Fürs letzte Spiel des Jahres 2023 mussten die Nürnberg Ice Tigers die kurze Fahrt nach Straubing zum Derby mit den Tigers antreten. Ludwig Byström bekam eine Pause, für ihn rückte Ian Scheid zurück in die Mannschaft. Im Tor bekam Leon Hungerecker den Start. Dieser missglückte aus Nürnberger Sicht gründlich, denn nach gerade einmal 59 Sekunden ging Straubing mit seiner ersten Torchance in Führung. Mike Connolly kam mit dem Puck ins Nürnberger Drittel, spielte quer zu Tyler Sheehy, zog zum Tor und lenkte Sheehys Hereingabe an Hungerecker vorbei – 1:0 für Straubing. Die Nürnberger Antwort folgte allerdings gerade einmal 68 Sekunden später. In Überzahl spielte Daniel Schmölz aus der Rundung in den hohen Slot zu Tim Fleischer, der sofort an den rechten Bullykreis weiterleitete, wo Ryan Stoa lauerte und den Puck per Direktschuss perfekt zum 1:1 in den Winkel hämmerte (3.). Hayden Shaw kam nur wenige Augenblicke später nach einem Straubinger Fehler zur nächsten guten Chance, schoss aber knapp am langen Pfosten vorbei (3.). Straubing kam in der 6. Minute zu einem sehr druckvollen Powerplay, die Ice Tigers überstanden die zwei Minuten aber schadlos.

In der 12. Minute gingen die Ice Tigers dann mit 2:1 in Führung: Evan Barratt setzte Marcel Brandt im Straubinger Drittel unter Druck, eroberte die Scheibe vehement, zog zum langen Pfosten und hob den Puck über den am Boden liegenden Florian Bugl hinweg ins Tor. Jack Dougherty (15.) und Charlie Gerard (16.) hatten mit aussichtsreichen Konterchancen das dritte Nürnberger Tor auf dem Schläger, brachten den Puck aber nicht an Bugl vorbei, so dass es nach 20 Minuten bei der 2:1-Führung für die Ice Tigers blieb. Im zweiten Drittel drängte Straubing von Beginn an auf den Ausgleich und setzte die Ice Tigers immer wieder gehörig unter Druck. Nach einer unübersichtlichen Situation vor dem Nürnberger Tor gingen die Schiedsrichter in der 24. Minute zum Videobeweis, erkannten aber, dass die Straubinger Spieler Leon Hungerecker mit dem Puck unter seinen Schonern über die Linie geschoben hatten. Straubing machte in dieser Phase das Spiel, die Ice Tigers mit ihrer ersten wirklichen Chance im Mittelabschnitt aber das Tor. Danjo Leonhardt ging hinters Straubinger Tor und spielte nach vorne, Dane Fox lenkte sofort quer an den langen Pfosten, wo Charlie Gerard an den Puck kam und Florian Bugl aufs kurze Eck überwinden konnte – 3:1 für Nürnberg (29.).

Der Straubinger Druck wurde nun von Minute zu Minute größer, immer wieder stand der überragende Leon Hungerecker im Mittelpunkt, so auch gegen Justin Scott (33.) und Nicolas Mattinen (36.). Sechs Sekunden vor Ende des zweiten Drittels musste Hungerecker schließlich hinter sich greifen, auch wenn das Gegentor aus Nürnberger Sicht maximal unglücklich fiel. Mike Connolly brachte den Puck von der rechten Seite zum Tor und traf den vor Hungerecker postierten JC Lipon so am verlängerten Rücken, dass der Puck über die Linie sprang – nur noch 3:2 für Nürnberg (40.). Gleich zu Beginn des Schlussabschnitts musste Philipp Mass wegen eines ebenso unglücklichen hohen Stocks auf die Strafbank, was Straubing zum 3:3-Ausgleich nutzte. Hungerecker parierte dabei einen Schuss von Matt Bradley mit der Stockhand so, dass der Puck in einer Bogenlampe über ihn flog und vor der Linie liegen blieb. JC Lipon reagierte am schnellsten und staubte ab. Die Hausherren machten weiterhin viel Druck, von den Ice Tigers war in der Offensive fast nichts mehr zu sehen. In der 48. Minute hatten sie bei einer Zwei-auf-Null-Situation dann aber auf einmal die Riesenchance zur erneuten Führung. Charlie Gerard spielte vor dem Tor quer und Dane Fox scheiterte flach an Bugl. Anschließend spielte nur noch Straubing in der Offensive, die Ice Tigers retteten sich dank einer überragenden Leistung von Leon Hungerecker in die Verlängerung und sicherten sich damit zumindest einen wichtigen Punkt. In der Verlängerung nahm Dane Fox nach einer Minute eine Strafe wegen Bandenchecks, Straubing spielte erneut in Überzahl und Parker Tuomie traf am verdeckten Hungerecker vorbei zum entscheidenden 4:3 für Straubing.

Foto: Stefan Ritzinger

Tom Rowe (Nürnberg): Wir haben im ersten Drittel ganz okay gespielt, da hätten wir ein oder zwei Tore mehr machen können. Danach wurden wir komplett überrannt und konnten mit Straubing nicht mithalten. Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals ein Spiel mit 60 Schüssen gegen eines meiner Teams erlebt zu haben. Die letzten Spiele haben wir wirklich gut gespielt und hart gearbeitet, heute ist uns das nicht gelungen. Straubing hat heute drei Punkte verdient, wir haben heute einen sehr glücklichen Punkt geholt, den wir gerne mitnehmen.

Tom Pokel (Straubing): Wir hatten einen guten Start, die Jungs waren sehr fokussiert und motiviert. Wir waren vorbereitet, Nürnberg arbeitet in letzter Zeit extrem hart. Wir haben uns das Momentum geholt, dann aber Strafen genommen und das Momentum wieder abgegeben. Nürnberg war im ersten Drittel sehr schnell, da mussten wir reagieren. Die Jungs waren etwas nervös und wollten unbedingt ein Erfolgserlebnis. Es war sehr wichtig, dass wir unser Powerplay zum Laufen bekommen haben. Danach haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht und sehr viele Schüsse aufs Tor bekommen.