Nach dem Comeback-Sieg in Augsburg stand für die Nürnberg Ice Tigers mit dem Heimspiel gegen die Eisbären Berlin das nächste wichtige Spiel auf dem Programm. Die im bisherigen Saisonverlauf überraschend schwachen Eisbären starteten mit viel Tempo in die Partie und drängten die Ice Tigers immer wieder in die Defensive. Kevin Clark hatte die erste Möglichkeit mit einem Schuss aus dem Slot, konnte den aufmerksamen Niklas Treutle aber nicht überwinden (2.). Frank Hördler probierte es kurz darauf mit dem nächsten Schuss von der blauen Linie, Treutle parierte mit der Stockhand (5.). Die Ice Tigers kamen erst in der 10. Minute zu ihrer ersten guten Gelegenheit: Gregor MacLeod eroberte den Puck hinter dem gegnerischen Tor und spielte nach vorne, Dane Fox kam frei zum Abschluss, schoss am kurzen Pfosten aber übers Tor. Nach einem Bully im Berliner Drittel holte sich Daniel Schmölz die Scheibe aus dem Gewühl und schoss sofort aufs lange Eck, Tobias Ancicka reagierte stark mit dem linken Schoner (17.). Die Eisbären waren im ersten Drittel insgesamt die etwas bessere Mannschaft, wirklich gute Chancen waren auf beiden Seiten aber Mangelware.

Das sollte sich im zweiten Drittel schnell ändern. Schon im ersten Wechsel erlief Rick Schofield einen weiten Pass und spielte von hinter der Torlinie quer, Ancicka musste nach vorne abprallen lassen, Tim Fleischer kam zum Abschluss, brachte die Scheibe aber nicht an Ancicka vorbei (21.). In der 25. Minute zog Tyler Sheehy vors Tor und hielt den Schläger in eine Hereingabe von Dane Fox, der Puck ging knapp am Tor vorbei. Wenige Augenblicke später wurde Dane Fox vor dem Berliner Tor von Leo Pföderl von hinten mit einem Crosscheck gefoult, die Schiedsrichter ließen das Spiel aber weiterlaufen, was die Eisbären zur 0:1-Führung nutzten. Ausgerechnet Pföderl war es, der einen Schuss von Marco Nowak von der blauen Linie unhaltbar für Niklas Treutle ins kurze Eck abfälschte (25.). Die Ice Tigers hatten in der Folge in Überzahl mehrfach die große Chance, das Spiel auszugleichen, Tobias Ancicka reagierte aber sowohl gegen Tim Fleischer (26. und 31.), als auch gegen Tyler Sheehy (32.) herausragend und hielt seinem Team die Führung fest. Zwischenzeitlich hatte Frank Mauer in Unterzahl sogar noch die Riesenchance für Berlin, aber auch Niklas Treutle konnte sich auszeichnen (27.).

Was den Ice Tigers nicht gelang, machten die Eisbären kurz vor Ende des zweiten Drittels besser: ein Überzahltor. Morgan Ellis schoss von der rechten Seite und Yannick Veilleux fälschte unhaltbar zum 0:2 ab. Die Eisbären verteidigten ihre Führung zu Beginn des letzten Drittels geschickt und ließen die Ice Tigers kaum über die blaue Linie kommen. Als Blake Parlett in der 46. Minute auf der Strafbank saß, hatte Marcel Noebels vom rechten Bullypunkt die Chance zur Vorentscheidung, Niklas Treutle hielt den Schuss von der rechten Seite aber sicher. Nach Strafen gegen beide Teams bot sich in der 50. Minute viel Platz auf dem Eis, Dane Fox kam nach einem Querpass von Elis Hede aussichtsreich zum Abschluss, Morgan Ellis blockte den Schuss aber noch ab. Eine Minute später kam Dennis Lobach im hohen Slot zum Abschluss, schoss aber knapp vorbei (51.). Danjo Leonhardt hatte die nächste Möglichkeit in der 54. Minute mit einem halbhohen Schuss aufs lange Eck, Ancicka war aber einfach nicht zu überwinden. Nach einer Strafe gegen Berlin hatten Tim Fleischer und erneut Leonhardt dicke Möglichkeiten aus kurzer Distanz, Ancicka war aber erneut zur Stelle und hielt den Eisbären mit einem verdienten Shutout den 2:0-Sieg fest.

Foto: Thomas Hahn

Serge Aubin (Berlin): Mir hat unser Spiel heute richtig gut gefallen. Wir wollten simples Eishockey mit Geschwindigkeit spielen, das ist uns gelungen. Im zweiten Drittel sind wir davon mit unnötigen Strafen etwas abgekommen, aber unser Unterzahlspiel war stark heute. Das wichtige Überzahltor kurz vor Ende des zweiten Drittels hat uns ein nötiges Polster gegeben. Im letzten Drittel haben wir das Spiel sehr konzentriert zu Ende gebracht.

Tom Rowe (Nürnberg): Berlin hat großartiges Eishockey gespielt. Wir haben hart gearbeitet, die Jungs haben alles probiert. Berlin hat heute viel geblockt und hatte immer Schläger dazwischen. Ancicka hat einige wichtige Saves gemacht, die Chancen waren da. Seit ich in der Liga bin, war das eine der besten Leistungen von ihm. Das Powerplay war gut, die Scheibe läuft gut, aber wir schießen keine Tore. Am Ende haben wir eine dumme Strafe genommen, die unser sechs gegen vier gekillt hat.