine Strafe gab es nicht, was Brown zu einem Frustfoul verleitete. Er riss Cumiskey den Schläger aus der Hand und musste auf die Strafbank. Als sich Dane Fox eine Minute später wegen eines Stockschlags zu ihm gesellte, leisteten sich Brown und Alex Dubeau (auf der Spielerbank) zwei Strafen wegen unsportlichen Verhaltens. Die DEG nahm damit ein langes Überzahlspiel mit ins zweite Drittel und nutzte das nach 44 Sekunden auch aus. Daniel Fischbuch spielte von er blauen Linie diagonal nach vorne, Alexander Barta zog direkt ab und überwand Niklas Treutle aus spitzem Winkel zum 0:2 (21.). Bei den Ice Tigers fehlten wegen der langen Pause und den vielen Strafen zunächst das Timing und die Energie, mit zunehmender Spielzeit wurde es aber immer besser. Daniel Schmölz scheiterte von der rechten Seite aus spitzem Winkel (25.), Tim Bender mit einem Schlagschuss von der blauen Linie (31.). Durch den zunehmenden Nürnberger Druck nahm die DEG Strafen, die von den Ice Tigers aber (noch) nicht ausgenutzt wurden. Im Gegenteil, in der 38. Minute rettete Niklas Treutle gegen Tobias Eder und Alexander Ehl gleich zweimal sehenswert bei Nürnberger Überzahl.

Ins letzte Drittel starteten die Ice Tigers mit viel Schwung und schnürten die DEG immer wieder in deren Drittel ein. Oliver Mebus schoss nach einem feinen Zuspiel von Dane Fox von der blauen Linie knapp am langen Pfosten vorbei (43.), Tim Bender schoss aus dem Hintergrund hauchdünn übers Tor (45.). In der 48. Minute saß Stephen MacAulay für Düsseldorf auf der Strafbank, was die Ice Tigers endlich zum hochverdienten Anschlusstreffer ausnutzten: Dane Fox spielte tief zu Ryan Stoa, der zog zum Tor und legte im letzten Moment ab, Tim Fleischer zog direkt ab und verwandelte ins lange Eck – nur noch 1:2 aus Nürnberger Sicht. Von Düsseldorf war in dieser Phase fast nichts mehr zu sehen, die DEG zog sich weit zurück, ließ die Ice Tigers anrennen und vertraute dem überragenden Mirko Pantkowski zwischen den Pfosten. In der 55. Minute wurden die Nürnberger Ausgleichsbemühungen nach einer Strafe gegen Marcus Weber vorerst gestoppt, Jake Ustorf holte nach einem schönen Solo in der 58. Minute aber noch einmal ein Überzahlspiel heraus. Dane Fox scheiterte mit einem Direktschuss an Pantkowski (58.), auch Ryan Stoa brachte die Scheibe nicht am Düsseldorfer Torhüter vorbei (59.). Die Ice Tigers probierten es auch noch mit sechs Feldspielern, Tim Bender hatte im Slot die Chance zum Ausgleich, Pantkowski war aber ein letztes Mal zur Stelle und rettete das knappe 2:1 für die DEG über die Linie.

Foto: Thomas Hahn

Thomas Dolak (Düsseldorf): Das war ein sehr zerfahrenes Spiel mit vielen Strafen auf beiden Seiten. Es war schwer, einen Rhythmus zu finden. Wir haben das Überzahl zweimal genutzt und waren stabil in Unterzahl. Es gab viele Chancen auf beiden Seiten. Es war das dritte Spiel in Folge ohne acht Mann, ich bin sehr stolz auf die Jungs und den Kampfgeist.

Manuel Kofler (Nürnberg): Es ist natürlich ärgerlich. Wir haben uns mehr vorgenommen. Im ersten Drittel hatten wir ein bisschen schwere Beine. Auf der Strafbank gewinnst du halt kein Spiel. Es ist schade, wenn du dich so aus dem Spiel nimmst. Das kostet sehr viel Kraft. Im zweiten Drittel wurde es besser, im letzten Drittel haben wir so gespielt, wie wir uns das vorgestellt haben. Leider konnten wir kein Tor mehr schießen.