Zum ersten Mal überhaupt konnten die Nürnberg Ice Tigers an einem Heimspieltag im September eine ausverkaufte ARENA NÜRNBERGER Versicherung melden: 7.672 Zuschauer wollten sich die Gelegenheit nicht nehmen lassen, die Banner-Zeremonie für den größten Eishockeyspieler der Nürnberger DEL-Geschichte zu erleben. Als Patrick Reimers Rückennummer 17 unter dem Hallendach verewigt wurde, flossen bei seiner Familie und den Tausenden Fans auf der Tribüne zahlreiche Tränen. Auf dem Eis dauerte es anschließend ein wenig, bis beide Teams zu ihrem Rhythmus fanden. Das sorgte auch dafür, dass Dane Fox schon nach 16 Sekunden zu einem Alleingang kam, bei dem er regelwidrig gestoppt wurde. Zum fälligen Penalty lief er selbst an, allerdings rutschte ihm im letzten Moment die Scheibe vom Schläger, so dass Henrik Haukeland parieren konnte. Nürnberg hatte in einer insgesamt überschaubaren Anfangsphase mehr vom Spiel, gefährlich wurde es dabei aber nur selten. In der 12. Minute kam Hayden Shaw aus halbrechter Position zum Abschluss, seinen Schuss aufs lange Eck konnte Haukeland abwehren. Auf der anderen Seite schoss Bennet Roßmy aus dem hohen Slot am langen Pfosten vorbei (13.). In Überzahl hatten Charlie Gerard und Ryan Stoa die bis dato besten Nürnberger Möglichkeiten, aber auch sie konnten Düsseldorfs Torhüter nicht überwinden (14.).

Im zweiten Powerplay war Henrik Haukeland dann aber doch geschlagen. Elis Hede spielte im Düsseldorfer Drittel quer, Dane Fox legte ab an die blaue Linie und Jack Dougherty jagte die Scheibe per Direktschuss zum umjubelten 1:0 ins Tor (17.). Kurz vor Drittelende konnte sich Niklas Treutle zweimal auszeichnen, als er gegen Josef Eham und Philip Gogulla zweimal in höchster Not klärte. Zu Beginn des zweiten Drittels kam die DEG deutlich besser ins Spiel und setzte die Defensive der Ice Tigers immer wieder unter Druck, Bernhard Ebner feuerte von der blauen Linie knapp am langen Pfosten vorbei (24.). Das erste Unterzahlspiel überstanden die Ice Tigers schadlos (29.) und kamen in der 31. Minute zu einem weiteren Überzahlspiel. Allerdings verloren sie die Scheibe an der blauen Linie, Victor Svensson lief auf und davon und hob die Scheibe gefühlvoll zum 1:1-Ausgleich in den Winkel. Die Nürnberger Antwort ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Im selben Powerplay zog Daniel Schmölz von hinter der Torlinie nach vorne und schoss aufs lange Eck, Haukeland musste abprallen lassen und Evan Barratt verwertete den Nachschuss aus spitzem Winkel – 2:1 für Nürnberg (32.). Ein wichtiges Tor für die Ice Tigers, das ihnen die nötige Ruhe zurückbrachte.

In der 34. Minute hatte Evan Barratt mit Ablauf einer Strafe gegen Oliver Mebus das dritte Tor auf dem Schläger, Haukeland war aber gerade noch mit der Schulter dran. Besser machte es Roman Kechter in der 38. Minute. Er brachte die Scheibe von der linken Seite vors Tor, über Umwege landete sie wieder auf Kechters Schläger, der den Puck im langen Eck unterbrachte und auf 3:1 erhöhte. Im letzten Drittel kontrollierten die Ice Tigers das Spielgeschehen weiterhin und ließen die DEG nicht mehr ins Spiel zurückkommen. Angriffsversuche der Gäste wurden von den Ice Tigers durch ihre kontrollierte Defensive früh unterbunden. Düsseldorf probierte es zwar immer wieder, mehr als ein paar Schüsse von der Seite oder der blauen Linie sprangen aber nicht heraus. Und Wenn doch mal einer durchkam, wie Philip Gogulla in der 47. Minute, war Niklas Treutle zur Stelle. So verging Minute um Minute in Richtung des Nürnberger Sieges, einzig nach einer Strafe gegen Dane Fox in der 57. Minute wurde es noch einmal ein wenig spannend. Nachdem die DEG sich aber eine Bankstrafe wegen zu vieler Spieler einhandelte, war das Spiel entschieden. Dass Tim Fleischer mit der Schlusssirene noch das 4:1 ins leere Düsseldorfer Tor erzielte, war letztlich nur noch Ergebniskosmetik. Somit durften sich die Ice Tigers am Ende eines perfekten Abends für ihre ewige Nummer 17 über einen verdienten Heimsieg freuen.

Foto: Thomas Hahn

Thomas Dolak (Düsseldorf): Ich fand, die Nürnberger haben es sehr gut gemacht. Sie waren stärker und läuferisch besser, sie haben es einfach gehalten und haben es uns schwer gemacht. Mit dem frühen Penalty hat sich schon abgezeichnet, wie es ablaufen wird. Nach dem Ausgleich geraten wir ein paar Sekunden später wieder in Rückstand und dann läufst du nur hinterher. Wir haben es im letzten Drittel noch einmal probiert, alles nach vorne zu werfen, das Ding aber nicht untergebracht.

Tom Rowe (Nürnberg): Mir hat das Spiel heute sehr gut gefallen. Wir sind gut gelaufen und haben die ganze Woche gut gearbeitet. Wir sind so rausgekommen, wie wir wollten. Unsere Verteidigung hat die blaue Linie sehr gut gehalten. Bis auf eine kleine Phase im zweiten Drittel haben wir es sehr gut gemacht. Niklas Treutle hat ein paar unglaubliche Saves gemacht, ich habe keine Ahnung, wie er den kurz vor Ende des ersten Drittels gehalten hat. Das waren insgesamt 60 sehr solide Minuten von jeder Reihe.