Am Freitagabend empfingen die Nürnberg Ice Tigers mit den Fischtown Pinguins Bremerhaven das Team, das die vergangene Saison der Ice Tigers in der 1. Playoff-Runde beendet hatte. Jake Ustorf kehrte ins Team zurück, durch den Ausfall von Jack Dougherty spielten die Ice Tigers mit sechs Verteidigern und 13 Stürmern. In einer von Beginn an hart umkämpften Partie hatte Tim Fleischer nach guter Vorarbeit von Ryan Stoa die erste Möglichkeit, er scheiterte aus spitzem Winkel aber an Kristers Gudlevskis im Tor der Gäste (6.). Im ersten Überzahlspiel schoss Evan Barratt von der linken Seite knapp vorbei, Dane Fox scheiterte mit einem flachen Schuss am Bremerhavener Schlussmann (8.). Am Ende eines schnellen Angriffs über die linke Seite kam Cole Maier zum Abschluss, schoss aber ebenfalls knapp am Tor vorbei (12.). Auf der anderen Seite konnte sich Leon Hungerecker gegen Jan Urbas auszeichnen, als dieser nach einem gewonnenen Bully der Pinguins aus dem Handgelenk abgezogen hatte (12.). In der 17. Minute hatte Geburtstagskind Tim Fleischer die nächste Chance für die Ice Tigers, er konnte Gudlevskis aus zentraler Position aber nicht überwinden.

Die Ice Tigers hatten im ersten Drittel leichte Vorteile und spielten auch zu Beginn des Mittelabschnitts weiter nach vorne. In der 22. Minute war es erneut Tim Fleischer, der Gudlevskis nicht überwinden konnte. Bremerhaven kam nun aber besser ins Spiel, Felix Maagard Scheel setzte sich über die rechte Seite gut durch, zog vors Tor und schoss aufs lange Eck, Hungerecker war aber mit der Stockhand zur Stelle (25.). Auf der anderen Seite kam Dennis Lobach nach einem schnellen Spielzug über Ludwig Byström und Elis Hede sogar zu einem Alleingang, den er mit einem Handgelenkschuss aufs kurze Eck aber etwas zu überhastet abschloss und damit an Gudlevskis’ Schoner scheiterte (26.). Nach einer was mehr als der Hälfte des Spiels kam Bremerhaven nach Strafen gegen Danjo Leonhardt und Leon Hungerecker zu einem 68-sekündigen doppelten Überzahlspiel, in dem Marcus Weber einen Schuss von Jan Urbas blockte und Hungerecker gegen Phillip Bruggisser stark parierte (35.). In einer mittlerweile zerfahrenen Partie hatte Jan Urbas drei Sekunden vor Drittelende noch einmal eine gute Schussgelegenheit, Hungerecker war aber erneut zur Stelle, so dass es nach 40 Minuten beim torlosen Unentschieden blieb.

Zu Beginn des letzten Drittels spielten die Ice Tigers in Überzahl, Elis Hede kam von der linken Seite zum Abschluss und schoss aufs kurze Eck, Gudlevskis reagierte stark mit der Schulter (42.). Bremerhaven blieb gefährlich, aber zu undiszipliniert und nahm zu viele Strafen. Die beiden Strafen gegen Christian Wejse überstanden die Gäste schadlos, weil sie das ansonsten gefährliche Nürnberger Powerplay immer schon im Spielaufbau stoppten. Mit Ablauf der zweiten Strafe kam Elis Hede wieder von der linken Seite zum Abschluss und schoss um Millimeter übers Tor (51.). Drei Sekunden vor Ablauf der nächsten Strafe gegen Bremerhavens Kapitän Jan Urbas war es dann endlich soweit. Hede bekam die Scheibe tief im Drittel der Gäste und traf aus beinahe unmöglichem Winkel mit einem perfekten Handgelenkschuss ins kurze Eck – 1:0 für die Ice Tigers (55.). Drei Minuten vor Ende des Spiels legten die Ice Tigers nach, Danjo Leonhardt fälschte eine perfekte Vorlage von Constantin Braun vor dem Tor unhaltbar für Gudlevskis ab und erhöhte auf 2:0 (57.). Bremerhaven nahm kurz darauf den Torhüter vom Eis, Cole Maier machte mit seinem Schuss ins leere Tor zum 3:0-Endstand alles klar. Damit gewannen die Ice Tigers auch das dritte Heimspiel und blieben dabei über 60 Minuten äußerst geduldig.

Foto: Thomas Hahn

Thomas Popiesch (Bremerhaven): Es ist schwer, nach so einem Spiel die richtigen Worte zu finden. Wir haben über weite Strecken ein gutes Spiel mit guter Struktur gemacht. Wir haben unsere Aktionen aber nicht so zu Ende gebracht, wie wir es uns vorgenommen hatten. Nürnberg spielt stark und geradlinig. Im letzten Drittel nehmen wir einfach zu viele Strafzeiten. Da hat sich Nürnberg das Momentum geholt und es ausgenutzt. Durch die läuferische Qualität im letzten Drittel geht der Sieg in Ordnung, wir sind aber auch nicht unzufrieden.

Tom Rowe (Nürnberg): Die drei Punkte sind natürlich sehr wichtig für uns. Der Einsatz beider Teams war großartig. Wir haben ein ganz wichtiges Überzahltor geschossen. Das Unterzahlspiel war exzellent, besonders bei drei gegen fünf. Leon hat die wichtigen Saves gemacht, als wir es gebraucht haben. Ich denke, die Fans wurden heute gut unterhalten. Wir sind gelaufen wie verrückt, haben viele Schüsse geblockt und einfaches Eishockey gespielt.