Teuer verkauft und doch verloren

06. Februar 2021 Spielberichte ·

Frank Fischöder konnte zum nächsten Derby gegen den EHC Red Bull München wieder auf Verteidiger Arturs Kulda und Stürmer Chris Brown zurückgreifen. Als eben jener Kulda und Münchens Patrick Hager auf der Strafbank saßen, hatte Luke Adam die bis dahin beste Möglichkeit im Spiel: Er kam mit Tempo über die linke Seite und scheiterte mit seinem flachen Handgelenkschuss aufs lange Eck an Danny aus den Birken (3.). München tat in der Folge zwar etwas mehr fürs Spiel, die besseren Möglichkeiten hatten aber die Ice Tigers. Luke Adam spielte die Scheibe aus dem eigenen Drittel in den Lauf von Chris Brown, der über die linke Seite vors Tor zog und flach abzog, aus den Birken bekam die Schoner aber noch rechtzeitig zusammen (8.). Die Red Bulls hatten kurz darauf allerdings die Riesenchance zur Führung: Philip Gogulla wurde im Slot von hinter dem Tor von Yasin Ehliz bedient und kam freistehend zum Abschluss, Niklas Treutle parierte im letzten Moment mit der Schulter (10.). In einer ausgeglichenen Partie kam Dane Fox in Überzahl am langen Pfosten ebenfalls frei zum Abschluss, aus den Birken konnte den Schuss des frischgebackenen Familienvaters aufs kurze Eck aber abwehren (14.).

München zeigte sich in der 17. Minute effizienter und ging nach einem Nürnberger Fehler in Führung. Roman Kechter verlor die Scheibe in der Rückwärtsbewegung an Philip Gogulla. Gogulla steckte durch zu Justin Schütz, Treutle konnte dessen Schuss noch abwehren, war gegen Gogullas Nachschuss unter die Latte aber machtlos – 0:1 für München. Im zweiten Drittel musste Julius Karrer schon nach 44 Sekunden auf die Strafbank, was das zuletzt besser gewordene Powerplay der Red Bulls eiskalt bestrafte. Chris Bourque brachte die Scheibe von der blauen Linie zum Tor, Trevor Parkes fälschte ab, Treutle musste abprallen lassen und Yasin Ehliz drückte die Scheibe aus der Luft mit der Rückhand zum 0:2 über die Linie (22.). Die Ice Tigers hatten die Riesenchance zum Anschlusstreffer in der 25. Minute bei einem Drei-auf-Eins-Konter, der aufgerückte Karrer wurde von Brett Pollock bedient, Karrer schoss aufs lange Eck, aber aus den Birken parierte im letzten Moment. Nürnberg gab sich aber noch lange nicht geschlagen und nutzte eine Strafe gegen Philip Gogulla zum verdienten 1:2-Anschlusstreffer. Daniel Schmölz brachte die Scheibe zur blauen Linie, Tom Gilbert schoss aus dem Handgelenk und Chris Brown fälschte unhaltbar ab (34.). Timo Walther hatte drei Minuten später den Ausgleich auf dem Schläger, scheiterte bei seiner Zwei-auf-Eins-Situation mit Oliver Mebus aber mit einem Schuss aufs kurze Eck (37.).

München ging also mit der knappen 2:1-Führung und einem Powerplay in den Schlussabschnitt. Dieses nutzten die Red Bulls, auch wenn sie Glück hatten, dass die Abseitsposition unmittelbar vor dem Treffer nicht erkannt wurde. München war das logischerweise egal, Philip Gogulla wurde am langen Pfosten von Patrick Hager perfekt bedient, hielt die Kelle rein und lenkte die Scheibe zum 1:3 unter die Latte. Die Ice Tigers mussten also wieder einem Zwei-Tore-Rückstand hinterherlaufen, gaben aber weiterhin alles und kämpften sich noch einmal in die Partie zurück. Andrej Bireš (48.) und Luke Adam (49.) scheiterten noch mit ihren Direktschüssen in Überzahl, Eric Cornel kam aus dem Slot aussichtsreich zum Abschluss und schoss aufs lange Eck, aus den Birken parierte aber mit der rechten Schulter (52.). Wenige Augenblicke später musste sich der Torhüter der Red Bulls aber noch einmal geschlagen geben. Luke Adam hielt die Scheibe im Gästedrittel, schüttelte Zach Redmond ab und schoss aus der Drehung, aus den Birken war die Sicht verdeckt und die Scheibe rutschte über die Linie – nur noch 2:3 aus Nürnberger Sicht. Eine Minute vor Schluss wurde zur Überraschung der Ice Tigers kein Icing gegen München gepfiffen, Patrick Hager kam an die Scheibe und bediente Justin Schütz am langen Pfosten, der direkt abzog und zur Entscheidung zum 2:4-Endstand traf (60.).

Wieder verkauften sich die Ice Tigers gegen München teuer, standen am Ende aber erneut ohne Punkte da. Nach einer kurzen Pause mit ein paar freien Tagen geht es für die Ice Tigers am 14. Februar in Schwenningen weiter. Aller Voraussicht nach werden Tyson McLellan und Marcus Weber dann wieder mitspielen können.

Foto: Thomas Hahn

1.2.3.Ergebnis
Nürnberg Ice Tigers0112
EHC Red Bull München1124

Stimmen zum Spiel

Don Jackson (München):  Wir haben gut gespielt und zwei Überzahltore geschossen. Nürnberg hat hart und schlau gespielt und auch viel Druck gemacht. Sie waren im letzten Drittel die bessere Mannschaft. Ich wünsche den Ice Tigers im nächsten Spiel viel Glück.

Frank Fischöder (Nürnberg): Wir haben unsere Chancen, dazu haben wir heute noch zwei schwierige Entscheidungen gegen uns gehabt mit dem Abseits vor einem Tor und dem Icing vor dem anderen, das man pfeifen kann oder nicht. Wir sind heute gut reingekommen, meine Mannschaft hat brutal hart gearbeitet. Aber Spiele werden durch Tore entschieden und wir haben es wieder nicht geschafft, so viele zu schießen, um das Spiel zu gewinnen.

Tore

ZeitTorschütze1. Assistent2. AssistentBemerkung
0:116:01GogullaSchütz
0:221:31EhlizParkesBourque5:4-Überzahl
1:233:36BrownGilbertSchmölz5:4-Überzahl
1:340:48GogullaHagerProw5:4-Überzahl
2:352:49AdamKarrer
2:459:06SchützHagerEhliz

Strafen

Nürnberg Ice Tigers8 Min
EHC Red Bull München8 Min

Allgemeine Informationen

Schiedsrichter:Aleksi Rantala, Marc Iwert