Ohne den wegen seiner dritten großen Strafe gesperrten Chris Brown und den nach wie vor am Bein verletzten Andrew Bodnarchuk traten die Nürnberg Ice Tigers am Donnerstagabend bei den Iserlohn Roosters an. Wie schon am Dienstag gegen Krefeld erwischten die Ice Tigers den perfekten Start in die Partie. Die Roosters verloren die Scheibe im Nürnberger Drittel, Brett Pollock blockierte den Schläger von Taro Jentzsch in der neutralen Zone, Eric Cornel ging dazwischen, lief auf und davon und überwand Andreas Jenike mit einem trockenen Schuss auf die Fanghandseite – 1:0 für die Ice Tigers (1.). Gerade einmal 50 Sekunden waren zu diesem Zeitpunkt absolviert. Die Antwort der Roosters folgte allerdings nur 25 Sekunden später: Philip Riefers ließ Marcus Weber im Nürnberger Drittel sehenswert aussteigen, tauchte alleine vor dem Nürnberger Tor auf und bezwang Niklas Treutle flach durch die Schoner zum 1:1-Ausgleich (2.). Die Ice Tigers taten in der Anfangsphase mehr fürs Spiel, Timo Walther hatte die Riesenchance zur erneuten Führung nach einem Puckverlust der Roosters, scheiterte aber frei vor Jenike (3.). In der 9. Minute kamen die Ice Tigers zu einer Vier-gegen-Drei-Überzahlsituation, die sie nach nur elf Sekunden nutzten. Brett Pollock spielte aus halblinker Position flach und hart zum langen Pfosten und Daniel Schmölz fälschte mit dem Rücken zum Tor stehend unhaltbar zum 2:1 ab. Es war bereits das 15. Saisontor für Daniel Schmölz, der damit seinen Karriere-Bestwert der Vorsaison egalisieren konnte.

Die Roosters hatten ihrerseits die Möglichkeit, in Überzahl zu antworten, die Ice Tigers verteidigten in Unterzahl aber konsequent, clever und geschickt und überstanden die Situation schadlos, weil Niklas Treutle die einzige ordentliche Möglichkeit über Joe Whitney von der rechten Seite sicher entschärfte (17.). Nach knapp zwei gespielten Minuten im Mittelabschnitt musste Arturs Kulda auf die Strafbank. Iserlohn spielte erneut in Überzahl, die Ice Tigers überstanden aber auch dieses Unterzahlspiel sehr souverän (24.). In der Offensive hielten sich die Ice Tigers im Mittelabschnitt über weite Strecken eher vornehm zurück und zeigten sich nur selten im Iserlohner Drittel. Eine der Möglichkeiten hatte Brett Pollock, der knapp am langen Pfosten vorbei schoss (26.). In der Defensive stellte sich das Team von Frank Fischöder geschickt an und ließ nur wenige Iserlohner Möglichkeiten zu. Eine der wenigen hatte Joe Whitney von der rechten Seite, Treutle hatte aber freie Sicht und hielt sicher (33.). Auf der anderen Seite hatte Patrick Reimer in der 38. Minute zwei Schussgelegenheiten, konnte Jenike aber nicht überwinden (38.).

Die Ice Tigers gingen mit der knappen 2:1-Führung ins letzte Drittel, mussten nach nur 65 Sekunden aber den 2:2-Ausgleich hinnehmen. Brent Aubin kam über die rechte Seite ins Nürnberger Drittel und spielte quer in den Slot, Marko Friedrich setzte sich durch und traf mit einem Handgelenkschuss ins lange Eck (42.). Am Ende eines Drei-auf-Eins-Konter für die Ice Tigers kam Brett Pollock zum Abschluss, traf aber nur das Außennetz (43.). Die Ice Tigers taten im letzten Drittel wieder deutlich mehr fürs Spiel und hatten gute Möglichkeiten, erneut in Führung zu gehen. Luke Adam bediente Timo Walther von der linken Seite, Walther kam aus dem Slot zum Schuss und verfehlte das Tor nur knapp (51.). Adam war auch an der nächsten Chance beteiligt: Von der rechten Seite bediente er Daniel Schmölz, der vor dem Tor den Schläger reinhielt und das Tor nur um Zentimeter verpasste (54.). Beide Teams drängten auf die Entscheidung in der regulären Spielzeit, die beste Möglichkeit in der Schlussphase vergab Tom Gilbert aus dem Hintergrund, der ebenfalls am Tor vorbeischoss (60.).

Das Spiel ging in die Verlängerung, wo sich die Roosters in Überzahl den Zusatzpunkt sicherten. Brett Pollock saß wegen eines Stockschlags im Angriffsdrittel auf der Strafbank, als Joe Whitney an der blauen Linie bedient wurde und Treutle mit einem Schlagschuss aufs kurze Eck zum 3:2 für Iserlohn überwand. Die Ice Tigers verloren zwar auch ihr siebtes Spiel, das in die Verlängerung ging, holten aber einen Punkt und zeigten eine sehr konzentrierte Vorstellung und bestätigten ihren klaren Aufwärtstrend der vergangenen Wochen.

Foto: Jonas Brockmann