Am Freitagabend stand für die Nürnberg Ice Tigers in Wolfsburg das vierte Spiel innerhalb von nur einer Woche auf dem Programm. Während die Ice Tigers am Montag und Mittwoch harte Spiele absolvierten, ruhten sich die Grizzlys aus und kamen gegen die Ice Tigers nach einer Woche Pause zum ersten Mal wieder zum Einsatz. Unter diesen Voraussetzungen war es keine Überraschung, dass die Grizzlys von Beginn an die tonangebende Mannschaft waren. Wolfsburg hatte optisch mehr vom Spiel, die Ice Tigers waren vor allem darauf bedacht, die Räume vor dem eigenen Tor zu verteidigen und auf schnelle Gegenstöße zu lauern. Einen davon hatte Gregor MacLeod in der 2. Spielminute, der mitgelaufene Marcus Weber schoss nach MacLeods Querpass aber knapp am Tor vorbei. Es sollte für einige Zeit die einzige Nürnberger Chance bleiben, denn Wolfsburg spielte aggressiv im Forechecking und kontrollierte die neutrale Zone. Allerdings wurde es vor dem Tor von Alex Dubeau nur selten wirklich gefährlich. In der 15. Minute wehrte Dubeau einen Wolfsburger Schuss ab, die Scheibe kam zu Tim Bender, der gedankenschnell in den Lauf des durchgestarteten Chris Brown spielte. Brown schüttelte Spencer Machacek ab, zog vors Wolfsburger Tor und überwand Dustin Strahlmeier mit dem ersten Nürnberger Torschuss flach zur 1:0-Führung.

In Überzahl hatte Nürnberg die Möglichkeit nachzulegen, mehr als ein abgewehrter Schuss von Dane Fox sprang aber nicht heraus. Die Grizzlys erhöhten zum Ende des Drittels noch einmal den Druck und wurden dafür belohnt. Machacek gewann einen Zweikampf gegen Marcus Weber in der Rundung, Tyler Gaudet übernahm und bediente Gerrit Fauser, der Dubeau freistehend am langen Pfosten keine Chance ließ und zum 1:1 vollendete. Fauser war auch an der nächsten Szene beteiligt, denn nach einem Nürnberger Icing zu Beginn des Mittelabschnitts wurde er im hohen Slot von Tyler Gaudet mustergültig bedient und traf aus dem Handgelenk zum 2:1 für die Grizzlys (21.). Die Ice Tigers überstanden kurz darauf eine Strafzeit gegen Alex Dubeau schadlos, mussten 13 Sekunden später aber das nächste Gegentor hinnehmen. Björn Krupp schoss einfach mal von der blauen Linie aus dem Handgelenk und traf Tyler Sheehys Schläger so, dass die Scheibe unhaltbar für Dubeau genau in den Winkel flog – 3:1 für die Grizzlys (25.). Für Alex Dubeau war der Arbeitstag damit beendet, Niklas Treutle kam für ihn zwischen die Pfosten. In Überzahl bot sich den Ice Tigers die Chance, den Rückstand zu verkürzen, Dustin Strahlmeier wehrte einen verdeckten Handgelenkschuss von Gregor MacLeod aber mit der Schulter ab (27.). Nürnberg tat sich weiterhin schwer, die nötige Durchschlagskraft in der Offensive zu erzeugen und kam erst in der 34. Minute zur nächsten Gelegenheit. Am Ende eines schnellen Angriffs über die rechte Seite spielte Gregor MacLeod mit der Rückhand quer vors Tor, die Scheibe sprang aber über den Schläger des einschussbereiten Tim Bender hinweg.

Gegen Drittelende nahmen die Ice Tigers mehr Schwung auf, es blieb nach 40 Minuten aber beim 3:1 für Wolfsburg. Nach einer überstandenen Unterzahlsituation zu Beginn des Schlussabschnitts setzten sich die Ice Tigers in der 44. Minute im Wolfsburger Drittel fest, Strahlmeier hielt Andrew Bodnarchuks Schlagschuss von der blauen Linie sicher. Wolfsburg machte es besser und erhöhte in der 45. Minute auf 4:1. Jordan Murray lief etwas zu einfach durch die neutrale Zone ins Nürnberger Drittel und bezwang Niklas Treutle mit einem Handgelenkschuss auf die Fanghandseite. In der 47. Minute schoss Murray von der blauen Linie erneut aus dem Handgelenk, Gerrit Fauser hielt vor dem Tor die Kelle rein und lenkte die Scheibe zum 5:1 genau in den Winkel. Damit war die Partie natürlich endgültig entschieden, die Ice Tigers probierten aber weiterhin alles, um das Ergebnis freundlicher zu gestalten. Chancen gab es noch für Tyler Sheehy in Überzahl (51.) und Max Kislinger (54.), Strahlmeier war aber nicht mehr zu überwinden. Damit blieb es beim verdienten 5:1 für die Grizzlys, die die ungleichen Voraussetzungen perfekt ausnutzten und die Siegesserie der müden Ice Tigers beendeten. Für Nürnberg geht es am Sonntag um 19 Uhr im fünften Spiel in zehn Tagen gegen die Kölner Haie, für die ebenfalls das fünfte Spiel in diesem Zeitraum auf dem Programm steht.

Foto: City-Press