Nur ein Punkt nach couragierter Vorstellung

12. März 2021 Spielberichte ·

Ohne die verletzten Tim Bender und Julius Karrer, dafür aber wieder mit David Trinkberger und Roman Kechter ging es für die Nürnberg Ice Tigers am Donnerstagabend ins Auswärtsspiel bei den Straubing Tigers. Die Ice Tigers erwischten einen perfekten Start in die Partie und gingen nach knapp drei Minuten mit ihrer ersten Chance in Führung. Daniel Schmölz bediente Brett Pollock in der neutralen Zone, Pollock startete durch, ließ Marcel Brandt mit einer Körpertäuschung aussteigen und blieb bei seinem Alleingang vor Sebastian Vogl mit einem Schuss durch die Schoner eiskalt – 1:0 für Nürnberg (3.). Wenige Augenblicke hatte Corey Tropp den Ausgleich für Straubing auf dem Schläger, scheiterte aber freistehend vor dem stark reagierenden Niklas Treutle (4.). Straubing hatte insgesamt etwas mehr Chancen, die Ice Tigers dafür aber die besseren: In der 7. Minute traf Luke Adam nach feiner Vorarbeit von Brett Pollock nur die Latte. In der 12. Minute kamen die Niederbayern zum 1:1-Ausgleich und profitierten dabei von einem Nürnberger Fehler. Timo Walther spielte die Scheibe im eigenen Drittel genau auf den Schläger von Marco Baßler, der vor dem Tor geschickt ablegte und Andreas Eder eine perfekte Schussgelegenheit ermöglichte, die sich der ehemalige Nürnberger mit einer satten Direktabnahme nicht nehmen ließ.

Gute vier Minuten später setzte sich Tyson McLellan gut durch und wurde alleine vor dem Tor von hinten gehakt. Zum fälligen Penalty traf McLellan selbst an und schoss aufs lange Eck, Vogl kam aber gerade noch mit dem Schoner an die Scheibe (15.). Die Ice Tigers blieben dran und gingen in der 17. Minute wieder in Führung. Marcus Weber spielte auf die linke Seite zu Andrej Bireš, der den durchgestarteten Eric Cornel perfekt bediente. Cornel zog über die Mitte vors Tor und überwand Vogl mit einem platzierten Handgelenkschuss auf die Fanghandseite – 2:1 für die Ice Tigers. Straubing kam noch im ersten Drittel aber zum erneuten Ausgleich. Jeremy Williams bekam in Überzahl einen Querpass von Mike Connolly auf die rechte Seite, nahm kurz Maß und jagte die Scheibe aus dem Handgelenk zum 2:2 in den Winkel. Nach gut zwei gespielten Minuten im Mittelabschnitt kam es zu einem großen Aufreger: Mitchell Heard traf Marcus Weber hinter dem Nürnberger Tor mit einem Blindside-Check gegen den Kopf. Weber flogen beim Fallen die Handschuhe davon, stand auf und griff sich Heard. Für diese Aktion bekam Weber eine Spieldauerdisziplinarstrafe, während Heard mit zwei Strafminuten davon kam (23.). Nach dieser Szene war das Spiel im Mittelabschnitt sehr zerfahren, beide Teams kamen nur selten zu geordneten Abschlüssen. Bei einer Zwei-auf-Eins-Situation versuchte Luke Adam den Querpass zu Daniel Schmölz, der aber im letzten Moment abgefangen wurde (28.).

In der 38. Minute nutzten die Ice Tigers ihre beste Chance im zweiten Drittel zur erneuten Führung. Andrej Bireš schickte Eric Cornel mit einem feinen Zuspiel ins Straubinger Drittel, Cornel bediente den mitgelaufenen David Trinkberger, der nicht lange fackelte und Vogl mit einem Handgelenkschuss zur 3;2-Führung überwand. Es war gleichzeitig Trinkbergers erstes Tor in der PENNY DEL. Mit der Führung im Rücken spielten die Ice Tigers im Schlussabschnitt überlegt, hielten die Scheibe weit weg vom eigenen Tor und hielten die eigene blaue Linie in der Rückwärtsbewegung konsequent. Sven Ziegler hatte eine der wenigen Straubinger Gelegenheiten in der 46. Minute, scheiterte aber am aufmerksamen Niklas Treutle. Die Ice Tigers lauerten auf Konter und kamen in der 51. Minute zur Riesenchance: Brett Pollock spielte punktgenau in den Lauf von Patrick Reimer, der alleine vor Vogl knapp mit der Rückhand scheiterte. Straubing probierte in den letzten Minuten noch einmal alles und kam gut drei Minuten vor Schluss tatsächlich noch einmal zum Ausgleich: Chase Balisy lauerte vor dem Tor, bekam den Pass, zog direkt aufs lange Eck ab und traf zum 3:3-Ausgleich (57.). In der folgenden Verlängerung hatten beide Teams große Chancen zur Entscheidung, Brett Pollock scheiterte mit einem Alleingan g in der 64. Minute, Jeremy Williams an Treutle im direkten Gegenzug. 34 Sekunden vor Ende der Verlängerung musste Luke Adam auf die Strafbank. Das Powerplay nutzte Straubing fünf Sekunden vor Ende der Verlängerung in Person von Chase Balisy zum entscheidenden 4:3 für die Hausherren.

Es war am Ende wieder einmal eine ärgerliche Niederlage aus Sicht der Ice Tigers, die heute eines ihrer besten Auswärtsspiele zeigten und mehr als einen Punkt verdient gehabt hätten.

Foto: Harry Schindler

1.2.3.OTErgebnis
Straubing Tigers20114 n.V.
Nürnberg Ice Tigers21003

Stimmen zum Spiel

Frank Fischöder (Nürnberg): Wir sind natürlich enttäuscht, keine Frage. Auch heute war wieder mehr für uns drin, aber wir schaffen es nicht, das über die Runden zu kriegen. Wir haben eine große Schlacht geliefert, aber es ist frustrierend, dass wir es nicht über die Zeit kriegen. Wir hatten in der Verlängerung auch noch drei Alleingänge, aber wer das letzte Tor schießt, gewinnt das Spiel. Und das war Straubing.

Tom Pokel (Straubing): Wir waren heute nicht die bessere Mannschaft. Wir können mit der Leistung nicht unbedingt zufrieden sein. Es war wichtig, dass wir drangeblieben sind und im ersten Drittel zweimal eine Antwort gefunden haben. Das war heute ein Nervenspiel mit unseren eigenen Nerven. Über das ganze Spiel war Nürnberg immer die Stück für Stück bessere Mannschaft. Das Powerplay hat heute den Unterschied für uns ausgemacht.

Tore

ZeitTorschütze1. Assistent2. AssistentBemerkung
0:102:56PollockSchmölzAdam
1:111:22EderBaßlerZiegler
1:216:12CornelBirešWeber
2:218:18WilliamsConnollyHeard5:4-Überzahl
2:337:30TrinkbergerCornelBireš
3:356:40BalisyTroppLaganière
4:364:55BalisyLaganièreBrandt4:3-Überzahl

Strafen

Straubing Tigers4 Min
Nürnberg Ice Tigers6 Min + Spieldauer (Weber)

Allgemeine Informationen

Schiedsrichter:Marian Rohatsch, Lukas Kohlmüller