Da mit Tim Bender, Andrew Bodnarchuk und Dane Fox gleich drei Spieler ins Team von Frank Fischöder zurückkehrten, konnten die Nürnberg Ice Tigers gegen die Adler Mannheim erstmals in dieser Saison in Bestbesetzung antreten. Die Ice Tigers starteten engagiert in die Partie und ließen sich von Anfang an nicht in die Defensive drängen, mussten in der 4. Minute aber trotzdem den 0:1-Rückstand hinnehmen. Thomas Larkin schoss von der blauen Linie am kurzen Pfosten vorbei, die Scheibe prallte von der Bande aber zurück vors Tor und genau auf die Kelle von Matthias Plachta, der nur noch einschieben musste – 0:1 für Mannheim. Die Ice Tigers fanden die schnelle Antwort nur 65 Sekunden später. Dane Fox trennte Markus Eisenschmid mit einem sauberen Check von der Scheibe, Marcus Webers direkter Schuss von der blauen Linie wurde abgeblockt, Tyson McLellan reagierte am schnellsten und jagte die Scheibe mit einem perfekten Handgelenkschuss zum 1:1-Ausgleich unter die Latte (5.). Wenige Augenblicke später hatte Andrej Bireš die Führung aus kürzester Distanz auf dem Schläger, brachte die Scheibe nach einem Zuspiel von Timo Walther aber nicht am stark reagierenden Dennis Endras vorbei. Nürnberg hatte insgesamt mehr vom Spiel, die Adler zeigten sich beeindruckt und kamen nur zu wenigen Möglichkeiten. Eine davon hatte Tommi Huhtala von der rechten Seite, Treutle konnte die Scheibe nicht festhalten, aber Felix Schütz bugsierte sie am langen Pfosten vorbei (11.). Mit einer Strafe gegen Luke Adam kamen die Adler deutlich besser ins Spiel, Niklas Treulte parierte aber stark gegen Florian Elis (14.) und Mark Katic (15.). Mehr passierte bis zum Ende des Drittels nicht mehr, mit einem leistungsgerechten 1:1 ging es in die Kabine.

Mannheim begann im Mittelabschnitt furios und drängte die Ice Tigers lange ins eigene Drittel, mit ihrem ersten Angriff des zweiten Drittels ging Nürnberg dann allerdings sogar in Führung. Tyson McLellan scheiterte zunächst noch freistehend am kurzen Pfosten an Endras, über Arturs Kulda kam die Scheibe an die blaue Linie zu Dane Fox, der platziert aufs lange Eck schoss und traf, weil Dennis Endras die Sicht komplett verdeckt war (23.). In der 26. Minute kam Max Kislinger beinahe zu einem Alleingang, wurde vor Dennis Endras aber noch entscheidend am Abschluss gehindert. Mannheim übernahm mit dem Rückstand nun allerdings mehr und mehr das Kommando. Florian Elias setzte sich mit einer schnellen Bewegung durch die Mitte kommend gut durch und schoss mit der Rückhand aufs lange Eck, Treutle parierte mit der Stockhand (27.). Die Ice Tigers kamen in der 32. Minute zu ein bisschen Entlastung in Form eines Überzahlspiels, mehr als zwei Schussgelegenheiten für Patrick Reimer (33.) sprang aber nicht heraus. Die Adler machten nun immer mehr Druck aufs Nürnberger Tor und erarbeiteten sich den verdienten Ausgleich in der 37. Minute. Mannheim setzte sich lange im Nürnberger Drittel fest, Treutle parierte zunächst noch gegen Taylor Leier, war gegen dessen Nachschuss am langen Pfosten aber machtlos – 2:2-Ausgleich für die Adler. Doch damit noch nicht genug, 93 Sekunden später wurde David Wolf am linken Bullykreis von Ben Smith perfekt freigespielt und jagte eine Direktabnahme zum 2:3 ins lange Eck, gleichzeitig auch der Zwischenstand nach 40 Minuten.

Auch im letzten Drittel gingen beide Teams ein hohes Tempo, Unterbrechungen gab es nur selten. Matthias Plachta hatte die erste Chance im Schlussabschnitt, als er von der rechten Seite vors Tor und zum langen Pfosten zog, seinen Schuss konnte Treutle im Nachfassen parieren. Andrej Bireš fing einen Aufbaupass der Adler in der 46. Minute ab und schoss sofort, konnte Dennis Endras von zwischen den Bullypunkten aber nicht überwinden. Mannheim machte es besser und erhöhte in der 48. Minute auf 2:4. Die bärenstarke Reihe um David Wolf, Ben Smith und Matthias Plachta setzte sich lange im Nürnberger Drittel fest, David Wolf brachte die Scheibe in den Torraum, wo sich Ben Smith durchsetzte und sie über die Linie drückte. Die Ice Tigers gaben sich aber nicht auf und kamen in der 49. Minute noch einmal heran. Arturs Kulda schickte Tyson McLellan mit einem weiten Pass auf die Reise, McLellan blieb alleine vor Endras eiskalt, tanzte den Mannheimer Torhüter aus und schob zum 3:4 ein. Daniel Schmölz schoss wenige Augenblicke später knapp am langen Pfosten vorbei (50.), Patrick Reimer scheiterte in Überzahl mit einem Schlagschuss an Endras (51.). Die Ice Tigers gaben alles und mussten in den letzten zehn Minuten auf Top-Scorer Luke Adam (muskuläre Probleme) verzichten. Mannheim verteidigte die Führung geschickt, erst in der Schlussphase konnten die Ice Tigers noch einmal Druck aufs Mannheimer Tor ausüben. Als Niklas Treutle sein Tor für den sechsten Feldspieler verlassen hatte, schoss Patrick Reimer von der blauen Linie knapp am langen Pfosten vorbei (59.). Die Adler brachten die knappe Führung über die Zeit und durften sich am Ende über hart erkämpfte Punkte freuen. Die Ice Tigers gingen zwar ohne Zähler vom Eis, zeigten über 60 Minuten aber dennoch ihre bisher beste Saisonleistung.

Foto: Thomas Hahn

Pavel Gross (Mannheim): Wir haben gewusst, dass das wieder ein schweres Stück Arbeit wird. Nürnberg hat wieder zu Hause Straubing geschlagen und in Augsburg gewonnen. Nürnberg ist hart und mit Selbstbewusstsein gekommen. Manche Spieler hatten Busbeine. Das war ein hartes Spiel für uns und wir sind froh, dass wir hier gewonnen haben. Die Defensive könnte auf jeden Fall besser werden, da müssen wir einen besseren Job machen. Aber die Jungs haben einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen.

Frank Fischöder (Nürnberg): Wir wussten, was auf uns zukommt. Wir waren gut strukturiert, haben bei den Gegentoren aber die Zuordnung verloren. Die letzten Minuten im zweiten Drittel waren lang, da sind wir erdrückt worden. Wir sind zurückgekommen und waren dran und haben mit dem sechsten Mann noch versucht, das Tor zu erzwingen. Ich kann meiner Mannschaft zu der Leistung nur gratulieren.