Zum Heimspiel am 2. Weihnachtsfeiertag gegen den ERC Ingolstadt kehrten Hayden Shaw und Jake Ustorf ins Team der Nürnberg Ice Tigers zurück. Ian Scheid bekam im Zuge der Verteidiger-Rotation eine Pause. Die Gäste aus Oberbayern hatten die erste gute Chance in der 4. Minute, als Patrik Virta und Marko Friedrich mit einer Zwei-auf-Eins-Situation vors Nürnberger Tor kamen. Virta schoss selbst aufs lange Eck, Niklas Treutle riss die Fanghand hoch und reagierte stark. Auf der anderen Seite kamen die Ice Tigers über Hayden Shaw und Ludwig Byström zu ihren ersten Gelegenheiten, konnten den derzeit wohl besten Torhüter der Liga, Michael Garteig, aber nicht überwinden (5.). Nach Strafen gegen Travis St. Denis und eben jenen Garteig spielten die Ice Tigers eine gute Minute in doppelter Überzahl, spielten es aber etwas zu kompliziert und kamen zu wenigen Abschlüssen. Den besten Versuch hatte Danjo Leonhardt mit einem Direktschuss aus dem hohen Slot, er schoss aber knapp übers Tor (9.). Als Ingolstadt gerade wieder komplett war, kam Wojciech Stachowiak zu einem Alleingang, den Treutle aber reaktionsstark abwehrte (10.). Als Dane Fox in der 14. Minute für einen Schulter-gegen-Schulter-Check an Daniel Pietta auf die Strafbank musste, schlug Ingolstadt in Überzahl zu. Mat Bodie war es, der Treutle mit einem verdeckten Handgelenkschuss zum 0:1 für die Gäste überwinden konnte (15.). Ingolstadt war in den ersten 20 Minuten die bessere Mannschaft und führte deshalb auch verdient.

Das sollte sich im zweiten Drittel ändern: Die Ice Tigers kamen mit viel Tempo aus der Kabine und setzten Ingolstadt immer wieder erheblich unter Druck. Nach nicht einmal einer gespielten Minute schoss Hayden Shaw von der blauen Linie, der Puck wurde vor dem Tor abgefälscht und ging nur um Zentimeter vorbei (21.). Kurz darauf kam Daniel Schmölz über die linke Seite und spielte flach vors Tor, Ryan Stoa fälschte gefährlich ab und scheiterte an Garteigs Schoner (22.). In Überzahl kam Elis Hede nach einem gewonnenen Bully zu einer guten Gelegenheit, Garteig reagierte gut mit der Schulter (26.). Noch enger wurde es in der 30. Minute, als Dane Fox von der linken Seite aus spitzem Winkel nur die Latte traf. Von Ingolstadt war in dieser Phase nicht mehr viel zu sehen, die Ice Tigers kontrollierten und dominierten das Geschehen, schafften es aber nicht, den einmal mehr überragenden Michael Garteig zu bezwingen. Auch gegen Hayden Shaws Direktschuss von der rechten Seite war Garteig zur Stelle (35.) und hielt seinem Team damit die knappe Führung nach 40 Minuten fest.

Im letzten Drittel kam Ingolstadt wieder etwas besser aus der Kabine und nutzte eine Unachtsamkeit der Ice Tigers in der Defensive in der 43. Minute zum 0:2. Mirko Höfflin bekam einen weiten Pass an die blaue Linie, lief alleine auf Niklas Treutle zu und mogelte den Puck irgendwie zwischen die Schoner hindurch. Die Ice Tigers gaben sich aber weiterhin nicht auf, brachten Angriffswelle um Angriffswelle aufs Ingolstädter Tor und wurden in der 50. Minute endlich mit dem Anschlusstreffer belohnt. Nach einem Bully im Drittel der Gäste spielte Tim Fleischer an den langen Pfosten zu Daniel Schmölz, der Ryan Stoa in der Mitte vor dem Tor so perfekt bedient, dass dieser nur noch einschieben musste und zum 1:2 aus Nürnberger Sicht traf. Die über 5.500 Zuschauer peitschten die Ice Tigers nach dem Anschlusstreffer weiter nach vorne und hofften nach einer Auszeit und einem Bully im Ingolstädter Drittel knapp drei Minuten vor Schluss auf den Ausgleich. Tom Rowe hatte den Torhüter gezogen, Ingolstadt gewann allerdings das Bully und Philipp Krauß traf ins leere Nürnberger Tor zum 1:3 (58.). Aber auch jetzt gaben sich die Ice Tigers noch nicht auf, nur 21 Sekunden später brachte Elis Hede sein Team im Nachschuss nach einem Handgelenkschuss von Jack Dougherty noch einmal auf 2:3 heran (58.). Die Ice Tigers probierten es in der Schlussphase noch einmal mit sechs Feldspielern gegen vier Ingolstädter Spieler und Michael Garteig, Dane Fox schoss in den Schlusssekunden zweimal knapp vorbei und Ingolstadt gewann eine enge und hart umkämpfte Partie knapp.

Foto: Thomas Hahn

Mark French (Ingolstadt): Wir haben ein gutes erstes Drittel gespielt, da waren die Energie und die Kampflevel gut. Wir haben das drei gegen fünf überstanden und im Powerplay getroffen. Im zweiten Drittel hatte Nürnberg das Momentum und wir haben zu viele Fehler gemacht. Im letzten Drittel waren wir wieder etwas besser und haben das 2:0 gemacht. Nürnberg ist noch einmal zurückgekommen und ist nach dem Empty-Netter noch einmal rangekommen. Nürnberg hat ein hartes Spiel gemacht und wir haben unsere Chancen zu den richtigen Momenten ausgenutzt.

Tom Rowe (Nürnberg): Wir sind gut rausgekommen, Ingolstadt hat das Powerplay nach einem meiner Meinung nach sauberen Check von Dane Fox ausgenutzt. Unser Powerplay war heute leider nicht gut, vor allem das fünf gegen drei. Wir haben in den letzten beiden Dritteln nur 13 Schüsse abgegeben und hatten einige herausragende Chancen. Wir haben immer ein bis zwei Fehler, die eiskalt ausgenutzt wurden. Wir müssen so viel arbeiten, um uns Chancen zu erspielen und machen wenige Fehler, die gefühlt alle in unserem Tor landen.