2:4 – wieder unglücklich verloren

17. Dezember 2023 Spielberichte ·

Nach der unglücklichen Niederlage vom Freitagabend in Wolfsburg mussten die Nürnberg Ice Tigers am Sonntagnachmittag zum nächsten Auswärtsspiel bei den Kölner Haien antreten. Niklas Treutle bekam seinen ersten Start nach drei Wochen, Justus Böttner rückte als siebter Verteidiger mit ins Aufgebot. Die Haie erwischten vor fast 18.000 Zuschauern einen perfekten Start und gingen nach 20 Sekunden mit ihrer ersten Chance in Führung. Louis-Marc Aubry kam hinter dem Nürnberger Tor an die Scheibe und spielte quer zum langen Pfosten, wo Maximilian Kammerer sich durchsetzte und aus kurzer Distanz zum 1:0 traf. Aus Nürnberger Sicht war das natürlich ein denkbar ungünstiger Auftakt, die Ice Tigers hatten aber praktisch im direkten Gegenzug den Ausgleich auf dem Schläger, als Tim Fleischer aus dem Slot nur knapp übers Tor schoss (1.). Auch danach waren die Ice Tigers das aktivere Team und setzten die Haie mit ihrer laufintensiven Spielweise immer wieder unter Druck. Lukas Ribarik fälschte einen Schuss von der blauen Linie gefährlich ab (3.), ein von einem Kölner Verteidiger abgefälschter Querpass von Daniel Schmölz kam genauso gefährlich aufs Kölner Tor (7.), aber beide Male reagierte Tobias Ancicka im Kölner Tor stark. Die Haie ließen die Scheibe in Überzahl gut laufen, Alexandre Grenier scheiterte mit einem Direktschuss an Niklas Treutle (9.). Auch die Ice Tigers hatten in Überzahl eine gute Gelegenheit: Ludwig Byström täuschte einen Schlagschuss an und spielte dann quer, Elis Hede zog direkt ab und traf den Außenpfosten (15.). Wenige Sekunden vor Drittelende kam Daniel Schmölz zu einer weiteren aussichtsreichen Chance, er bugsierte den Puck mit der Rückhand an die Torumrandung (20.).

Auch im zweiten Drittel hatten die Ice Tigers in der Anfangsphase die besseren Chancen. In der 23. Minute erlief Charlie Gerard einen weiten Pass und ging alleine auf Tobias Ancicka zu, scheiterte aber mit einem Schuss auf die Stockhandseite. Wenige Sekunden später kam Gerard wieder aussichtsreich zum Abschluss, diesmal probierte er aus der Fanghandseite und fand seinen Meister erneut in Ancicka. Zwei Minuten später kam Daniel Schmölz zum nächsten Alleingang für die Ice Tigers und schoss ansatzlos aus dem Handgelenk, Ancicka reagierte erneut bärenstark (25.). Uwe Krupp nahm in der Folge eine Auszeit, um den Nürnberger Druck auszubremsen, was ihm damit aber nicht gelang. Die Ice Tigers setzten sich auch danach immer wieder im Drittel der Haie fest. Nach einem der seltenen Kölner Entlastungsangriffe entwickelte sich vor dem Nürnberger Tor eine kleine Rangelei, an der auch Niklas Treutle beteiligt war. Tobias Ancicka kam aus seinem Tor bis ins Nürnberger Drittel, beide Torhüter ließen Stock- und Fanghand fallen und lieferten sich einen seltenen Goalie-Faustkampf, den Treutle klar für sich entscheiden konnte (31.). In der 33. Minute spielten die Ice Tigers zwar in Überzahl, mussten aber das nächste Gegentor hinnehmen. Die Haie befreiten sich mit einem Schlagschuss, der Puck prallte von der Bande zurück vors Tor, wo Justin Schütz am schnellsten reagierte und alleine vor Treutle mit der Rückhand erfolgreich war – 2:0 für Köln.

In der 35. Minute fanden die Ice Tigers dann aber einen Weg zurück in die Partie. Hayden Shaw spielte einen weiten Pass an die gegnerische blaue Linie in den Lauf von Jake Ustorf, der über die rechte Seite vors Tor zog und Ancicka dann aus spitzem Winkel zum 1:2-Anschlusstreffer überwand. Exakt 88 Sekunden später durften die Ice Tigers erneut jubeln. Die Haie verloren den Puck im Nürnberger Drittel und Philipp Mass spielte zum durchgestarteten Charlie Gerard, der seinen zweiten Alleingang an diesem Nachmittag mit der Rückhand zum 2:2-Ausgleich vollendete (37.). Hayden Shaw hatte in der 38. Minute sogar die Nürnberger Führung auf dem Schläger, die Partie ging aber mit dem Unentschieden ins letzte Drittel. Die Ice Tigers hatten bis dato mehr vom Spiel und waren die bessere Mannschaft, mussten in der 44. Minute aber das letztlich spielentscheidende Gegentor hinnehmen. Nach einem gescheiterten Klärungsversuch über die Bande kam Gregor MacLeod von der blauen Linie zum Abschluss und Alexandre Grenier fälschte vor dem Tor unhaltbar zum 3:2 für die Haie ab. In Überzahl hatte Charlie Gerard die Chance zum erneuten Ausgleich, Ancicka brachte aber im letzten Moment den Schoner an die Scheibe (47.). Immer wieder hatten die Ice Tigers viel Scheibenbesitz im Kölner Drittel, Elis Hede traf in der 52. Minute aus kurzer Distanz nur die Latte, Charlie Gerard in der 56. Minute Ancickas Maske. Als die Ice Tigers den Torhüter vom Eis genommen hatten, sorgte Frederik Storm aus dem eigenen Drittel für den 4:2-Endstand für Köln. Für die Ice Tigers war es die nächste frustrierende Niederlage nach einem über weite Strecken hervorragenden Auswärtsspiel, in dem sie Punkte verdient gehabt hätten.

Foto: Daniel Schäfer

1.2.3.Ergebnis
Kölner Haie1124
Nürnberg Ice Tigers0202

Stimmen zum Spiel

Tom Rowe (Nürnberg): Unsere Jungs haben ein sehr gutes Spiel gezeigt. Es ist nicht einfach, wenn man im ersten Wechsel ein Gegentor bekommt. Wir haben wenige Fehler gemacht und genau wie am Freitag in Wolfsburg sehr gut gespielt. Es ist frustrierend, wenn man für die harte Arbeit und das gute Spiel nicht belohnt wird. Wir müssen so weitermachen, uns an unser System halten und weiter so hart kämpfen. Für die Zuschauer war das heute ein wunderbares Spiel mit ein bisschen Old-Time-Hockey, als die beiden Torhüter aneinandergeraten sind.

Uwe Krupp (Köln): Es war das erwartet enge Spiel zwischen Nürnberg und Köln. Da geht’s immer um eine Situation, die ein Spiel entscheidet. Wir sind im ersten Drittel gut aus der Kabine gekommen, aber man konnte sehen, mit welcher Entschlossenheit Nürnberg heute gespielt hat. Wir waren nie in einer Situation, in der wir das Spiel so kontrolliert haben, wie wir uns das vorgenommen hatten. Nürnberg ist mit seinem Tempo immer wieder tief in unser Drittel und zu Chancen gekommen. Wir haben uns das Leben zum Teil auch ein bisschen selbst schwer gemacht, aber einen Weg gefunden, im Spiel zu bleiben. Erst in den letzten 20 Minuten haben wir uns darauf besonnen, was wir uns vorgenommen hatten.

Tore

ZeitTorschütze1. Assistent2. AssistentBemerkung
1:000:20StormAubryThuresson
2:032:28SchützAustin
2:134:40UstorfShawBraun
2:236:08GerardMass
3:243:23GrenierMacLeod
4:258:59StormSustrEmpty-Net-Goal

Strafen

Kölner Haie15 Min
Nürnberg Ice Tigers13 Min

Allgemeine Informationen

Zuschauerzahl:17.921
Schiedsrichter:Sirko Hunnius, Aleksander Polaczek