Zum wichtigen Heimspiel der Nürnberg Ice Tigers gegen die Iserlohn Roosters meldete sich Kapitän Patrick Reimer rechtzeitig fit, so dass die Ice Tigers mit sechs Verteidigern und 13 Stürmern auflaufen konnten. Im ersten Duell mit dem ehemaligen Nürnberger Cheftrainer Kurt Kleinendorst erwischten die Ice Tigers einen schwungvollen Start, nach einer Scheibeneroberung von Max Kislinger hinter dem gegnerischen Tor kam Lukas Ribarik aus dem Hintergrund zum Abschluss und schoss aufs kurze Eck, Andreas Jenike reagierte stark mit der Fanghand (3.). In der Folge stand dann allerdings immer wieder sein Gegenüber im Mittelpunkt: Niklas Treutle hielt seinem Team in zahlreichen Unterzahlsituationen das torlose Unentschieden fest. Gegen Taro Jentzsch war er am langen Pfosten ebenso reaktionsschnell zur Stelle (5.) wie gegen Joe Whitney aus kurzer Distanz (8.). Zwischendurch hatte Charlie Jahnke in Unterzahl sogar die Nürnberger Führung auf dem Schläger, er traf bei seinem Handgelenkschuss aber nur die Unterkante der Latte (7.). Die Ice Tigers überstanden die Unterzahlsituationen und kamen der Führung bei eigener Überzahl zum zweiten Mal sehr nahe. Am Ende einer schönen Kombination über Gregor MacLeod und Daniel Schmölz traf Patrick Reimer per Direktschuss ebenfalls nur die Latte (10.). Auf der anderen Seite hielt Treutle weiterhin bärenstark gegen Casey Bailey (14.) und Luke Adam (18.) und ermöglichte seinem Team damit das 1:0 in der 18. Minute. Gregor MacLeod leitete einen Angriff aus dem eigenen Drittel ein und bediente Patrick Reimer, der im Iserlohner Drittel quer zu Daniel Schmölz spielte. Schmölz brachte die Scheibe in Richtung Tor, Iserlohns Verteidiger Sena Acolatse fälschte unglücklich ab und der Puck sprang zum 1:0 über die Linie.

Die Ice Tigers begannen zwar auch im zweiten Drittel mit hohem Tempo, die Roosters holten sich die Scheibe aber und übten großen Druck aufs Nürnberger Tor aus. In der 23. Minute war der Iserlohner Ausgleich dann auch schon fällig. Brent Raedeke schoss von der rechten Seite aus spitzem Winkel, Treutle musste die Scheibe abprallen lassen, Joe Whitney reagierte am schnellsten und traf aus kurzer Distanz zum 1:1. Die Nürnberger Antwort folgte allerdings keine zwei Minuten später. Chris Brown konterte über die rechte Seite und zwang Jenike mit einem Handgelenkschuss zum Abpraller, der genau auf der Kelle von Dane Fox landete. Fox kam aus vollem Lauf und jagte einen Direktschuss unhaltbar zum 2:1 ins lange Eck (25.). Im Anschluss flachte das Spiel ein wenig ab, beide Teams neutralisierten sich weitestgehend. Erst nach dem Powerbreak nahm die Partie wieder an Fahrt auf, die Ice Tigers ließen die Scheibe im Angriffsdrittel gut laufen und Charlie Jahnke schoss von der blauen Linie zweimal knapp am Tor vorbei (29.). Im direkten Gegenzug hatte Casey Bailey die Iserlohner Führung bei einem Zwei-auf-Eins-Konter auf dem Schläger, Niklas Treutle wehrte seinen Schuss von der linken Seite aber reaktionsschnell ab (30.). Im Anschluss übernahmen die Ice Tigers wieder die Kontrolle, aber Dane Fox scheiterte gleich zweimal an Andreas Jenike (33.).

Nach einem Nürnberger Powerplay blieben die Ice Tigers am Drücker und wurden in der 37. Minute für ihre Mühen belohnt. Gregor MacLeod gewann das Bully nach einem Iserlohner Icing zurück zur blauen Linie, Tim Bender nahm kurz Maß und traf aus dem Handgelenk perfekt in den Winkel, weil Jenike die Sicht komplett verdeckt war – 3:1 für die Ice Tigers, gleichzeitig auch der Zwischenstand nach dem zweiten Drittel. Iserlohn kam zwar mit viel Druck aus der Kabine, das nächste Tor gelang aber den Ice Tigers. Andrew Bodnarchuk scheiterte aus kurzer Distanz an Jenike, Dennis Lobach kam an die Scheibe und bediente Dane Fox, der aus dem Hintergrund überlegt zum 4:1 einschoss (43.). Die Roosters waren auch danach bemüht, die Ice Tigers kontrollierten die Partie aber weitestgehend und ließen nun nicht mehr viel zu. Daniel Schmölz lief nach einem weiten Diagonalpass von Andrew Bodnarchuk über die rechte Seite alleine aufs Iserlohner Tor zu und schoss aufs lange Eck, Jenike parierte mit der Stockhand (51.). Gut fünf Minuten vor Schluss kamen die Roosters dann doch noch einmal bis auf zwei Tore heran. Alec McRea war es, der Niklas Treutle mit einem verdeckten Handgelenkschuss von der blauen Linie bezwang (55.). Kurt Kleinendorst setzte früh alles auf eine Karte, was Daniel Schmölz knapp vier Minuten vor Schluss mit einem Schuss aus dem eigenen Drittel ins leere Tor zum 5:2 nutzte (57.). Dass Tim Fleischer gut zwei Minuten vor der Sirene ebenfalls noch einmal ins leere Iserlohner Tor traf und das 6:2 erzielte, war am Ende nur noch Ergebniskosmetik.

Foto: Thomas Hahn

Kurt Kleinendorst (Iserlohn): Ich wünschte, ich könnte sagen, dass es Spaß gemacht hat. Es hat aber nicht viel Spaß gemacht. Ich mag Toms Team und ich glaube, sie werden noch sehr erfolgreich sein. Wir haben für einen längeren Zeitraum gut gespielt, aber in letzter Zeit sind wir ein bisschen auseinandergefallen. Ich will von jedem Spieler immer das Beste und heute war das nicht das Beste.

Tom Rowe (Nürnberg): Wir haben ein sehr starkes Spiel gemacht, von Anfang bis zum Ende. In Unterzahl haben wir einen guten Job gemacht, Niklas war überragend. Gegen Iserlohns Powerplay benötigt man das. Wir haben im letzten Monat sehr viel über Puckbesitz gesprochen. Wir wollen den Puck so viel wie möglich haben, was uns heute gut gelungen ist. Wir waren heute offensiv so gefährlich, weil wir einen guten Spielplan hatten, mit dem Jessica Campbell sehr viel zu tun hatte. Sie hat uns sehr viel Input gegeben und die Jungs haben es gut umgesetzt.