Zu Patrick Reimers letztem Hauptrunden-Heimspiel kam mit den Löwen Frankfurt eine Mannschaft nach Nürnberg, die noch um die Playoff-Teilnahme kämpfte und diese mit einem Sieg in Nürnberg klarmachen konnte. Entsprechend konzentriert gingen die Löwen von Beginn an zu Werke und gingen in der 3. Minute mit ihrer ersten halbwegs guten Möglichkeit auch in Führung. Rylan Schwartz spielte zurück zur blauen Linie, Reece Scarlett spielte quer und Carson McMillan traf mit einem flachen Direktschuss zum 0:1. Die Ice Tigers kamen in der Folge besser ins Spiel, Gregor MacLeod zog in der 8. Minute über die linke Seite vors Tor und probierte es aufs kurze Eck, scheiterte aber an Jake Hildebrand. Dane Fox hatte die nächste Möglichkeit nach einem feinen Zuspiel von Marcus Weber, aber auch er konnte Hildebrand nicht überwinden (9.). In der 15. Minute kam Tim Fleischer mit Tempo über die rechte Seite und spielte quer zu Ryan Stoa, der mit der bis dato besten Nürnberger Chance an Hildebrand scheiterte. Frankfurt tat nicht viel fürs Spiel, war dem zweiten Treffer in Überzahl aber sehr nahe. Niklas Treutle musste gegen Simon Sezemsky (16.) und Brett Breitkreuz (18.) in höchster Not klären und hielt seinem Team den knappen 0:1-Rückstand nach 20 Minuten fest.

Zu Beginn des zweiten Drittels spielten die Ice Tigers weiter nach vorne, ließen aber auch im Mittelabschnitt die letzte Intensität und Konsequenz vermissen, um mit den leidenschaftlich kämpfenden Löwen mithalten zu können. In der 25. Minute zeigten sich die Löwen zum ersten Mal gefährlich im Nürnberger Drittel und erhöhten direkt auf 0:2. Davis Vandane war es, der von der blauen Linie mit einem Handgelenkschuss genau in den Winkel traf. Nur 44 Sekunden später kamen die Ice Tigers zumindest vorerst in die Partie zurück. Marcus Weber fing einen Fehlpass vom Simon Sezemsky ab und spielte einen Schlagschuss-Pass an den langen Pfosten, Ryan Stoa hielt den Schläger rein und lenkte den Puck zum 1:2 über die Linie. Die Frankfurter Antwort ließ allerdings keine Minute auf sich warten, nach einem Fehlpass von Hayden Shaw spielte Jerry D’Amigo in den Slot, Rylan Schwartz zog direkt ab und bezwang Treutle flach durch die Schoner – 1:3 für Frankfurt. Die Löwen setzten nach und erhöhten in der 30. Minute auf 1:4. Carter Rowney bugsierte den Puck aus dem Gewühl heraus zum langen Pfosten, Daniel Wirt stand völlig frei und staubte sicher ab.

Die Löwen hatten das Spiel nun ziemlich gut im Griff und erhöhten in der 34. Minute sogar auf 1:5. Am Ende eines Zwei-auf-Eins-Konters spielte Brett Breitkreuz vor dem Tor quer und Carter Rowney vollendete sicher unter die Latte. Das Spiel war durch die vier Frankfurter Tore innerhalb von neun Minuten natürlich weitestgehend gelaufen. In Überzahl hatten die Ice Tigers zumindest die Gelegenheit, das Ergebnis etwas freundlicher zu gestalten, bissen sich an Jake Hildebrand aber immer wieder die Zähne aus. Mit dem Vier-Tore-Rückstand gingen die Ice Tigers ins letzte Drittel und mussten bereits nach 39 Sekunden das nächste Gegentor schlucken. Brendan Ranford kam mit der Scheibe aus der Rundung und spielte quer vors Tor, Ryan Olsen löste sich rechtzeitig von Daniel Schmölz und traf zum 1:6 ins kurze Eck. Damit war die Messe natürlich endgültig gelesen, anschließend taten sich beide Teams nicht mehr viel. In Überzahl machten die Ice Tigers zwar noch einmal Druck, das Tor von Jake Hildebrand war aber wie vernagelt. Die Uhr lief nach und nach herunter und auch Patrick Reimer war bis zum Schluss trotz einiger Gelegenheiten (u.a. in der 52. Minute) nicht vergönnt, sein letztes Hauptrunden-Heimspiel mit einem Torerfolg zu beenden. Damit blieb es beim deutlichen 1:6 aus Nürnberger Sicht. Durch die Niederlage steht nun zumindest endgültig fest, dass das Heimspiel der 1. Playoff-Runde am Freitag, 10. März, um 19.00 Uhr oder 19.30 Uhr stattfinden wird. Der Gegner wird allerdings erst am Sonntag ermittelt.

Foto: Thomas Hahn

Jan Barta (Frankfurt): Den Sieg haben wir dringend gebraucht, wenn man auf die Tabelle schaut. In der offensiven Zone hat bei uns sehr viel gepasst, in der defensiven Zone haben wir es überlebt. Ich bin einfach froh um die Punkte.

Tom Rowe (Nürnberg): Frankfurt hat ein richtig gutes Spiel gemacht. Sie kämpfen um ihr Leben, um in die Playoffs zu kommen. Ihr Torhüter war exzellent heute. Es ist nie einfach gegen sie. Ich denke, der Abend heute war mehr über Patrick Reimer. Er ist wirklich ein unglaublicher Leader für uns als Trainerteam. Er hat mir geholfen, das Gefühl für die Mannschaft zu bekommen, als ich gekommen bin. Er ist ein unglaublicher Mensch, der sich als Profi unglaublich um sich kümmert. Er ist außerdem ein absoluter Familienmensch, davor habe ich großen Respekt. Er ist ein großer Botschafter für die Ice Tigers und für die Stadt Nürnberg. Wir freuen uns auf den Playoff-Start am nächsten Dienstag. Ich bin stolz darauf, dass die Mannschaft auch heute nie aufgegeben und bis zum Schluss gekämpft hat.