Nach den zwei Siegen seit der Rückkehr aus der Olympiapause gingen die Nürnberg Ice Tigers am Mittwochabend mit breiter Brust in das Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt. Das Team von Tom Rowe begann konzentriert und war vor allem darauf bedacht, nicht wieder ins offene Messer zu laufen und den ERC Ingolstadt zu schnellen Konterangriffen einzuladen. Diese Fehler waren es, die den Ice Tigers die beiden Auswärtsspiele bei den Schanzern gekostet hatten. Dementsprechend wenige spielerische Highlights gab es in der Anfangsphase auch. Die Ice Tigers kontrollierten vor allem die neutrale Zone und ließen keine schnellen Ingolstädter Vorstöße zu. In der 5. Minute gewann Ryan Stoa ein Bully im Angriffsdrittel, Chris Brown schoss sofort, verfehlte das Tor aber knapp. Nach zwei Strafen gegen Ingolstadt bot sich den Ice Tigers die Möglichkeit, in doppelter Überzahl in Führung zu gehen, allerdings hielt Danny Taylor den Panthern das 0:0 fest. Sowohl gegen Blake Parlett (8.) als auch gegen Dane Fox (9.) war der Ingolstädter Schlussmann zur Stelle. Nürnberg blieb dran und ging nach exakt 14 Minuten verdient in Führung. Andrew Bodnarchuk gewann einen Zweikampf vor der Gästebank, Tim Fleischer übernahm und legte zurück zu Marko Friedrich, der mit einem Handgelenkschuss genau zum 1:0 unter die Latte traf. In Unterzahl hatte Charlie Jahnke nach feiner Vorarbeit von Marcus Weber das zweite Tor auf dem Schläger, traf aber nur den Pfosten (17.). Damit blieb es nach 20 Minuten bei der knappen Führung.

Die Ice Tigers begannen auch im Mittelabschnitt schwungvoll, liefen am Ende des ersten Wechsels aber in einen Zwei-auf-Null-Konter. Daniel Pietta lauerte am langen Pfosten, allerdings hatte der zurückgeeilte Oliver Mebus im letzten Moment noch den Schläger dazwischen (22.). Ingolstadt kam danach etwas besser in die Partie, Alex Dubeau wurde von Louis-Marc Aubry und Brandon DeFazio mit Schlagschüssen geprüft, hielt beide Scheiben aber sicher (25.). In der Folge mussten die Ice Tigers eine lange Unterzahlsituation überstehen, schafften das aber schadlos, weil Alex Dubeau sich in der 29. Minute gegen den völlig frei vor ihm auftauchenden Mirko Höfflin beweisen konnte. In der 32. Minute bekam Andrew Bodnarchuk eine Spieldauerdisziplinarstrafe, weil er Frederik Storm mit der Schulter am Kopf traf. Für Bodnarchuk war das Spiel damit beendet, die Ice Tigers mussten fünf Minuten lang in Unterzahl antreten. Es hätte die Wende im Spiel sein können, aber Nürnberg verteidigte konsequent und nutzte einen Ingolstädter Fehler in der 33. Minute sogar zum 2:0 in Unterzahl. Dane Fox luchste Louis-Marc Aubry die Scheibe ab, zog über die linke Seite zum Tor und jagte einen unhaltbaren Schlagschuss perfekt in den Winkel. Kurz darauf kam Ingolstadt dem Anschlusstreffer zwar nahe, mit etwas Glück, Geschick und einem starken Alex Dubeau gingen die Ice Tigers aber mit der 2:0-Führung in die zweite Pause.

Im letzten Drittel spielten die Ice Tigers weiterhin sehr hart und konsequent in der neutralen Zone und in den Zweikämpfen und ließen sich von Ingolstadt daher nicht unter Druck setzen. Im Gegenteil, Ryan Stoa bediente Dennis Lobach mit einem schönen Querpass, Lobach hielt die Kelle rein und lenkte die Scheibe am geschlagenen Taylor vorbei an den Pfosten (45.). Erst danach wurde Ingolstadt etwas aktiver, Mat Bodie kam in der 47. Minute mit Schwung ins Nürnberger Drittel und jagte einen Schlagschuss aufs Tor, den der starke Alex Dubeau spektakulär mit der Fanghand pflückte. Nürnberg spielte weiterhin abgeklärt und erweckte zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, als könnte das Spiel noch verloren gehen. Mit zunehmender Spielzeit wurde der Ingolstädter Druck zwar größer, die Ice Tigers brachten den Puck aber immer wieder aus der Gefahrenzone. Fünf Minuten vor Schluss hatte Charlie Jahnke mit einem Alleingang die endgültige Entscheidung auf dem Schläger, er scheiterte aber an Taylors Stockhand. Etwas mehr als drei Minuten vor der Schlusssirene war es dann aber soweit: Chris Brown legte ab zu Dane Fox, der sah den mitgelaufenen Ryan Stoa am langen Pfosten, der Querpass kam an und Stoa besorgte das 3:0 mit einem flachen Direktschuss (57.). Mit weiterhin guter Defensivarbeit brachten die Ice Tigers das 3:0 über die Zeit und durften sich zusammen mit Alex Dubeau über dessen ersten Shutout in der PENNY DEL freuen.

Foto: Thomas Hahn

Doug Shedden (Ingolstadt) : Das war das erste Spiel nach einer langen Pause. Manchmal funktioniert es, manchmal nicht. Wir wussten, dass es hart werden würde. Nürnberg hat extrem gut gespielt und uns nicht viele Chancen gegeben. Ein paar schlechte Entscheidungen und Fehler haben uns das Spiel gekostet. Das lange Powerplay mit dem Unterzahltor für Nürnberg war der Unterschied im Spiel, das Unterzahlspiel der Ice Tigers im zweiten Drittel war stark. 

Manuel Kofler (Nürnberg): Das war heute Balsam für die Seele, für alle Fans, die Spieler und die Trainer. Wir haben das Spiel dominiert und absolut verdient gewonnen. Das tut heute allen sehr gut. Wir haben die neutrale Zone in der Vorwärts- und Rückwärtsbewegung dominiert. Das war auch defensiv eine sehr gute Leistung. Nachdem wir das Unterzahlspiel im zweiten Drittel gekillt haben, haben wir nichts mehr zugelassen.