Wichtiger Punkt in der Hauptstadt

23. Dezember 2023 Spielberichte ·

Nach dem unheimlich wichtigen Heimsieg gegen die Iserlohn Roosters mussten die Nürnberg Ice Tigers zum letzten Spiel vor Weihnachten beim Tabellenführer in Berlin antreten. Hayden Shaw blieb aus privaten Gründen in Nürnberg, Jake Ustorf fehlte angeschlagen. Für Shaw kam Jack Dougherty zum Einsatz, im Tor begann Leon Hungerecker nach seinem Shutout gegen die Roosters. Wie schon am vergangenen Sonntag in Köln erwischten die Ice Tigers allerdings einen denkbar ungünstigen Start und gerieten bereits nach 33 Sekunden in Rückstand. Julian Melchiori spielte den Puck hinters Nürnberger Tor, Yannick Veilleux nach vorne und Patrice Cormier verwandelte flach zwischen Hungereckers Schoner zum 1:0 für die Eisbären. Berlin war in der Anfangsphase die bessere Mannschaft und erhöhte in der 7. Minute auf 2:0. Morgan Elis fing einen Befreiungsschlag der Ice Tigers in der neutralen Zone ab und leitete damit den schnellen Angriff ein. Leo Pföderl legte ab für Marcel Noebels, der den in der Mitte vors Tor gezogenen Jaedon Descheneau so perfekt bediente, dass der den Puck zwischen Hungereckers Schoner hindurch lenken konnte. Erst gegen Mitte des ersten Drittels kamen die Ice Tigers etwas besser ins Spiel, Elis Hede und Cole Maier scheiterten aus kürzester Distanz an Jonas Stettmer im Berliner Tor (10.). Hede war auch an der nächsten Chance maßgeblich beteiligt, bei seinem Vorstoß über die linke Seite traf er nur das Außennetz (12.). Zum Ende des ersten Drittels waren die Ice Tigers endgültig auf Augenhöhe angekommen, ließen aber noch ein wenig den nötigen Zug zum Tor vermissen.

Das sollte sich mit Beginn des Mittelabschnitts ändern, denn nach 83 gespielten Sekunden verkürzten die Ice Tigers auf 1:2. Ian Scheid spielte weit in den Lauf von Marcus Weber, der über die rechte Seite energisch vors Tor zog. Die Scheibe lag danach frei vor Jonas Stettmer, Charlie Gerard reagierte am schnellsten und hob sie zum Anschlusstreffer unter die Latte. Nürnberg war nun deutlich aggressiver in den Zweikämpfen und setzte Berlin damit immer wieder erheblich unter Druck. In der 31. Minute hatte Elis Hede dann sogar den Ausgleich auf dem Schläger: Cole Maier zwang Stettmer mit einem Handgelenkschuss aus dem hohen Slot zum Abpraller, Hede kam zum Abschluss, traf freistehend aber nur das Außennetz. Berlin war in dieser Phase nur selten gefährlich, hatte dann aber in Unterzahl die große Chance zum dritten Tor. Am Ende eines Zwei-auf-Eins-Konters kam Tobias Eder von der rechten Seite zum Abschluss, scheiterte aber an Leon Hungerecker (34.). Weil Dane Fox Jonas Stettmer bei seinem Schuss aus spitzem Winkel nicht überraschen konnte (39.), ging die Partie mit einer knappen 2:1-Führung für Berlin ins letzte Drittel.

Zu Beginn des letzten Drittels hatten die Eisbären wieder etwas mehr vom Spiel, Manuel Wiederer kam in der 43. Minute zur ersten guten Chance, konnte Hungerecker mit seinem Vorstoß über die rechte Seite aber nicht überwinden. Danach übernahmen die Ice Tigers mit zunehmender Spielzeit das Kommando und drängten auf den Ausgleich. Charlie Gerard schoss nach einem gewonnenen Bully im Angriffsdrittel knapp vorbei (45.), Evan Barratt verfehlte das Tor in Überzahl nach feinem Zuspiel von Ryan Stoa ebenfalls nur um Zentimeter (47.). Die Ice Tigers blieben am Drücker und belohnten sich in der 53. Minute mit dem absolut verdienten Ausgleich. Constantin Braun legte zurück zur blauen Linie, Ryan Stoa zog direkt ab und zwang Jonas Stettmer zum Abpraller, den Daniel Schmölz mit der Rückhand zum 2:2 über die Linie drückte. Auch bis zum Ende der regulären Spielzeit hatten die Ice Tigers mehr vom Spiel, Cole Maier schoss eine Minute vor Schluss knapp am langen Pfosten vorbei (59.). Im direkten Gegenzug hatte Frederik Tiffels noch eine gute Chance für die Eisbären, scheiterte aber mit der Rückhand am starken Leon Hungerecker (60.).

In der Verlängerung hatten die Ice Tigers zunächst mehr Scheibenbesitz, mussten nach einer Strafe gegen Dane Fox aber zwei Minuten in Unterzahl überstehen. Leon Hungerecker konnte sich zweimal auszeichnen, seine Vorderleute machten die Schusswege zu und die Ice Tigers überstanden die zwei Minuten schadlos. Das Spiel ging ins Penaltyschießen, wo Leo Pföderl als einziger von acht Schützen erfolgreich war und den Eisbären damit den Zusatzpunkt sicherte. Für die Ice Tigers stand nach einem erneut starken Auswärtsspiel zumindest ein hochverdienter und wichtiger Punkt, der den Vorsprung auf Iserlohn auf bereits zehn Punkte anwachsen ließ.

Foto: City-Press

1.2.3.OTPSErgebnis
Eisbären Berlin200013 n.P.
Nürnberg Ice Tigers011002

Stimmen zum Spiel

Manuel Kofler (Nürnberg): Ich bin froh, dass wir heute einen Punkt geholt haben. Wir haben gegen eine sehr gute Mannschaft wieder ein gutes Auswärtsspiel gezeigt, leider aber die ersten zehn Minuten zu viele Respekt gezeigt. Da waren wir nicht nahe genug am Mann und wurden überrollt. Das war schade, denn hintenraus hätten wir mehr verdient gehabt. Wir haben es dann nicht geschafft, noch ein Tor zu schießen. Deshalb fahren wir mit einem Punkt heim, den wir gerne mitnehmen, weil in unserer Situation jeder Punkt wichtig ist.

Serge Aubin (Berlin): Das war ein gutes, hart umkämpftes Spiel. Wir hatten einen guten Start und konnten den ersten Wechsel direkt ausnutzen. Nach der 2:0-Führung haben wir ein wenig nachgelassen, da hat Nürnberg das Tempo deutlich erhöht. Danach war es ein Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Am Ende des Tages will man die drei Punkte mitnehmen, wenn man mit einer Führung ins letzte Drittel geht. Wir haben einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen und den Zusatzpunkt zu holen.

Tore

ZeitTorschütze1. Assistent2. AssistentBemerkung
1:000:33CormierVeilleuxMelchiori
2:006:40DescheneauNoebelsMelchiori
2:121:23GerardWeberScheid
2:252:59SchmölzStoaBraun
3:265:00PföderlPenalty

Strafen

Eisbären Berlin6 Min
Nürnberg Ice Tigers4 Min

Allgemeine Informationen

Zuschauerzahl:14.200 (ausverkauft)
Schiedsrichter:Sirko Hunnius, Marian Rohatsch