Am Sonntagnachmittag traten die Nürnberg Ice Tigers bei den Kölner Haien zum fünftletzten Auswärtsspiel der laufenden Hauptrunde an. Nick Welsh rotierte für Andrew Bodnarchuk in die Mannschaft, Charlie Jahnke ersetzte Max Kislinger. Die Ice Tigers starteten schwungvoll in die Partie und spielten von Beginn an druckvoll nach vorne. Dane Fox scheiterte schon nach wenigen Augenblicken nach einer Scheibeneroberung hinter dem Tor mit einem Bauerntrick (1.), Julius Karrer mit einem Schuss aufs kurze Eck (3.). Die Ice Tigers dominierten das Spiel, die Haie machten das erste Tor mit ihrem ersten echten Vorstoß nach mehr als fünf Minuten. Nick Bailen brachte die Scheibe ins Nürnberger Drittel und schoss einfach mal flach durch die Mitte, der Schuss erwischte Niklas Treutle durch die Schoner – 1:0 für Köln. Mit dem Spielverlauf hatte die Kölner Führung absolut nichts zu tun, Nürnberg war auch nach dem Tor die klar bessere Mannschaft. Dane Fox vergab die direkte Antwort frei vor Mirko Pantkowski (6.) und hatte auch in der 13. Minute den Ausgleich auf dem Schläger, als er über die linke Seite frei vors Kölner Tor zog. Aber auch bei diesem Versuch blieb Pantkowski der Sieger. In der 17. Minute hätte Fox an einem guten Tag schon seinen Hattrick bejubeln können, als er von Gregor MacLeod mit einem wunderbaren Querpass bedient wurde und Pantkowski eigentlich schon bezwungen war, die Scheibe rutschte Fox aber über den Schläger und damit am Tor vorbei.

Die Haie gingen mit einer mehr als schmeichelhaften Führung ins zweite Drittel, die Ice Tigers knüpften zu Beginn des Mittelabschnitts am temporeichen Spiel aus dem ersten Drittel an, die Haie verteidigten vor dem eigenen Tor aber kompakter und ließen nicht mehr so viel zu. In der 22. Minute konterte Nick Baptiste über die rechte Seite, Blake Parlett drängte den Kölner Stürmer noch nach außen, so dass Treutle den flachen Schuss sicher abwehrten konnte. Die Partie war in der Folge deutlich enger und umkämpfter als im ersten Drittel, beide Teams ließen nicht viele große Torchancen zu. Nach einem Bullygewinn der Haie im Nürnberger Drittel zog Brady Austin von der blauen Linie ab, Treutle parierte mit der Schulter (33.). Nach einer kurzen Auseinandersetzung zwischen Dennis Lobach und Carter Proft spielten die Ice Tigers in Überzahl, Tyler Sheehy fälschte einen Schuss von Gregor MacLeod von der blauen Linie gefährlich ab, scheiterte aber an Pantkowski (37.). Eine doppelte Überzahlsituation wurde durch ein Foul von Ryan Stoa zwar beendet, bei vier-gegen-drei hatte Patrick Reimer aber die dicke Chance zum Ausgleich, als er einen Schlagschuss antäuschte und dann aus dem Handgelenk aufs lange Eck schoss, Pantkowski parierte im letzten Moment mit der Stockhand (37.). Weil Niklas Treutle einen platzierten Handgelenkschuss von Andreas Thuresson kurz vor Drittelende bei Kölner Überzahl spektakulär parierte, blieb es auch nach 40 Minuten bei der knappen Kölner Führung.

Nach verhaltenem Beginn ins Schlussdrittel hatte Nick Baptiste in der 43. Minute das nächste Tor für die Haie auf dem Schläger, sein Handgelenkschuss knallte aber an den Pfosten. In dieser Phase waren die Haie zum ersten Mal im Spiel die etwas bessere Mannschaft, die Ice Tigers hielten aber Stand und kamen durch ein Überzahlspiel zurück zu ihrem Momentum. Dane Fox schoss vom rechten Bullypunkt, Daniel Schmölz fälschte noch leicht ab, Pantkowski parierte mit dem Schoner (46.). In der 49. Minute spielte Gregor MacLeod einen herrlichen Lupfer vors Tor in den Lauf von Elis Hede, der die Scheibe mit der Rückhand nicht an Pantkowski vorbeibrachte. Anschließend überstanden die Ice Tigers vier Minuten in Unterzahl schadlos, weil Oliver Mebus sich in einen Schuss von Andreas Thuresson warf und Nick Baptiste aus kurzer Distanz übers Tor schoss (52.). Die Ice Tigers erhöhten in der Schlussphase noch einmal die Schlagzahl und kamen 66 Sekunden vor Schluss zum verdienten Ausgleich. Niklas Treutle saß bereits auf der Bank, als Ryan Stoa von hinter der Torlinie quer zum langen Pfosten spielte und Daniel Schmölz die Scheibe zum 1:1 über die Linie drückte. Das Spiel hätte eine Verlängerung verdient gehabt, die Haie hatten das glücklichere Ende aber auf ihrer Seite. Gregor MacLeod wurde gecheckt, riss dabei den Schläger nach oben und traf Nick Bailen unglücklich im Gesicht. Die Haie gewannen das folgende Bully, Oliver Mebus blockte einen Schuss von Nick Baptiste, der die Scheibe in letzter Sekunde aber noch einmal vors Tor brachte, wo Maximilian Kammerer den Schläger reinhielt und Zehntelsekunden vor der Sirene das 2:1 für Köln erzielte.

Am Ende war es eine maximal unglückliche Niederlage für die Ice Tigers, die ein sehr solides Auswärtsspiel zeigten und mindestens einen Punkt verdient gehabt hätten.

Foto: Daniel Schäfer / Albert Schäfer

Manuel Kofler (Nürnberg): Sehr ärgerlich für uns, wir hätten uns heute einen Punkt verdient gehabt. Wir wussten, dass Köln stark rauskommen würde, haben das aber gut gekontert. Es ist bitter, wenn man so kurz vor Schluss ein Tor bekommt. Es wäre schön gewesen, wenn es in die Verlängerung gegangen wäre. Das müssen wir jetzt schnell abhaken.

Uwe Krupp (Köln): Nürnberg ist stark aus der Kabine gekommen. Wir hatten heute das achte Spiel in 16 Tagen. Wir sind langsam gestartet. Im zweiten Drittel waren wir besser, beide Mannschaften waren das komplette Spiel über sehr ausgeglichen, beide Torhüter standen im Mittelpunkt. Ich freue mich natürlich über die wichtigen drei Punkte im Kampf um den sechsten Platz. Nürnberg ist eine Mannschaft, die mit viel Tempo kommt und unsere Fehler ausnutzt.