Frankfurter Top-Reihe entscheidet Partie

21. Oktober 2022 Spielberichte ·

Eigentlich wollten die Nürnberg Ice Tigers am Freitagabend bei den Löwen Frankfurt mit vier kompletten Sturmreihen und geänderten Formationen antreten. Eigentlich, denn Ryan Stoa verletzte sich während des kurzen Trainings am Vormittag schwer und wird dem Team länger fehlen. Die Löwen erwischten genau wie vor einigen Wochen in Nürnberg den besseren Start in die Partie und setzten die Ice Tigers vor allem mit ihrer Top-Reihe um Carter Rowney unter Druck. Die erste Möglichkeit hatte Brendan Ranford mit einem Rückhand-Bauerntrick, er brachte die Scheibe aber nicht an Leon Hungerecker im Nürnberger Tor vorbei (2.). Die Ice Tigers kamen in der 5. Minute zu ihrer ersten Gelegenheit, als Dennis Lobach von Dane Fox im Slot gut bedient wurde, Lobach aber mit einem hohen Schuss an Jake Hildebrand scheiterte. In der 7. Minute setzte Löwen-Stürmer Carson McMillan einen zu hohen Ellbogencheck gegen Andrew Bodnarchuk an und wurde von den Schiedsrichtern vorzeitig zum Duschen geschickt. Im folgenden Powerplay hatten die Ice Tigers zunächst gute Schussgelegenheiten über Tyler Sheehy (8.) und Hayden Shaw (9.), ehe der Verteidiger der Ice Tigers in der 12. Minute schließlich die Führung für die Ice Tigers erzielte. Shaw nahm von der linken Seite Maß und bezwang Hildebrand mit einem harten Handgelenkschuss zum 1:0 für die Ice Tigers. Die Ice Tigers spielten weiterhin konzentriert, mussten 17 Sekunden vor Drittelende aber den Ausgleich hinnehmen, als Brendan Ranford einen schnellen Angriff der Löwen aus spitzem Winkel abschloss.

Die Löwen hatten auch im zweiten Drittel die erste gute Möglichkeit: Dominik Bokk zwang Hungerecker von der linken Seite mit der Rückhand zu einem Abpraller, Yannick Wenzel schoss sofort aufs lange Eck, Hungerecker riss aber die Fanghand hoch und hielt sicher (25.). Wenige Augenblicke später machten es die Ice Tigers besser und gingen zum zweiten Mal in Führung. Tyler Sheehy schoss von der blauen Linie aus dem Handgelenk, die Scheibe wurde abgeblockt und landete am langen Pfosten, wo Blake Parlett goldrichtig stand und den Puck zum 2:1 über die Linie bugsierte (26.). Die Freude währte allerdings nicht lange, denn nur 14 Sekunden später kamen die Löwen zum erneuten Ausgleich. Carter Rowney lief mit der Scheibe etwas zu leicht durchs Nürnberger Drittel und spielte auf Höhe der Torlinie so punktgenau quer, dass Brendan Ranford nur noch abstauben musste und das 2:2 erzielte (26.). Es ging weiterhin Schlag auf Schlag, wiederum nur zwei Minuten später durften die Ice Tigers und ihre zahlreich mitgereisten Fans wieder jubeln. Gregor MacLeod kam mit viel Tempo über die linke Seite ins Frankfurter Drittel und zog vors Tor, Hildebrand war zunächst dran, Tyler Sheehy reagierte am schnellsten und erzielte das 3:2 aus kurzer Distanz (28.).

Bis zum Ende des Mittelabschnitts mussten die Ice Tigers noch zweimal in Unterzahl spielen, überstanden diese vier Minuten aber schadlos, weil Leon Hungerecker gegen Ryen Olsen (33.) und Davis Vandane (36.) sicher parierte. Zwei Minuten vor der Sirene steckte Dane Fox gut durch zu Danjo Leonhardt, der auf einmal frei vor dem Frankfurter Tor auftauchte, aber an Hildebrand scheiterte. Die Ice Tigers gingen also mit einer knappen Führung ins letzte Drittel, die aber nur 48 Sekunden Bestand hatte. Dann schoss Davis Vandane von der rechten Seite flach und Ryon Moser fälschte vor dem Tor unhaltbar für Hungerecker zum 3:3-Ausgleich ab (41.). Die Ice Tigers, die ab dem zweiten Drittel auch noch auf Tim Fleischer verzichten mussten, fanden in dieser Phase nicht mehr zu ihrem druckvollen Spiel. Frankfurt machte es besser und ging in der 48. Minute in Führung. Hungerecker konnte einen Schuss von Carter Rowney nicht festhalten, Brendan Ranford reagierte am schnellsten und staubte zum 4:3 für die Löwen ab. Die Ice Tigers probierten bis zum Schluss alles, Dane Fox scheiterte in der 52. Minute aus spitzem Winkel an Hildebrand. Die Ice Tigers nahmen kurz vor Schluss den Torhüter vom Eis, blieben aber mit einem Schuss von der blauen Linie hängen, Brendan Ranford übernahm und besorgte den 5:3-Endstand mit einem Schuss ins leere Nürnberger Tor (60.).

Foto: Jan Hübner / Patrick Scheiber

1.2.3.Ergebnis
Löwen Frankfurt1135
Nürnberg Ice Tigers1203

Stimmen zum Spiel

Manuel Kofler (Nürnberg): Wir sind unglaublich stolz auf unsere Jungs, was sie heute geleistet haben. Wir waren heute wieder eine sehr junge Truppe. Heute Vormittag hat sich auch noch Ryan Stoa zur Verletztenliste gesellt. Wir haben mit drei Reihen geackert und gearbeitet. Frankfurt hat das clever gemacht, uns unter Druck gesetzt und die Tore zum richtigen Zeitpunkt geschossen. Wir müssen schauen, dass wir uns regenerieren, wir haben am Sonntag ein wichtiges Spiel gegen Bietigheim.

Jan Barta (Frankfurt): Den Start haben wir uns so vorgestellt, bis wir fünf Minuten in Unterzahl mussten. Nürnberg hat eine sehr sympathische und lauffreudige Mannschaft, die uns gefordert hat. Wir hatten aber immer eine Antwort dafür. Ich glaube, wir haben heute ein gutes Spiel gesehen.

Tore

ZeitTorschütze1. Assistent2. AssistentBemerkung
0:111:07ShawReimerFleischer5:4-Überzahl
1:119:43RanfordRowneyVandane
1:225:02ParlettSheehySchmölz
2:225:16RanfordRowneyScarlett
2:327:17SheehyMacLeod
3:341:09MoserVandaneWruck
4:347:34RanfordRowney
5:359:33RanfordEmpty-Net-Goal

Strafen

Löwen Frankfurt7 Min + Spieldauer (McMillan)
Nürnberg Ice Tigers8 Min

Allgemeine Informationen

Zuschauerzahl:5.732
Schiedsrichter:Martin Frano, Eduards Odins