Zum wichtigen Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings kehrte Andrew Bodnarchuk ins Team der Nürnberg Ice Tigers zurück. Julius Karrer kann frühestens am Freitag in Iserlohn wieder mitwirken, Tyler Sheehy fehlte angeschlagen, Max Kislinger krankheitsbedingt. Die Ice Tigers erwischten einen Start nach Maß und gingen nach 59 Sekunden mit ihrer ersten Chance in Führung. Gregor MacLeod spielte einen Aufbaupass aus dem eigenen Drittel zu Dane Fox, der Ville Lajunen in der neutralen Zone aussteigen ließ und damit einen Zwei-auf-Eins-Konter zusammen mit Blake Parlett einleitete. Parlett zog vors Tor, Fox servierte den Querpass perfekt, Parlett hielt die Kelle rein und die Ice Tigers führten mit 1:0. Knapp zwei Minuten später durften die 5.454 Zuschauer in der ARENA NÜRNBERGER Versicherung wieder jubeln, als Jake Ustorf sich im Zweikampf in der Rundung durchsetzte und vors Tor spielte, wo Ryan Stoa lauerte und Joacim Eriksson flach durch die Schoner bezwang – 2:0 für Nürnberg (3.). Die schnelle Führung täuschte ein wenig über den Spielverlauf hinweg, denn auch die Wild Wings waren von Beginn an gefährlich. So auch in der 7. Minute, als Niklas Treutle eine große Chance von Alexander Karachun mit der Stockhand vereitelte. In der 9. Minute war Treutle erneut im Mittelpunkt: Am Ende eines schnellen Angriffs über die rechte Seite kam Tyson Spink aus kurzer Distanz frei zum Abschluss, Treutle reagierte glänzend und ermöglichte seinem Team damit die 3:0-Führung in der 10. Minute. Nick Welsh spielte an der blauen Linie quer, Hayden Shaw schoss einfach mal aus dem Handgelenk und traf verdeckt zum 3:0 ins lange Eck.

Die deutliche Führung hielt allerdings nur bis zur 15. Minute, dann verkürzten die Wild Wings verdient auf 3:1. Tyson Spink spielte von hinter dem Nürnberger Tor in den hohen Slot, sein Zwillingsbruder Tylor hatte (zu) viel Zeit und traf aus dem Handgelenk unhaltbar für Treutle. Nur 58 Sekunden später kamen die Wild Wings bis auf ein Tor heran. Marcus Weber fing einen Puck vor dem eigenen Tor ab und spielte zur Seite, Will Weber übernahm, schoss aus spitzem Winkel und traf zum 3:2 für Schwenningen (16.). Kurz vor Drittelende kam Patrick Reimer noch einmal zu einer aussichtsreichen Gelegenheit für die Ice Tigers aus kurzer Distanz, Joacim Eriksson parierte mit der Fanghand. Zu Beginn des Mittelabschnitts hatten die Wild Wings deutlich mehr vom Spiel und drängten auf den Ausgleich, Ken Andre Olimb tauchte schon nach wenigen Sekunden völlig frei vor Niklas Treutle auf, Treutle parierte glänzend und parierte diese Möglichkeit (21.). Die Ice Tigers überstanden diese kurze, aber kritische Phase und nutzten ihre nächste Möglichkeit in der 26. Minute zum etwas beruhigenden 4:2-Treffer. Patrick Reimer zog von der blauen Linie mit einem Direktschuss flach ab, Eriksson musste abprallen lassen und Rick Schofield staubte ab. Erst danach kam auf beiden Seiten etwas mehr defensive Struktur in die Partie, die neutrale Zone wurde deutlich besser kontrolliert, so dass es insgesamt zu weniger klaren Tormöglichkeiten kam. In der 29. Minute kam ein gefährlicher Schuss von Sebastian Uvira aufs lange Eck, Treutle war mit der Fanghand dran und Hayden Shaw klärte im letzten Moment vor Florian Elis.

Weil das Spiel anschließend bis zum Ende des zweiten Drittels seine ruhigste Phase mit den wenigsten Möglichkeiten durchlebte, gingen die Ice Tigers mit der Zwei-Tore-Führung in den Schlussabschnitt. Dort bekam Nick Welsh in der 43. Minute eine Strafe wegen Crosschecks, was die Wild Wings in Überzahl zum Anschlusstreffer nutzten. Marcus Weber rettete zunächst noch vor der Torlinie aus der Luft, Schwenningen blieb aber in Scheibenbesitz und Tyson Spink vollendete einen schönen Spielzug über Miks Indrasis vom rechten Bullypunkt mit einem Direktschuss aufs kurze Eck – nur noch 4:3 für die Ice Tigers (45.). Als Ville Lajunen in der 50. Minute auf der Strafbank saß, schlugen die Ice Tigers ihrerseits im Powerplay zurück. Am Ende eines druckvollen Überzahlspiels lenkte Elis Hede einen flachen Pass von Dane Fox aufs Tor, die Scheibe rutschte bis zur Torlinie, Rick Schofield reagierte am schnellsten und drückte den Puck zum 5:3 über die Linie. In der Folge verteidigten die Ice Tigers ihre Führung clever und machten in der 56. Minute alles klar. Nach einem Bullygewinn von Rick Schofield (er gewann unglaubliche 17 von 18 Anspielen) im Angriffsdrittel spielte Daniel Schmölz von der linken Seite hart zum langen Pfosten, wo Schofield goldrichtig stand, die Kelle reinhielt und mit dem Treffer zum 6:3 seinen Hattrick vollendete. Schwenningen setzte kurz vor Schluss noch einmal alles auf eine Karte, was Dennis Lobach nach einem Save des starken Niklas Treutle mit einem Schuss aus dem eigenen Drittel ins leere Tor der Wild Wings zum 7:3-Endstand nutzte.

Durch diesen wichtigen Sieg ziehen die Ice Tigers an den Wild Wings vorbei auf den neunten Tabellenplatz.

Foto: Thomas Hahn

Harold Kreis (Schwenningen): Tom hat die Mannschaft wie immer sehr gut eingestellt. Die haben uns vorgeführt, was es heißt, effizientes und geradliniges Eishockey zu spielen. Wir haben das Spiel heute vor dem Tor und bei den Bullys im eigenen Drittel verloren. Nürnberg hat die Scheibe mit Verkehr einfach aufs Tor gebracht. Das ist für mich Playoff-Eishockey. Nürnberg hat heute noch einmal einen auf seine Spielweise draufgesetzt. Wir haben nicht schlecht gespielt, wir haben nur schlecht begonnen. Die letzten Meter am Mann, da waren wir nicht hart genug, um der Entschlossenheit der Nürnberger Paroli zu bieten.

Tom Rowe (Nürnberg): Das war ein wichtiges Spiel für beide Teams. Beide Teams haben hart gespielt. Schwenningen war offensiv sehr gefährlich und hat 47 Schüsse aufs Tor gebracht. Niklas Treutle war heute in Topform, so haben wir ihn gebraucht. Es war schön, dass das Powerplay ein Tor gemacht hat, damit hatten wir die komplette Saison über unsere Probleme. Insgesamt war das ein Spiel auf Playoff-Niveau. So mussten wir spielen und glücklicherweise haben wir das gemacht. Wir sind sehr glücklich, dass wir mit den drei Punkten aus dem Spiel gekommen sind. Am Dienstag wartet das nächste wichtige Spiel auf uns.