Spektakulärer 4:3-Sieg n.P. gegen Wolfsburg!

05. November 2021 Spielberichte ·

Durch die Ausfälle von Ryan Stoa (muskuläre Probleme), Oliver Mebus (Fußverletzung) und Max Kislinger (krank) wurden die Nürnberg Ice Tigers zum Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg zu zahlreichen Umstellungen gezwungen. Jake Ustorf, Blake Parlett und Lukas Ribarik kehrten dafür ins Team zurück, so dass Tom Rowe auf einen komplett ausgefüllten Spielberichtsbogen zurückgreifen konnte. Wolfsburg begann zwar druckvoll, das erste Tor aber gelang den Ice Tigers mit ihrem ersten echten Angriff. Nick Welsh umkreiste das Wolfsburger Tor und spielte mit der Rückhand in den Slot, Chris Brown und Marko Friedrich arbeiteten hart und Friedrich drückte die Scheibe schließlich zu seinem längst überfälligen ersten Saisontor über die Linie – 1:0 für die Ice Tigers (3.). Unmittelbar vor dieser Szene verletzte sich Ilya Sharipov und konnte das Spiel nicht fortsetzten, für ihn rückte Niklas Treutle zwischen die Pfosten. Die Grizzlys waren optisch zwar durchaus überlegen, die gefährlicheren Aktionen hatten aber die Ice Tigers. Chris Brown schoss nach einem gewonnenen Bully knapp vorbei (9.), der Versuch von Dane Fox wurde abgefälscht und strich ebenfalls knapp am Tor vorbei (14.). Ihre nächste Chance nutzten die Ice Tigers in der 16. Minute zum zweiten Tor. Jake Ustorf setzte sich hinter dem Wolfsburger Tor stark gegen Julian Melchiori durch und spielte mit der Rückhand vors Tor, Dennis Lobach stand goldrichtig und hob die Scheibe zum 2:0 in den Winkel.

Die Grizzlys fanden allerdings nur 39 Sekunden später den Weg zurück in die Partie. Vor dem Nürnberger Tor kamen sie auf einmal zu einer Zwei-auf-Eins-Situation, Spencer Machacek spielte quer und Trevor Mingoia verkürzte per Direktabnahme auf 2:1 (17.). Die Grizzlys nahmen den Schwung mit ins zweite Drittel und hatten den Ausgleich auf dem Schläger, Trevor Mingoia traf die Scheibe nach erneutem Zuspiel von Spencer Machacek aber nicht richtig (22.). Als beide Teams einen Spieler auf der Strafbank hatten, kamen die Ice Tigers gleich zu zwei Großchancen. Erst schoss Chris Brown bei seinem Alleingang am Tor vorbei (27.), dann scheiterte Gregor MacLeod nach gutem Zuspiel von Nick Welsh aus aussichtsreicher Position an Dustin Strahlmeier (28.). Kurz darauf kamen die Grizzlys glücklich zum Ausgleich. Ein Schuss von Julian Melchiori aus spitzem Winkel wurde abgefälscht, traf Tyler Sheehys Schlittschuh und sprang von dort zum 2:2 über die Linie (28.). Es war ein maximal unglückliches Gegentor für die Ice Tigers, die im Mittelabschnitt insgesamt die deutlich besseren Möglichkeiten hatten und mehr fürs Spiel taten. In der 38. Minute fälschte Tyler Sheehy eine scharfe Hereingabe von Gregor MacLeod gefährlich ab, der starke Dustin Strahlmeier rettete im Spagat, so dass es nach 40 Minuten beim 2:2 blieb.

Im letzten Drittel hatten die Ice Tigers erneut deutlich mehr vom Spiel und setzten die Grizzlys immer wieder gehörig unter Druck. Ein Powerplay ließen die Ice Tigers  trotz bester Chancen (Patrick Reimer per Schlagschuss in der 46. und Daniel Schmölz ans Außennetz in der 47. Minute) ungenutzt und mussten in der 47. Minute den 2:3-Rückstand hinnehmen. Jonas Enlund war es, der einen Schuss von Trevor Mingoia von der blauen Linie unhaltbar für Niklas Treutle abfälschte. Die Ice Tigers gaben sich aber nicht geschlagen und brachten Angriffswelle über Angriffswelle zum Wolfsburger Tor. Grizzlys-Torhüter Dustin Strahlmeier stand mehrfach im Mittelpunkt und rettete gegen Nick Welsh (54.) und Andrea Bodnarchuk (58.). Die Ice Tigers setzten über zwei Minuten vor Schluss alles auf eine Karte und nahmen Niklas Treutle vom Eis. Mit sechs Feldspielern drängte Nürnberg auf den überfälligen Ausgleich und wurde 59 Sekunden vor der Sirene belohnt. Der auffällige Nick Welsh war es, der Strahlmeier mit einem Schuss aus spitzem Winkel aufs kurze Eck zum umjubelten 3:3-Ausgleich bezwang. In der folgenden Verlängerung hatte erneut Nick Welsh die Chance zur Entscheidung (61.), er schoss aber genau wie Patrick Reimer (62.) knapp vorbei, so dass das Penaltyschießen die Entscheidung bringen musste. Als dritter Nürnberger Schütze war Patrick Reimer als einziger Spieler erfolgreich und sicherte seinem Team den Zusatzpunkt in einem packenden und hochklassigen Eishockeyspiel.

Es war bereits der fünfte Sieg in Folge für die Ice Tigers, die am Sonntag um 14 Uhr zu Gast in Mannheim sind und sich anschließend auf die Deutschland-Cup-Pause freuen dürfen.

Foto: Thomas Hahn

1.2.3.OTPSErgebnis
Nürnberg Ice Tigers201014 n.P.
Grizzlys Wolfsburg111003

Stimmen zum Spiel

Mike Stewart (Wolfsburg): Aus meiner Sicht sind wir okay reingekommen und haben eigentlich mehr als genug Zeit in der Offensive verbracht. Wir sind zum Ende des ersten Drittels zurückgekommen, haben durch ein glückliches Tor das 2:2 gemacht. Beide Teams haben mit Tempo gespielt, wir sind sogar in Führung gegangen, dann hat Nürnberg viel Druck ausgeübt. Wir wollten weiterspielen, aber nicht aggressiv, das war die falsche Mentalität. Ich bin mir immer noch nicht sicher, wie das 3:3 reingegangen ist. Im Penaltyschießen war es nicht das erste Mal, dass Patrick Reimer ein Siegtor geschossen hat.

Tom Rowe (Nürnberg): Das war ein sehr gutes Eishockeyspiel. Wolfsburg ist nach dem 2:0 zurückgekommen. Ich war sehr glücklich darüber, wie das Team beim Plan geblieben ist und nie aufgegeben hat. Wir wollen mutig spielen und hart arbeiten. Wir wollen ein Team sein, das schwer zu spielen ist, und machen die richtigen Schritte in die richtige Richtung. Das war ein großartiges Spiel der gesamten Mannschaft. Es war ein aufregendes Spiel. Ich bin sehr, sehr stolz auf die Mannschaft.

Tore

ZeitTorschütze1. Assistent2. AssistentBemerkung
1:002:05FriedrichBrownWelsh
2:015:07LobachUstorfBender
2:116:46MingoiaMachacekFauser
2:227:54MelchioriMachacekFauser
2:346:42EnlundMingoiaKrupp
3:359:01WelshSheehyReimerEA 6-5
4:365:00ReimerPenalty

Strafen

Nürnberg Ice Tigers4 Min
Grizzlys Wolfsburg6 Min

Allgemeine Informationen

Zuschauerzahl:3.308
Schiedsrichter:Benjamin Hoppe, Aleksi Rantala