Zum wichtigen Auswärtsspiel bei der Düsseldorfer EG kehrten mit Constantin Braun, Hayden Shaw, Dennis Lobach und Ian Scheid gleich vier Spieler ins Team der Nürnberg Ice Tigers zurück. Die Ice Tigers begannen mit viel Tempo, schon nach 40 Sekunden wurde Danjo Leonhardt nach einem Vorstoß über die rechte Seite von Philip Gogulla gehalten. Im folgenden Powerplay hatten Ryan Stoa (2.) und Elis Hede (3.) die ersten guten Gelegenheiten, scheiterten aber an Hendrik Hane im Düsseldorfer Tor. Düsseldorf war nach über fünf Minuten noch ohne Torschuss, die Ice Tigers gingen in der 6. Minute hochverdient mit 1:0 in Führung. Am Ende eines schnellen Angriffs aus dem eigenen Drittel heraus über Charlie Gerard und Evan Barratt kam Ludwig Byström aus halbrechter Position zum Abschluss und traf genau unter die Latte. Auch danach spielten zunächst nur die Ice Tigers. Erst in der 12. Minute kam Düsseldorf zur ersten halbwegs gefährlichen Situation, Alec McCrea schoss von der blauen Linie aber vorbei. Die Ice Tigers machten es besser und nutzten die nächste hochkarätige Chance zum überfälligen 2:0. Marcus Weber stoppte einen Düsseldorfer Angriff, Tim Fleischer schickte Ryan Stoa auf die Reise und der blieb alleine vor Hane eiskalt mit einem Schuss aufs kurze Eck.

Nürnberg dominierte die Partie, musste aber noch im ersten Drittel zwei Gegentore hinnehmen. Erst ließ Victor Svensson Tim Fleischer aussteigen und traf aus dem Handgelenk halbhoch aufs kurze Eck (19.), dann traf Brendan O’Donnell bei einem Penalty flach durch Leon Hungereckers Schoner zum mehr als schmeichelhaften 2:2-Ausgleich (20.). Die DEG nahm das Momentum des Doppelschlags mit ins zweite Drittel und ging in der 24. Minute in Überzahl sogar in Führung. Marcus Weber saß auf der Strafbank, als Brendan O’Donnell einen Querpass von Kenny Agostino bekam, den Puck vom rechten Bullykreis einfach mal aufs Tor brachte und Hungerecker ihn durch die Stockhand rutschen ließ – 3:2 für Düsseldorf. Die Ice Tigers benötigten ein paar Minuten, um die drei schnellen Gegentore abzuschütteln und kamen in der 27. Minute zum 3:3-Ausgleich. Dane Fox schüttelte Adam Payerl an der blauen Linie mit einer schnellen Drehung ab, zog zum Tor und brachte den Puck aufs lange Eck, wo ihn Düsseldorfs Torsten Ankert unglücklich ins eigene Tor abfälschte. In einem mittlerweile chaotischen Spiel ging die DEG in der 30. Minute erneut in Überzahl in Führung. 16 Sekunden vor Ablauf einer Strafe gegen Hayden Shaw war es Bernhard Ebner, der den Puck mit einem Direktschuss von der blauen Linie genau in den Winkel jagte – 4:3 für Düsseldorf. Doch damit nicht genug. Nach einer Schlägerei bekam Dane Fox zwei zusätzliche Strafminuten als Auslöser, kurz nach dem Bully musste Constantin Braun wegen eines hohen Stocks auf die Strafbank. 93 Sekunden in doppelter Unterzahl überstanden die Ice Tigers schadlos, dann war die DEG doch noch erfolgreich. Kyle Cumiskey traf mit einem Schlagschuss von der blauen Linie ins lange Eck – 5:3 für Düsseldorf.

Tom Rowe wechselte daraufhin den Torhüter, fortan stand Niklas Treutle zwischen den Pfosten. Der Wechsel gab den Ice Tigers noch einmal einen Impuls, in der 37. Minute staubte Evan Barratt nach einem abgewehrten Schuss von Tim Fleischer zum 4:5 aus Nürnberger Sicht ab. In der 38. Minute schoss Elis Hede von der linken Seite aufs Tor und wurde nach dem Schuss von Bernhard Ebner mit dem Ellbogen voll am Kopf erwischt. Für beide Spieler war der Abend beendet, Ebner bekam eine Spieldauer, Hede wurde ins Krankenhaus gebracht. 17 Sekunden vor Drittelende nutzten die Ice Tigers das fünfminütige Überzahlspiel durch einen Handgelenkschuss von Ian Scheid und glichen zum 5:5 aus (40.). In der 43. Minute hatte Evan Barratt aus der Luft die dicke Chance zur Führung, Hane parierte aber stark mit dem Schoner. Genau wie im ersten Drittel waren die Ice Tigers im Schlussabschnitt die spielbestimmende Mannschaft mit den besseren Chancen, machten aber zu wenig daraus. Auf der anderen Seite konnte sich Niklas Treutle bei einer der wenigen Düsseldorfer Chancen im Spagat gegen Kevin Clark auszeichnen (53.) und hatte das Glück auf seiner Seite, als Sinan Akdag nur den Pfosten traf (54.). Mehr passierte in der regulären Spielzeit nicht mehr, die Verlängerung musste die Entscheidung bringen. Dort scheiterte Roman Kechter mit einem Alleingang an Hendrik Hane (61.). Die Ice Tigers kontrollierten die Overtime, das Tor aber machte die DEG mit ihrer ersten Chance. Philip Gogulla war es, der nach einem Zuspiel von Alexander Ehl ins lange Eck traf und der DEG mit dem Tor zum 6:5 den Zusatzpunkt sicherte.

Foto: Birgit Häfner