Ice Tigers holen einen Punkt in Mannheim

07. November 2021 Allgemein ·

Zum letzten Spiel vor der wohlverdienten Länderspielpause bei den Adlern Mannheim kehrten Ryan Stoa und Max Kislinger ins Team der Nürnberg Ice Tigers zurück. Blake Parlett verpasste die Partie mit muskulären Problemen, so dass die Ice Tigers mit sechs Verteidigern und 13 Stürmern antraten. Die Adler erwischten den besseren Start und gingen bereits nach 41 Sekunden in Führung. Nach einem unglücklichen Passversuch von Fabrizio Pilu im eigenen Drittel landete die Scheibe auf der Kelle von Nico Krämmer, der mit der Rückhand an den langen Pfosten spielte, wo Andrew Desjardins nur noch einschieben musste. Das war natürlich ein denkbar ungünstiger Beginn für die Ice Tigers, die mit dem Selbstvertrauen von fünf Siegen in Folge aber munter nach vorne spielten und die Adler mit ihrem aggressiven Forechecking immer wieder unter Druck setzten. Gregor MacLeod zog in der 7. Minute über die rechte Seite vors Mannheimer Tor, traf bei seinem Abschluss aber nur das Außennetz. Auf der anderen Seite konnte sich Niklas Treutle auszeichnen, als er einen harten Handgelenkschuss von Borna Rendulic abwehrte (11.). Im direkten Gegenzug wurde Gregor MacLeod im Slot perfekt von Tyler Sheehy bedient, traf aber nur die Latte des von Felix Brückmann gehüteten Tores (11.). Die Ice Tigers machten ihre Sache hervorragend und waren den Adlern ein mindestens gleichwertiger Gegner. In der 16. Minute spielte Julius Karrer an der blauen Linie quer, Patrick Reimer zog direkt ab und scheiterte an Brückmanns Fanghand.

Die Ice Tigers starteten druckvoll in den Mittelabschnitt und kamen in der 23. Minute zur Riesenchance zum Ausgleich. Nach einem Scheibengewinn im Mannheimer Drittel tauchte Tim Fleischer frei vor Brückmann auf und zog direkt ab, der Mannheimer Torhüter machte sich aber breit und konnte parieren. Die Ice Tigers setzten sich auch in der Folge immer wieder gefährlich im Drittel der Adler fest, ein abgefälschter Schuss von Nick Welsh verpasste sein Ziel nur knapp (27.).  Kurz nach einer überstandenen Unterzahlsituation spielte Chris Brown im Mannheimer Drittel diagonal an den langen Pfosten, Ryan Stoa hielt die Kelle rein und traf nur das Außennetz. Brückmann wäre chancenlos gewesen (30.). Anschließend waren die Ice Tigers allerdings in der Defensive gefordert, denn Marko Friedrich bekam eine fünfminütige Strafe wegen Bandenchecks, drei Minuten später musste Nick Welsh wegen eines schwer erkennbaren Haltens auf die Strafbank. Die Ice Tigers verteidigten die Situation aber großartig, einzig ein Schuss von Lean Bergmann kam durch und traf den Pfosten (35.). Nürnberg nahm das Selbstvertrauen des überstandenen langen Unterzahlspiels mit und kam 63 Sekunden vor Drittelende zum verdienten Ausgleich. Ryan Stoa war es, der den Nachschuss nach einem Schuss von Chris Brown aus kurzer Distanz zum 1:1 über die Linie drückte (39.).

Im letzten Drittel hatten die Ice Tigers zunächst mehr vom Spiel, der auffällige Ryan Stoa hatte nach einem schönen Querpass von Patrick Reimer die Chance zur Führung, Brückmann klemmte den Schuss aufs lange Eck aber gerade noch in der Armbeuge ein (43.). Als Mannheims Verteidiger Joonas Lehtivuori in der 45. Minute auf der Strafbank saß, gingen die Ice Tigers sogar mit 2:1 in Führung, hatten in der Entstehung aber auch ein bisschen Glück, dass Ryan Stoas Einsatz mit dem Schläger gegen Korbinian Holzer nicht geahndet wurde. So kam Nick Welsh an der blauen Linie an die Scheibe und spielte diagonal zu Tyler Sheehy, der passte die Scheibe hart vors Tor, Ryan Stoa hielt die Kelle rein und drückte den Puck über die Linie – 2:1 für Nürnberg. Die Antwort der Adler ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Andrew Desjardins bediente Thomas Larkin mit einem perfekten Querpass durchs Nürnberger Drittel, Larkin hatte viel Zeit und traf aus dem Handgelenk platziert zum 2:2 ins lange Eck (47.). In der 50. Minute musste Nick Welsh wegen eines aus Sicht der Nürnberger Mannschaft schwer nachvollziehbaren Haltens auf die Strafbank, aber auch diese Unterzahlsituation überstanden die Ice Tigers schadlos. Drei Minuten vor Schluss hatte Daniel Schmölz die Vorentscheidung auf dem Schläger, traf die Scheibe nach feinem Zuspiel von Gregor MacLeod aber nicht richtig und verfehlte knapp. Damit blieb es nach 60 Minuten beim leistungsgerechten 2:2-Unentschieden.

In der Verlängerung hatten die Adler mehr Scheibenbesitz und mit einem Drei-auf-Null (!) die Riesenchance zur Entscheidung, Niklas Treutle hielt den Schuss von Joonas Lehtivuori aber sicher. Nürnberg hatte über Daniel Schmölz die beste Möglichkeit nach einem Scheibengewinn im Mannheimer Drittel, Lehtivuori störte den Nürnberger Stürmer aber im letzten Moment entscheidend. Somit musste – genau wie am Freitag – das Penaltyschießen die Entscheidung bringen. Während auf Mannheimer Seite Borna Rendulic und Nigel Dawes erfolgreich waren, scheiterten Tyler Sheehy und Gregor MacLeod an Felix Brückmann, so dass der Zusatzpunkt in Mannheim blieb. Die Siegesserie der Ice Tigers ging nach einer erneut herausragenden Vorstellung zwar zu Ende, die Punkteserie von sieben aufeinanderfolgenden Spielen blieb aber intakt.

Foto: Sörli Binder

1.2.3.OTPSErgebnis
Adler Mannheim101013 n.P.
Nürnberg Ice Tigers011002

Tore

ZeitTorschütze1. Assistent2. AssistentBemerkung
1:000:41DesjardinsKrämmerPlachta
1:138:57StoaBrownPilu
1:244:15StoaSheehyWelsh5:4-Überzahl
2:246:42LarkinDesjardinsSzwarz
3:265:00RendulicPenalty

Stimmen zum Spiel

Manuel Kofler (Nürnberg): Wir haben heute ein sehr gutes Auswärtsspiel abgeliefert. Das war von vorne bis hinten eine sehr gute Mannschaftsleistung. Wir haben mit Mannheim mitgespielt und Chancen kreiert. Natürlich hatte Mannheim auch seine Chancen, aber wir haben das sehr ordentlich gemacht. Es ist schade, dass wir hier nur mit einem Punkt rausgehen. Wir haben in den letzten sieben Spielen 15 Punkte geholt und sind auf dem richtigen Weg. Das war ein klasse Eishockeyspiel, das den Spielern und den Fans Spaß gemacht hat. Wir freuen uns jetzt auf die Pause.

Pavel Gross (Mannheim): Wir haben gewusst, dass Nürnberg seine letzten fünf Spiele gewonnen hat. Die sind quasi die Mannschaft der Stunde. Für uns war es wichtig, dass wir einen Weg finden wollten, das Spiel zu gewinnen. Egal wie, das ist unser Charakter. Wir haben den Weg gefunden, es war nicht immer schön oder elegant. Damit haben wir auch nicht gerechnet. Wir wussten, dass Nürnberg viel läuft und unsere Verteidiger unter Druck setzen würde. Beide Torhüter waren richtig gut und haben große Chancen herausgefischt. Es war eine ausgeglichene Partie, die so oder so hätte ausgehen können.

Strafen

Adler Mannheim4 Min
Nürnberg Ice Tigers11 Min

Allgemeine Informationen

Zuschauerzahl:8.139
Schiedsrichter:Lasse Kopitz, Bastian Steingroß