Nach dem verdienten Heimsieg gegen die Augsburger Panther wollten die THOMAS SABO Ice Tigers am Sonntagabend im nächsten Derby nachlegen und den Sieg beim ERC Ingolstadt einfahren. Tom Gilbert und Marcus Weber bekamen eine Pause, für sie rückten Brett Festerling und Milan Jurčina zurück ins Team. Die Anfangsphase gehörte optisch zwar den Hausherren, die erste Chance aber hatten die Ice Tigers: Will Acton kam in der 5. Minute an einen Abpraller vor dem Tor und schoss ansatzlos aufs lange Eck, scheiterte aber am stark reagierenden Jochen Reimer im Tor des ERC Ingolstadt. Als Ingolstadts Maury Edwards in der 9. Minute wegen eines hohen Stocks auf der Strafbank saß, kamen die Ice Tigers zu zwei guten Gelegenheiten. Chris Brown zog nach einem harten Aufbaupass von Shawn Lalonde von der rechten Seite gefährlich ab, Jochen Reimer parierte mit der Stockhand. Dann wurde Leo Pföderl durch die Mitte freigespielt und traf frei vor dem Tor nur die Latte (10.). Ingolstadt kam erst danach zu seiner ersten Torchance, Niklas Treutle entschärfte den Schuss von Benedikt Kohl von der linken Seite aber sicher (13.). Aus einer unübersichtlichen Situation heraus zog Fabio Wagner aus dem Hintergrund ab, die Ice Tigers blockten den Schuss aber in höchster Not noch ab (17.). Da Leo Pföderl nach einem Bullygewinn im Angriffsdrittel nur den Pfosten traf, blieb es nach 20 Minuten beim torlosen Unentschieden.

Ingolstadt nahm allerdings eine Überzahlsituation mit ins zweite Drittel und nutzte diese bereits nach vier Sekunden aus. Direkt nach dem Eröffnungsbully stürmte Maury Edwards nach vorne, bekam die Scheibe und traf von der linken Seite genau in den Winkel – 1:0 für Ingolstadt. Die Panther hatten das Momentum nun auf ihrer Seite, Treutle parierte stark gegen den freistehenden Petr Taticek (23.) und am langen Pfosten gegen Brett Olson (25.). In der 28. Minute erhöhten die Panther dann auf 2:0. Beide Spieler hatten jeweils einen Spieler auf der Strafbank, als Oliver Mebus sich vor dem eigenen Tor einen Fehler im Spielaufbau leistete. Seinen Rückhandpass fing Tyler Kelleher ab, der direkt aus der Drehung schoss und genau in den Torwinkel traf. Es war das zweite ärgerliche, unnötige Gegentor, das die Ice Tigers in diesem Spiel hinnehmen mussten. Will Acton hatte nach einem schönen Zuspiel von Chris Brown die Chance zur Antwort, verfehlte das Tor aber knapp (33.). Kurz vor Ende des zweiten Drittels kam Patrick Reimer aus zentraler Position zum Abschluss, sein Bruder lenkte den Schuss aber sicher ins Fangnetz, so dass die Ice Tigers mit einem Zwei-Tore-Rückstand in den Schlussabschnitt gehen mussten.

Die Hoffnung, durch ein schnelles Tor ins Spiel zurückzukommen, zerschlug sich allerdings schon nach 47 gespielten Sekunden im Schlussabschnitt. Die Panther setzten sich im Nürnberger Drittel fest, Ville Koistinen spielte von der linken Seite hart vors Tor und der Puck prallte von Milan Jurčinas Schlittschuh über die Torlinie – 0:3 aus Nürnberger Sicht. Damit war der Schwung endgültig raus aus dem Spiel der Ice Tigers. Brandon Buck scheiterte in der 46. Minute mit einem Bauerntrickversuch, Taylor Aronsons Schuss nach einem feinen Antritt durch die neutrale Zone war nicht platziert genug (47.). Gegen Mitte des Schlussabschnitts nahmen die Ice Tigers noch einmal Fahrt auf, Jochen Reimer reagierte aber überragend mit dem rechten Schoner nach einem abgefälschten Schuss von Philippe Dupuis von der rechten Seite (50.). Die beste Gelegenheit hatte Will Acton aus zentraler Position, seinen Handgelenkschuss fing Jochen Reimer aber sicher (53.). Mehr sprang am Ende nicht mehr heraus, nur Niklas Treutle durfte sich noch mehrfach auszeichnen, darunter gegen Patrick Cannone, der bei Ingolstädter Überzahl am langen Pfosten zum Abschluss kam (58.).

Am Freitag steht für die THOMAS SABO Ice Tigers das wichtige Auswärtsspiel bei den Grizzlys Wolfsburg an.

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Martin Jiranek (Nürnberg): Das waren zwei Mannschaften, die das dritte Spiel in fünf Tagen hatten. Es war ein von Fehlern geprägtes Spiel, in dem es darum ging, die Fehler auszunutzen. Ich glaube nicht, dass das ein 0:3-Spiel war. Wir hatten im ersten Drittel zwei Alleingänge, aber kein Tor geschossen. Man kann kein Zwei-auf-Eins in den ersten zehn Sekunden eines Drittels zulassen, darüber haben wir vorher noch gesprochen. Wenn man selbst nicht trifft, ist es auch egal, ob man zwei oder drei Gegentore bekommt.

Doug Shedden (Ingolstadt): Nürnberg hat zuletzt sehr viele Spiele gemacht und sehr gut gespielt. Wir wussten, dass uns eine schwierige Aufgabe erwarten würde. Dass wir nach vier Sekunden im zweiten Drittel getroffen haben, hat uns einen Boost gegeben. Das ganze Team hat sehr gut gespielt und Jochen Reimer hat wichtige Saves gemacht, wenn wir ihn gebraucht haben.