Nach dem packenden 3:2-Heimsieg gegen die Adler Mannheim wollten die Nürnberg Ice Tigers am Dienstagabend in Bremerhaven endlich den ersten glatten Auswärtssieg der Saison einfahren. Schon nach 15 Sekunden hatte Nürnberg auch die erste dicke Möglichkeit nach einem Querpass von Rick Schofield vors Tor, Patrick Reimer kam aber nicht ganz an die Scheibe. Auch die Pinguins hatten in der Anfangsphase eine Riesenchance. Moritz Wirth zwang Niklas Treutle aus dem hohen Slot zum Abpraller, Alex Friesen schoss aufs kurze Eck und Treutle kam gerade noch spektakulär auf die andere Seite (2.). Danach beruhigte sich das Geschehen ein wenig, die Ice Tigers spielten konzentriert und strukturiert und gingen nach exakt acht gespielten Minuten in Führung. Gregor MacLeod kam über die rechte Seite ins Drittel, zog zur Mitte, lupfte die Scheibe dabei sehenswert über den Schläger von Gregory Kreutzer und bezwang Brandon Maxwell mit einem halbhohen Schuss ins lange Eck zum 1:0. Nur wenige Sekunden später eroberte Hayden Shaw die Scheibe im Angriffsdrittel, fackelte nicht lange und jagte die Scheibe genau ans Lattenkreuz (9.). Bremerhaven hatte in der Folge nach zwei Nürnberger Strafen zwar viele Torschüsse, die Ice Tigers hielten das Spiel aber weg vom eigenen Tor und ließen hauptsächlich Schüsse aus größerer Distanz zu. In der 14. Minute konterte Patrick Reimer durch die Mitte und schoss aus vollem Lauf knapp am langen Pfosten vorbei. Auf der anderen Seite konnte sich Niklas Treutle gegen Moritz Wirth auszeichnen (15.). In der Schlussphase des ersten Drittels überstanden die Ice Tigers eine Bankstrafe schadlos und nahmen daher die knappe 1:0-Führung mit in die erste Pause.

Die Ice Tigers machten zu Beginn des Mittelabschnitts viel Druck aufs Bremerhavener Tor, Daniel Schmölz verzögerte im Slot nach einem schönen Zuspiel von Gregor MacLeod und schoss dann aus dem Handgelenk, scheiterte aber an Maxwell (21.). Auf der anderen Seite schoss Philip Samuelsson von der blauen Linie, die Scheibe wurde unterwegs abgefälscht und ging nur knapp am Nürnberger Tor vorbei (26.). Es war eine der wenigen Bremerhavener Chancen in der ersten Hälfte des Mittelabschnitts. Die Ice Tigers kontrollierten die Partie weitestgehend und kamen in der 29. Minute zur nächsten guten Möglichkeit. Daniel Schmölz kam nach einem Fehlpass der Pinguins im Slot zum Abschluss und zwang Maxwell zum Abpraller, Danjo Leonhardt schoss mit der Rückhand, Maxwell riss die Fanghand hoch und hielt sicher (29.). Bremerhaven erhöhte in der Folge das Tempo, wurde durch eine Strafe gegen Nicholas B. Jensen aber erst einmal ausgebremst (35.). Tyler Sheehy schoss knapp am langen Pfosten vorbei, ansonsten sprang in Überzahl für die Ice Tigers nichts heraus (36.).

In der 38. Minute nutzten die Pinguins dann ihren womöglich schönsten Angriff der Partie zum 1:1-Ausgleich. Markus Vikingstad spielte tief zu Phillip Bruggisser, der Ross Mauermann mit der Rückhand wunderbar bediente. Mauermann zog vors Tor und bezwang Treutle mit der Rückhand ins lange Eck. Gleich zu Beginn des letzten Drittels hatten die Ice Tigers die Riesenchance zur erneuten Führung, Tyler Sheehy traf von der rechten Seite aber nur den Pfosten. Daniel Schmölz setzte nach, die Scheibe kullerte der Linie entlang und Bremerhaven klärte rechtzeitig vor Gregor MacLeod (41.). In der 47. Minute hatten die Ice Tigers auch einmal das Glück auf ihrer Seite, als Christian Wejse einen Schuss von der blauen Linie abfälschte und ebenfalls nur den Pfosten traf. Die Hausherren übernahmen in der Folge das Kommando, leisteten sich in der 51. Minute aber einen folgenschweren Fehler. Elis Hede spitzelte die Scheibe aus dem eigenen Drittel, Jensen und sein Torhüter Brandon Maxwell kamen zu einem Missverständnis, Tim Fleischer überlief Jensen und überwand Maxwell flach durch die Schoner zur 2:1-Führung für die Ice Tigers. Nürnberg setzte nach, Daniel Schmölz schoss nach feinem Zuspiel von Tyler Sheehy freistehend knapp übers Tor (54.). In der Schlussphase zog Thomas Popiesch seinen Torhüter, Andrew Bodnarchuk fing einen Pass der Pinguins im eigenen Drittel ab und traf ins verwaiste Bremerhavener Tor zum entscheidenden 3:1 (60.).

Am Ende verdienten sich die Ice Tigers den ersten Auswärtsdreier der Saison durch eine über 60 Minuten konzentrierte Vorstellung und einen erneut bärenstarken Niklas Treutle. Vor der Deutschland-Cup-Pause stehen nun am Freitag gegen Düsseldorf (19.30 Uhr) und am Sonntag gegen Iserlohn (16.30 Uhr) noch zwei Heimspiele auf dem Programm.

Foto: Jasmin Wagner

Manuel Kofler (Nürnberg): Wir sind natürlich sehr glücklich über den Auswärtsdreier. Wir haben von hinten bis vorne eine sehr geschlossene Mannschaftsleistung gebracht. Der Schlüssel zum Erfolg war heute, dass wir auch unter Druck einen sehr guten Aufbau gespielt haben. Das macht viele Dinge auch in der Offensive leichter. Wir haben wieder viele Schüsse geblockt und uns den Sieg erarbeitet. Wir haben noch zwei sehr wichtige Spiele vor der Pause und müssen jetzt schnell regenerieren.

Thomas Popiesch (Bremerhaven): Es immer schwierig, nach so einem Spiel genau zu sagen, woran es gelegen hat. Uns hat heute ein bisschen die Konsequenz gefehlt. Nürnberg ist gut aus der eigenen Zone gekommen, weil wir im Forecheck nicht konsequent genug waren. Wir waren auch in Scheibenbesitz vor dem Tor nicht konsequent genug. Letztendlich fällt das 2:1 auch, weil wir nicht konsequent genug waren.