2:3 n.P. – ein Punkt in München

30. März 2022 Spielberichte ·

Ohne die angeschlagenen Max Kislinger und Marko Friedrich, dafür aber weiterhin mit der Gast-Trainerin Jessica Campbell hinter der Bande gingen die Nürnberg Ice Tigers am Mittwochabend ins Derby beim EHC Red Bull München. Die Ice Tigers zeigten sich von Beginn an hochkonzentriert und deutlich disziplinierter als vor exakt einer Woche an selber Stelle. Nürnberg kontrollierte die neutrale Zone und erzwang damit immer wieder Scheibenverluste der Red Bulls. Noch in der ersten Minute kam Patrick Reimer von der blauen Linie zu einem Direktschuss, verfehlte das Tor aber knapp. Nach einem Bullygewinn im eigenen Drittel startete Daniel Schmölz durch und bekam einen weiten Pass in den Lauf, er scheiterte mit seinem Schuss aufs lange Eck aber an Henrik Haukeland im Tor der Red Bulls (3.). In der 9. Minute eroberte Tim Fleischer den Puck hinter dem Tor der Gastgeber und spielte sofort in den Slot, Chris Brown tauchte völlig frei vor dem Tor auf, schoss aber knapp vorbei. Eine halbe Minute später spielte Dane Fox von der linken Seite an den langen Pfosten, Chris Brown lauerte und musste eigentlich nur noch einschieben, traf die Scheibe aber nicht voll und bugsierte sie an den Pfosten. Von München war in der Offensive zu diesem Zeitpunkt wenig zu sehen, die Ice Tigers waren besser und hatten die besseren Chancen. So auch Daniel Schmölz, der einen Aufbaupass von Konrad Abeltshauser abfing, alleine auf Haukeland zulief und gleich zweimal scheiterte (14.).

Erst gegen Ende des Drittels kamen die Red Bulls zu ihrer ersten wirklichen Torchance, Niklas Treutle parierte mit dem linken Schoner gegen Maximilian Kastner. Die Ice Tigers mussten im ersten Drittel noch mit ihrer Chancenverwertung hadern, änderten das aber schon nach 79 Sekunden im Mittelabschnitt. Blake Parlett spielte aus dem eigenen Drittel in den Lauf von Gregor MacLeod, der die Scheibe ins Münchner Drittel trug und nach hinten ablegte, wo Andrew Bodnarchuk lauerte, direkt abzog und Haukeland mit einem Schuss aufs lange Eck zur hochverdienten 1:0-Führung bezwang (22.). Dane Fox hatte in der 25. Minute das zweite Tor auf dem Schläger, schoss nach feinem Zuspiel von der rechten Seite aber knapp am langen Pfosten vorbei. Begünstigt durch zwei Überzahlsituationen kamen die Red Bulls in der Folge besser ins Spiel, die Ice Tigers hielten aber Stand und überstanden die vier Minuten in Unterzahl schadlos, weil Niklas Treutle alles souverän abwehrte, was auf sein Tor kam. Zach Redmond war es, der in der 31. Minute zu einer Direktabnahme von der linken Seite kam, Treutle aber nicht einmal zu einem Abpraller zwingen konnte. In der 37. Minute spielten die Ice Tigers zum ersten (und einzigen) Mal im Powerplay und ließen sich diese Chance nicht entgehen. Patrick Reimer bekam die Scheibe und spielte hinters Tor zu Daniel Schmölz, der wiederum bediente Tyler Sheehy, der Haukeland mit einer Direktabnahme aufs lange Eck zur 2:0-Führung bezwang (37.).

Zum Ende des Mittelabschnitts handelten sich die Ice Tigers zwei weitere Strafen ein, so dass München mit einer doppelten Überzahl ins letzte Drittel ging. Die Ice Tigers überstanden diese Situation zwar, vier Sekunden nach Ablauf der zweiten Strafe verkürzten die Red Bulls aber doch auf 2:1. Zach Redmond traf mit einem flachen Direktschuss durch die Schoner von Niklas Treutle. Die Red Bulls machten nun weiter Druck und wurden in der 44. Minute belohnt. Am Ende eines schnellen Gegenzugs bekam Frederik Tiffels einen Pass von Austin Ortega perfekt serviert und traf mit der Rückhand zum 2:2-Ausgleich. In der 47. Minute hatte Tyler Sheehy die erneute Führung bei einem Zwei-auf-Eins-Konter mit Blake Parlett auf dem Schläger, er traf aber nur den Innenpfosten. Anschließend folgte ein Angriff der Red Bulls nach dem anderen, Niklas Treutle stand immer wieder im Mittelpunkt und hielt seinem Team das Unentschieden fest. In der 59. Minute hatte Maskymilian Szuber die Entscheidung für München auf dem Schläger, Treutle reagierte aber wieder stark und das Spiel ging in die Verlängerung. Auch in der Overtime war München dem Siegtreffer näher, wieder hielt Treutle seine Mannschaft im Spiel. Damit musste das Penaltyschießen die Entscheidung bringen. Weil Philip Gogulla für München erfolgreich war und Patrick Reimer nur den Pfosten traf, blieb der Zusatzpunkt in München.

In den letzten beiden Hauptrundenspielen geht es für die Ice Tigers damit “nur” noch ums Heimrecht in der 1. Playoff-Runde, die am kommenden Dienstag beginnt.

Foto: City-Press

1.2.3.OTPSErgebnis
EHC Red Bull München002013 n.P.
Nürnberg Ice Tigers020002

Stimmen zum Spiel

Tom Rowe (Nürnberg): Ich denke, wir haben zwei Drittel lang ein sehr gutes Spiel gemacht. Wir sind gut gelaufen und haben den Puck kontrolliert. Es ist schade, weil ich wirklich gedacht habe, wir könnten hier gewinnen. Wir werden die positiven Dinge mitnehmen. Jeder Spieler hat alles gegeben, darauf werden wir aufbauen. Unsere Special Teams waren herausragend. So sehr die Niederlage wehtut, wir werden heimfahren und die positiven Dinge mitnehmen.

Don Jackson (München): Nürnberg hatte ein großartiges erstes Drittel. Es war eines der Spiele, wo Nürnberg hart rausgekommen ist und uns das Momentum weggenommen hat. Wir sind im zweiten drittel zurückgekommen und hatten mehr Schüsse, aber das Powerplay hat nicht so gut funktioniert. Ein Lob geht an meine Mannschaft dafür, dass sie im letzten Drittel noch einmal zurückgekommen ist. Wir hatten Glück mit der Latte, das hätte der Unterschied im Spiel sein können.

Tore

ZeitTorschütze1. Assistent2. AssistentBemerkung
0:121:19BodnarchukMacLeodParlett
0:236:57SheehySchmölzReimer5:4-Überzahl
1:241:36RedmondStreetTiffels
2:243:07TiffelsOrtegaSmith
3:265:00GogullaPenalty

Strafen

EHC Red Bull München4 Min
Nürnberg Ice Tigers14 Min

Allgemeine Informationen

Zuschauerzahl:1.854
Schiedsrichter:Marc Iwert, Andrew Wilk