Nach zwei Wochen mit viel Training und keinen Spielen ging es für die Nürnberg Ice Tigers am Dienstag nach Tschechien zum Vergleich mit dem HC Energie Karlovy Vary. Für die Ice Tigers war es nach beinahe 18 Monaten das erste Spiel vor Zuschauern. Rund 250 Nürnberger Fans begleiteten die Mannschaft nach Karlsbad und sorgten das komplette Spiel über für prächtige Stimmung. Auf dem Eis mussten die Ice Tigers auf Gregor MacLeod, Blake Parlett, Marko Friedrich und Julius Karrer verzichten, deren Einsatz am kommenden Wochenende in Dresden realistisch scheint. Oliver Mebus musste sich allerdings auch noch kurzfristig abmelden, so dass Frank Fischöder nur auf fünf Verteidiger zurückgreifen konnte.

Zu Beginn war die Partie von einigen Ungenauigkeiten auf beiden Seiten geprägt, richtiger Spielfluss kam erst mit zunehmender Zeit auf. In Überzahl hatten die Ice Tigers eine gute Möglichkeit, als Ryan Stoa die Kelle in eine Hereingabe von Patrick Reimer hielt und Filip Novotny zu einer ersten guten Reaktion zwang (4.). In Unterzahl kamen die Ice Tigers dem Führungstreffer noch näher: Daniel Schmölz lief in der 12. Minute alleine aufs Karlsbader Tor zu, traf aber nur die Latte. Die Hausherren wurden in der 18. Minute in Überzahl gefährlich und ließen die Scheibe in ihrem achten Testspiel gut laufen. Lukas Pulpan zog von der blauen Linie gefährlich ab, Niklas Treutle konnte sich zum ersten Mal richtig auszeichnen.

Exakt 61 Sekunden vor Ende des ersten Drittels durften die mitgereisten Nürnberger Fans dann endlich jubeln: Ryan Stoa schickte Tim Fleischer mit einem weiten Pass auf die Reise, der junge Stürmer blieb bei seinem Alleingang eiskalt und bezwang Novotny mit einem platzierten Handgelenkschuss zum 1:0 für Nürnberg (19.). Im zweiten Drittel schlug Karlsbad allerdings zurück und drehte die Partie verdientermaßen. Die Hausherren waren phasenweise überlegen und erzielten drei Treffer im Mittelabschnitt. Beim 1:1 profitierte Karlsbad davon, dass der Abpraller nach einem Schuss von Jiri Kulich genau vor den Füßen von Ondrej Beranek landete, der den Puck nur noch einschieben musste. Bei Lukas Douderas Schlagschuss in den Winkel (33.) hatte Treutle ebenso keine Abwehrchance wie bei Jiri Kulichs Schuss unter die Latte aus kurzer Distanz (37.).

Im letzten Drittel waren die Ice Tigers bemüht, den Sturmlauf der Gastgeber zu beenden und sich auf ihre Stärken zu konzentrieren, was über weite Strecken auch wieder besser gelang. Nur in Unterzahl musste Niklas Treutle noch einmal hinter sich greifen, als Jiri Kulich den Abpraller nach einem Schuss von Ondrej Beranek zum 4:1 im Nürnberger Tor versenkte (51.). Die Ice Tigers gaben sich aber nicht auf und kamen noch einmal heran. Marcus Weber überwand Novotny mit einem perfekten halbhohen Handgelenkschuss aufs lange Eck (53.), Max Kislinger traf nach feiner Vorarbeit von Jake Ustorf aus dem Slot zum 3:4. Mehr sprang aber nicht mehr heraus, so dass am Ende eine knappe 3:4-Niederlage mit zwei sehr soliden und einem schwachen Drittel stand.

Foto: Thomas Hahn