Knappe 4:5-Niederlage in Bietigheim

23. Dezember 2021 Spielberichte ·

Mit der Empfehlung von vier Siegen in Folge traten die Nürnberg Ice Tigers am Donnerstagabend bei den Bietigheim Steelers an. Nick Welsh verpasste das Spiel nach dem Kniecheck von Freitag, soll aber am 30. Dezember in Krefeld ins Team zurückkehren. Für Welsh rückte Tim Fleischer in die Abwehr, im Tor begann Niklas Treutle. Die Steelers waren von Beginn an sichtlich bemüht, die Ice Tigers mit aggressivem Forechecking früh von der Scheibe zu trennen, was ihnen auch immer wieder gelang. Riley Sheen kam gleich zweimal zum Abschluss, Treutle passte aber auf (6.). Im direkten Gegenzug kamen die Ice Tigers zu ihrer ersten Chance, Charlie Jahnke verpasste am langen Pfosten nach einem Querpass von Jake Ustorf aber knapp (6.). In der 10. Minute hatten die Ice Tigers das Glück auf ihrer Seite, als ein abgefälschter Schuss von Tim Schüle von der blauen Linie am Pfosten landete. Zwei Minuten später gingen die Ice Tigers dann in Führung. Daniel Schmölz kam mit der Scheibe aus der Rundung und legte ab zu Patrick Reimer, der kurz verzögerte und Sami Aittokallio mit einem flachen Schuss aufs kurze Eck zur 1:0-Führung überraschte (12.). Nürnberg setzte nach und erhöhte in der 16. Minute auf 2:0. Tyler Sheehy brachte die Scheibe ins Drittel und zwang Aittokallio mit einem Handgelenkschuss aufs lange Eck zum Abpraller, den Dane Fox über die Linie drückte.

Als Fox und Blake Parlett innerhalb von wenigen Sekunden auf die Strafbank mussten, kamen die Steelers in doppelter Überzahl ins Spiel zurück. C.J. Stretch bediente Riley Sheen von der Torlinie, Sheen nahm Maß und traf aus dem Handgelenk genau in den Winkel – nur noch 2:1 für die Ice Tigers (17.). Das zweite Drittel begann mit einem starken Wechsel der Reihe um Ryan Stoa vielversprechend für die Ice Tigers, allerdings war das eher ein Weckruf für die Steelers, die den Mittelabschnitt beinahe die kompletten 20 Minuten über dominierten und das Spiel drehen sollten. In der 23. Minute hatte Niklas Treutle die Scheibe auf dem Rücken liegend zwischen den Schonern, nach einigen Sekunden ohne Pfiff der Schiedsrichter stocherten die Steelers den Puck frei und Riley Sheen traf aus dem Gewühl heraus zum 2:2-Ausgleich. Bietigheim setzte nach, der überragende Sheen wurde bei einem Alleingang gehakt, Niklas Treutle entschärfte den fälligen Penalty aber (27.). Sheen benötige im Anschluss nur einen weiteren Torschuss, um seinen Hattrick zu vollenden. Nach feinem Zuspiel von Jalen Smereck zog er vom rechten Bullykreis direkt ab und überraschte Treutle am kurzen Pfosten – 3:2 für Bietigheim. Tom Rowe wechselte nun den Torhüter, fortan stand Alex Dubeau zwischen den Pfosten. Aber auch Dubeau musste schnell hinter sich greifen, als Alexander Preibisch einen Schlagschuss von Max Renner von der blauen Linie unhaltbar zum 4:2 für Bietigheim abfälschte (31.). Die Ice Tigers fanden erst zum Drittelende wieder etwas besser ins Spiel und setzten Bietigheim wieder unter Druck. Ryan Stoa verpasste nach einem Sheehy-Schuss allerdings knapp im Nachfassen (37.), so dass es nach einem schwachen Mittelabschnitt beim Zwei-Tore-Rückstand aus Nürnberger Sicht blieb.

Die Ice Tigers starteten mit deutlich mehr Energie in den Schlussabschnitt und spielten sich immer wieder im Drittel der Steelers fest. Tyler Sheehy fälschte einen Schuss von Marko Friedrich von der blauen Linie gefährlich ab, Sami Aittokallio parierte aber stark mit dem linken Schoner (42.). Die Ice Tigers machten nun das Spiel, das nächste Tor erzielten aber wieder die Steelers. Der ehemalige Nürnberger Daniel Weiß kam hinter dem Tor an die Scheibe, brachte sie schnell nach vorne und drückte sie am kurzen Pfosten zum 5:2 über die Linie (47.). Das Spiel schien entschieden, die Ice Tigers gaben aber nicht auf und kamen tatsächlich noch einmal heran. In der 51. Minute setzte sich die Reihe um Jake Ustorf lange im Bietigheimer Drittel fest und erzwang den 3:5-Anschlusstreffer. Marcus Weber schoss von der blauen Linie aus dem Handgelenk, Charlie Jahnke fälschte ab, Aittokallio musste abprallen lassen und Jake Ustorf staubte aus kurzer Distanz ab. Nürnberg setzte nach, Bietigheim brachte die Scheibe kaum noch aus dem eigenen Drittel. Gut vier Minuten vor Schluss war es dann Blake Parlett, der einen Schuss von Gregor MacLeod unhaltbar für Aittokallio abfälschte und sein Team auf 4:5 heranbrachte (56.). Bis zum Schluss hatten die Ice Tigers noch genügend Möglichkeiten zum Ausgleich, Bietigheim rettete die knappe Führung aber über die Zeit und beendete damit die Siegesserie der Ice Tigers nach vier Erfolgen.

Foto: Timo Raiser

1.2.3.Ergebnis
Bietigheim Steelers1315
Nürnberg Ice Tigers2024

Stimmen zum Spiel

Tom Rowe (Nürnberg): Wir wussten, dass es schwer werden würde. Wir sind das ganze Spiel über dem Puck hinterhergelaufen und sind nie in den Rhythmus bekommen. Bietigheim war bereit und hat uns zu Fehlern gezwungen.

Daniel Naud (Bietigheim): Das war ein sehr hartes Spiel. Man sieht, warum Nürnberg momentan eine Top-Mannschaft in der Liga ist. Das 0:2 war nicht gut für uns, aber wir sind fokussiert geblieben. Das 5 gegen 3, das wir bekommen haben, war ein bisschen glücklich. Wir sind über 60 Minuten fokussiert geblieben und haben die Nerven behalten. Die Mannschaft hat sich ein schönes Weihnachtsgeschenk gemacht.

Tore

ZeitTorschütze1. Assistent2. AssistentBemerkung
0:111:48ReimerSchmölz
0:215:45FoxSheehyParlett
1:216:55SheenStretchRanford5:3-Überzahl
2:222:42SheenSmereckStretch
3:229:23SheenSmereckJasper
4:230:12PreibischRennerBraun
5:246:39WeißNaudSchoofs
5:350:36UstorfJahnkeWeber
5:455:52ParlettSchmölzMacLeod

Strafen

Bietigheim Steelers2 Min
Nürnberg Ice Tigers6 Min

Allgemeine Informationen

Zuschauerzahl:0 (aber theoretisch nicht verboten)
Schiedsrichter:Sirko Hunnius, Aleksander Polaczek