7:4 – Nürnberg spielt Playoffs!

28. Februar 2023 Spielberichte ·

Die Kunst des schnellen Vergessens wollten die Nürnberg Ice Tigers nach der indiskutablen 2:5-Niederlage vom Sonntag unter Beweis stellen und im Heimspiel gegen die Straubing Tigers einen möglicherweise entscheidenden Schritt auf dem Weg in die Playoffs machen. Rick Schofield verpasste das Spiel mit einer im zweiten Drittel erlittenen Oberkörperverletzung. Für ihn rückte Andrew Bodnarchuk zurück in die Mannschaft von Tom Rowe. Ein bisschen steckte die Niederlage vom Sonntag in den Anfangsminuten noch in den Knochen und in den Köpfen, denn Straubing ging in der 3. Minute in Führung. Nick Welsh blieb mit einem Handgelenkschuss von der blauen Linie hängen, Mike Connolly spielte einen weiten Pass, Jason Akeson lief alleine auf Niklas Treutle zu und traf mit einem platzierten Handgelenkschuss ins lange Eck zum 0:1. Mit dem Straubinger Führungstreffer legten die Ice Tigers die Nervosität ab und glichen die Partie in der 6. Minute aus. Tim Fleischer spielte auf Höhe der blauen Linie auf die rechte Seite zu Ryan Stoa, der vors Tor zog und Florian Bugl mit einem Handgelenkschuss in den Winkel zum 1:1 überwand. Nürnberg übernahm fortan das Kommando und setzte Straubing durch blitzschnelles Umschaltspiel immer wieder unter Druck. Als Benedikt Kohl in der 14. Minute gerade einmal 21 Sekunden auf der Strafbank Platz genommen hatte, durfte er diese auch schon wieder verlassen, denn Dane Fox hämmerte einen Direktschuss in Überzahl nach Zuspiel von Nick Welsh zur 2:1-Führung ins Kreuzeck.

Bis zum Ende des Drittels vergaben Jake Ustorf und Nick Welsh zwei weitere aussichtsreiche Gelegenheiten, nach nur 28 gespielten Sekunden im Mittelabschnitt durften die Fans der Ice Tigers dann aber wieder jubeln. Daniel Schmölz fing einen Aufbaupass von Mike Connolly vor dem Straubinger Tor ab und spielte sofort quer zum langen Pfosten, wo Patrick Reimer lauerte und zu seinem 394. DEL-Tor vollendete – 3:1 für Nürnberg (21.). Es war der Startschuss für ein furioses Drittel der Ice Tigers, die Straubing in dieser Phase kaum Luft zum Atmen gaben, die neutrale Zone blitzschnell überbrückten und immer wieder gefährlich zum Abschluss kamen. Gregor MacLeod scheiterte nach einem feinen Doppelpass mit Daniel Schmölz (24.) und am Ende eines Konterangriffs (30.) an Florian Bugl. Kurz nach Ablauf einer Strafe gegen beide Teams schlugen die Ice Tigers erneut zu. Gregor MacLeod bediente Blake Parlett, der einen Verteidiger im hohen Slot wunderbar aussteigen ließ und die Scheibe zurück zu Gregor MacLeod spielte. Der Nürnberger Top-Scorer zog von der linken Seite vors Tor und hob die Scheibe mit der Rückhand zum 4:1 unter die Latte.

Anschließend überstand Nürnberg eine weitere Unterzahlsituation schadlos und erhöhte in der 38. Minute sogar auf 5:1. Nach einem Bullygewinn im Angriffsdrittel schoss Hayden Shaw von der blauen Linie, Tyler Sheehy setzte sich vor dem Tor durch und fälschte unhaltbar für Bugl ab. Doch damit noch nicht genug: In Überzahl spielte Patrick Reimer überraschend quer an den langen Pfosten, Daniel Schmölz zog direkt ab und traf zum 6:1 (38.). Mit der Fünf-Tore-Führung gingen die Ice Tigers ins letzte Drittel, ein eher harmloser Schuss von Taylor Leier brachte die Gäste aus Niederbayern noch einmal ein wenig heran. Von der Brust Niklas Treutles prallte der Puck durch seine Schoner über die Linie – nur noch 6:2 für die Ice Tigers (44.). Auch der nächste Straubinger Schuss saß, JC Lipon traf mit einem satten Direktschuss von der blauen Linie zum 6:3 (46.). Die Ice Tigers schafften es in der Folge, die Partie wieder ein wenig zu beruhigen und stellten mit ihrem dritten Überzahltor des Abends auf 7:3. Danjo Leonhardt verwandelte einen von der Bande zurück vors Tor springenden Puck nach einem Schuss von Dane Fox geistesgegenwärtig (49.). Das muntere Scheibenschießen ging in er 52. Minute weiter, als Joshua Samanski aus dem hohen Slot mit einem platzierten Handgelenkschuss in den Winkel erfolgreich war und das 7:4 erzielte. Mehr passierte dann aber tatsächlich nicht mehr, die Ice Tigers brachten den Sieg letztlich souverän über die Zeit und durften sich aufgrund der Ergebnisse aus den anderen Partien über die Qualifikation für die diesjährigen Playoffs freuen.

Foto: Thomas Hahn

1.2.3.Ergebnis
Nürnberg Ice Tigers2417
Straubing Tigers1034

Stimmen zum Spiel

Tom Pokel (Straubing): Wir haben fünfmal in Folge gewonnen und die Top-6 klargemacht. Wir haben unseren Gameplan nach zweieinhalb Minuten aus dem Fenster geschmissen. Die Puckkontrolle ist ein entscheidender Faktor gegen die beste Umschaltmannschaft der Liga. Nürnberg ist in dem Bereich hervorragend. Nach der 1:0-Führung haben wir Pucks einfach hergeschenkt, was Nürnberg eiskalt ausgenutzt hat. Die haben ab diesem Zeitpunkt einfach härter gearbeitet, die Zweikämpfe gewonnen. Im letzten Drittel haben wir ein Lebenszeichen abgegeben. Die Special Teams waren furchtbar. Nürnberg war in allen Details die bessere Mannschaft.

Tom Rowe (Nürnberg): Es war das Ziel, die Playoffs zu erreichen. Außerhalb von Nürnberg haben uns nicht viele Menschen dort gesehen. Es ist eine große Erleichterung, dass wir das heute geschafft haben. Wir haben für 40 Minuten sehr solide gespielt. Wir haben etwas langsam angefangen. Unser Powerplay war heute richtig gut, wir haben die Scheibe schnell laufen lassen. Auch das Unterzahlspiel war heute herausragend. Wir spielen aggressiver, was uns hilft und den Spielern gut gefällt. Unser zweites Drittel war überragend. Es war ein bisschen enttäuschend, dass wir im letzten Drittel nach dem einen Tor nervös geworden sind. Daraus müssen wir lernen.

Tore

ZeitTorschütze1. Assistent2. AssistentBemerkung
0:102:38AkesonConnolly
1:105:13StoaFleischerWeber
2:113:04FoxWelshStoa5:4-Überzahl
3:120:28ReimerSchmölzMacLeod
4:131:29MacLeodParlett
5:137:07SheehyShawWelsh
6:137:38SchmölzReimerShaw5:4-Überzahl
6:243:38LeierLipon
6:345:38LiponSamanski
7:348:46LeonhardtFoxWelsh5:4-Überzahl
7:451:20SamanskiLiponBourque

Strafen

Nürnberg Ice Tigers8 Min
Straubing Tigers12 Min

Allgemeine Informationen

Zuschauerzahl:4.088
Schiedsrichter:Roman Gofman, Sirko Hunnius