Unglückliche Niederlage gegen Berlin

25. März 2022 Spielberichte ·

Nach der Derbyniederlage in München vom Mittwoch wollten die Nürnberg Ice Tigers am Freitagabend gegen die Eisbären Berlin unbedingt in die Erfolgsspur zurückkehren. Tim Bender meldete sich rechtzeitig gesund, dafür verpasste Kapitän Patrick Reimer das Spiel mit muskulären Problemen.

Das Spiel begann schwungvoll, Chris Brown hatte die erste Gelegenheit nach knapp 20 Sekunden, sein Schuss von der rechten Seite wurde von Berlins Marcel Noebels aber im letzten Moment ins Fangnetz abgelenkt. Auf der anderen Seite kam Sebastian Streu in der 3. Minute an einen Abpraller und schoss flach aufs lange Eck, Niklas Treutle hielt die Scheibe sicher. Kurz darauf löste sich Dane Fox von der rechten Seite kommend mit einer schönen Körpertäuschung und schoss aus dem Slot aufs lange Eck, scheiterte aber an Tobias Ancicka im Tor der Eisbären (4.). Die Ice Tigers hatten in der Anfangsphase etwas mehr vom Spiel, Tim Fleischer spitzelte die Scheibe bei seinem Angriff am Verteidiger vorbei, tauchte frei vor Ancicka auf und verpasste mit der Rückhand nur knapp (7.). Kurz darauf bot sich den Ice Tigers in doppelter Überzahl die Chance, in Führung zu gehen, allerdings schossen Dane Fox und Chris Brown aus aussichtsreichen Positionen knapp vorbei (9.). Die Eisbären überstanden die Situation schadlos und hatten in der 11. Minute die Führung auf dem Schläger. Johan Södergran zog vors Tor, bekam den Querpass und hielt den Schläger rein, Niklas Treutle reagierte aber stark. Am Ende eines Doppelpasses mit Lukas Ribarik kam Max Kislinger vor dem Tor zum Abschluss, schoss mit der Rückhand allerdings knapp vorbei (15.). Noch enger wurde es nur, als Daniel Schmölz wenige Augenblicke später mit einem Schlagschuss nur den Pfosten traf (17.).

Zu Beginn des Mittelabschnitts hatten die Eisbären ihre insgesamt stärkste Phase des Spiels. Gleich der erste Wechsel spielte sich ausschließlich im Nürnberger Drittel ab. Johan Södergran kam in der 23. Minute über die rechte Seite ins Nürnberger Drittel und schoss aus dem Handgelenk, Treutle hielt die Scheibe sicher. Im Verlauf des zweiten Drittels nahmen die Ice Tigers zu viele Strafen und gaben das Momentum immer wieder an die Eisbären ab. Bei Berliner Überzahl konnte sich Niklas Treutle erst gegen Marcel Noebels auszeichnen (27.), dann mit einer starken Reaktion gegen einen satten Direktschuss von Giovanni Fiore von der linken Seite (33.). Zwischendurch fing Blake Parlett auch noch einen Zwei-auf-Eins-Konter der Eisbären mit einer starken Abwehraktion ab (32.). In der 36. Minute hatten die Ice Tigers eine gute Möglichkeit nach einem Schuss von Dane Fox aus dem hohen Slot, Tobias Ancicka musste abprallen lassen, Tim Bender verpasste aber knapp am langen Pfosten. Als Marko Friedrich in der 38. Minute auf der Strafbank saß, gingen die Eisbären dann in Führung. Zach Boychuk wurde von Yannick Veilleux perfekt bedient und versenkte die Scheibe aus spitzem Winkel.

Zum Schluss des zweiten Drittels kamen die Ice Tigers zu Chancen über Blake Parlett von der blauen Linie (39.) und Chris Brown am langen Pfosten (40.), beide konnten den überragenden Ancicka aber nicht bezwingen. Die Ice Tigers nahmen den Schwung aber mit ins letzte Drittel und kamen dort nach knapp zwei Minuten zur Riesenchance zum Ausgleich. Oliver Mebus schickte Marko Friedrich mit einem weiten Pass zum Alleingang in Richtung Berliner Tor, Ancicka wehrte Friedrichs Schuss aufs lange Eck aber stark mit der Stockhand ab. Bei einer angezeigten Strafe gegen die Eisbären kam Gregor MacLeod dem Ausgleich mit einem Schlagschuss nahe, aber auch er fand seinen Meister in Ancicka (50.). Im folgenden Überzahlspiel wurde Tyler Sheehy von Daniel Schmölz von hinter dem Tor bedient, schoss aber hauchdünn am langen Pfosten vorbei (51.). In Unterzahl hatte Blake Parlett nach feinem Zuspiel von Gregor MacLeod die nächste Riesenchance, Ancicka parierte auch diesen Versuch geschickt (53.). Den Ice Tigers lief nun nach und nach die Zeit davon, in der 58. Minute war der hochverdiente Ausgleich allerdings fällig. Gregor MacLeod schoss von der blauen Linie, Daniel Schmölz bekam den Puck an den Handschuh, der Abpraller landete genau auf der Kelle von Tyler Sheehy, der locker zum 1:1 einschieben konnte, weil Ancicka kurz den Überblick verlor. Die Ice Tigers drängten nun auf den entscheidenden Treffer, das nötige Glück hatten dann aber die Eisbären auf ihrer Seite. Nicholas B. Jensen war es, der einen eigentlich harmlosen Schuss von Yannick Veilleux von der blauen Linie gegen Treutles Laufrichtung zum 1:2 abfälschte. Gerade einmal 28 Sekunden waren noch zu spielen. Es war am Ende eine bittere und äußerst unglückliche Niederlage gegen den souveränen Tabellenführer.

Foto: Thomas Hahn

1.2.3.Ergebnis
Nürnberg Ice Tigers0011
Eisbären Berlin0112

Stimmen zum Spiel

Serge Aubin (Berlin): Heute war ein richtig harter Kampf für uns nach dem Spiel von gestern. Ich habe ein bisschen mentale und körperliche Müdigkeit gesehen. Unser Gegner hat harten Druck ausgeübt, wir haben aber trotzdem einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen. Wir müssen uns heute bei Tobias Ancicka bedanken, der uns den Tag gerettet hat. Nürnberg hat extrem hart gespielt, wir sind einfach nur glücklich mit den drei Punkten.

Tom Rowe (Nürnberg): Ich bin sehr stolz auf die Jungs. Wir haben in München nicht gut gespielt, also war es gut zu sehen, wie wir heute rausgekommen sind. Wir hatten einen Spielplan, um mehr Druck zu machen und schneller zu spielen. Ich bin sehr glücklich, wie wir heute die Spielzüge mit Geschwindigkeit gemacht haben. Die Niederlage heute tut richtig weh nach unserem späten Ausgleich und der Stimmung in der Halle. Tobias Ancicka war überragend, er ist ein zukünftiger Star in dieser Liga.

Tore

ZeitTorschütze1. Assistent2. AssistentBemerkung
0:137:02BoychukVeilleux5:4-Überzahl
1:157:09SheehySchmölzMacLeod
1:259:32JensenVeilleuxSödergran

Strafen

Nürnberg Ice Tigers10 Min
Eisbären Berlin10 Min

Allgemeine Informationen

Zuschauerzahl:3.899
Schiedsrichter:Benjamin Hoppe, Aleksi Rantala