Nach dem emotionalen Heimsieg gegen die Düsseldorfer EG stand für die Nürnberg Ice Tigers am Sonntagabend das Derby bei den Augsburger Panthern auf dem Programm. Tom Rowe vertraute dabei dem Team, das die DEG mit 4:1 geschlagen hatte. Wie schon in zwei der bisherigen drei Saisonspiele verschliefen die Ice Tigers den Start allerdings komplett. Schon nach wenigen Sekunden entschärfte Niklas Treutle einen Alleingang von Andrei Hakulinen, Matt Puempel traf bei Augsburger Powerplay nur die Latte (4.). In der 6. Minute gelang den Panthern mit einem Zwei-auf-Eins-Konter der überfällige Führungstreffer. Moritz Elias war es, der Treutle von der rechten Seite mit einem Schuss aufs kurze Eck überwand und zum 1:0 für Augsburg traf. Keine zwei Minuten später legten die Panther nach und ließen die Scheibe hervorragend im Nürnberger Drittel laufen. Jerome Flaake kam im Slot zum Abschluss und traf mit der Rückhand ins lange Eck – 2:0 für Augsburg. Erst nach dem Doppelpack fanden die Ice Tigers besser ins Spiel, Elis Hede (10.) und Dane Fox (11.) scheiterten an Markus Keller. Zehn Sekunden vor Ablauf einer Strafe gegen Dane Fox erhöhte Augsburg auf 3:0. Zack Mitchell schoss aus dem hohen Slot flach, von Elis Hede prallte der Puck in einer hohen Bogenlampe über alle Spieler hinweg ins Tor (13.).

Als Augsburgs Otso Rantakari wegen Haltens auf der Strafbank saß, brachte das Nürnberger Powerplay die Ice Tigers ins Spiel zurück. Evan Barratt schoss von der linken Seite am Tor vorbei, Charlie Gerard spielte tief zur Torlinie, Daniel Schmölz zog vors Tor und traf ähnlich wie Zack Mitchell zuvor mit einer seltsamen Bogenlampe – nur noch 1:3 aus Nürnberger Sicht (20.). Vom verschlafenen Beginn abgesehen war die Partie ausgeglichen mit hochkarätigen Chancen auf beiden Seiten. Das sollte sich auch im Mittelabschnitt fortsetzen. Dane Fox prüfte Markus Keller mit einem satten Direktschuss von der rechten Seite (26.), Roman Kechter scheiterte im Nachfassen am Augsburger Schlussmann (28.). In der 29. Minute spielten die Ice Tigers zum zweiten Mal an diesem Abend in Überzahl und waren zum zweiten Mal erfolgreich. Dane Fox spielte im Augsburger Drittel quer zu Elis Hede, der von der linken Seite mit einem ansatzlosen Handgelenkschuss genau in den Winkel traf und auf 2:3 verkürzte. Wenige Sekunden später hatte Daniel Schmölz den Ausgleich auf dem Schläger, scheiterte aber mit einem Alleingang an Markus Keller (30.).

In der 34. Minute wurde es sogar noch enger: Danjo Leonhardt zog über die rechte Seite vors Tor, wurde von hinten geschubst und flog zusammen mit der Scheibe in Markus Keller und über die Torlinie. Die Schiedsrichter entschieden auf dem Eis auf “kein Tor” und blieben nach Studium des Videobeweises bei ihrer Entscheidung. Gegen Ende des Mittelabschnitts hatten die Panther wieder mehr vom Spiel und erhöhten 64 Sekunden vor Drittelende auf 4:2. Matt Puempel spielte von der blauen Linie quer in den Lauf von Mick Köhler, der einfach mal aus dem Handgelenk schoss und traf, weil der Puck von Hayden Shaw unglücklich abgefälscht wurde. Die Ice Tigers probierten zu Beginn des Schlussabschnitts alles, um noch einmal heranzukommen, Dane Fox (41.) und Elis Hede (43.) scheiterte mit Schüssen aus spitzem Winkel an Markus Keller. Augsburg machte es in der Folge gut, hielt die eigene blaue Linie und ließ die Ice Tigers kaum gefährlich ins Drittel kommen. Erst Ryan Stoa (51.) und Hayden Shaw (52.) kamen zu den nächsten Gelegenheiten, ihre Schüsse waren aber nicht zwingend genug. Auch ein Überzahlspiel blieb ungenutzt. In der 56. Minute krachte Jack Dougherty zu allem Überfluss auch noch ungebremst in die Bande und musste benommen vom Eis geführt werden. Als Niklas Treutle sein Tor für den sechsten Feldspieler verlassen hatte, wurde Ryan Stoa vor dem Tor von hinten mit einem Crosscheck niedergestreckt, was aber nicht geahndet wurde und Jere Karjalainen damit den Schuss zur endgültigen Entscheidung ins leere Nürnberger Tor ermöglichte (60.). Dass Max Kislinger mit der Schlusssirene noch einen Schuss von Danjo Leonhardt unhaltbar zum 3:5-Endstand aus Nürnberger Sicht abfälschte, war am Ende nur noch Ergebniskosmetik.

Foto: Thorsten Franzisi

Manuel Kofler (Nürnberg): Wir haben ein gutes Spiel gesehen, Augsburg hat sehr gut gespielt. Wir waren auch nicht unzufrieden mit unserer Leistung, die Special Teams sind unsere Stärke bisher. Wir haben es versäumt, bei fünf gegen fünf die Tore zu schießen und waren nicht zwingend genug. Augsburg hat verdient gewonnen, für uns geht’s am Freitag weiter.

Christof Kreutzer (Augsburg): Die Jungs haben wie immer sehr engagiert angefangen, diesmal haben wir uns endlich belohnt. Wir haben die letzten Spiele schon viel Aufwand betrieben, von daher war es and er Zeit, dass wir uns belohnen. Nürnberg war in der Offensive sehr gefährlich, da muss man immer aufpassen. Es war ein enges Spiel mit viel Spannung und harten Zweikämpfen. So macht Eishockey Spaß. Wenn wir gewinnen wollen, müssen wir für jedes Tor hart arbeiten.