Nach einer Trainingseinheit mit seiner neuen Mannschaft stand der neue Cheftrainer Tom Rowe im Heimspiel gegen die Krefeld Pinguine zum ersten Mal hinter der Bande. Personell nahm Rowe nach dieser kurzen Zeit keine Änderungen vor, einzig im Tor bekam Niklas Treutle wieder den Vorzug vor Ilya Sharipov. Der Start ging für die Ice Tigers allerdings gründlich daneben. Nach 55 Sekunden musste Chris Brown wegen Beinstellens auf die Strafbank, nachdem Lucas Lessio sich etwas zu leicht durchsetzen konnte. Wiederum nur neun Sekunden später gingen die Pinguine auch in Führung. Laurin Braun bediente Alexander Bergström mit einem öffnenden Querpass auf die rechte Seite, Bergström hatte viel Zeit und überwand Treutle mit einem platzierten Handgelenkschuss aufs lange Eck – 0:1 für Krefeld. Gerade einmal 64 Sekunden waren zu diesem Zeitpunkt gespielt. Fürs Selbstvertrauen war das natürlich nicht optimal, die Ice Tigers kamen mit zunehmender Spielzeit immer besser in die Partie und setzten sich auch immer wieder im Krefelder Drittel fest. Es dauerte aber bis zur zweiten Hälfte des Drittels, ehe der Druck aufs Krefelder Tor größer wurde. Am Ende einer langen Druckphase hatten Nick Welsh und Daniel Schmölz gute Gelegenheiten, scheiterten aber an Sergei Belov im Tor der Pinguine (16.). In der 19. Minute war es erneut Nick Welsh, der aussichtsreich zum Abschluss kam, Belov reagierte aber erneut stark.

Im ersten Drittel waren die Ice Tigers optisch überlegen, aber oftmals nicht zwingend genug. Im Mittelabschnitt hatten beide Teams immer wieder gute Phasen, insgesamt schien die Partie deutlich offener zu werden. In der 23. Minute kam Tim Bender nach feinem Zuspiel von Charlie Jahnke von der blauen Linie zum Abschluss, wartete aber etwas zu lange mit seinem Schlagschuss, der vor dem Tor geblockt wurde. Krefeld musste aus verletzungsbedingten Gründen in der 26. Minute den Torhüter wechseln, fortan stand Nikita Quapp zwischen den Pfosten der Pinguine. Zunächst machte Quapp seine Sache gut, musste in der 30. Minute aber zum ersten Mal hinter sich greifen. Im Powerplay wurde Chris Brown im Slot wunderbar von Patrick Reimer bedient und traf flach durch die Schoner zum 1:1-Ausgleich. Vier Minuten später kam Gregor MacLeod aus ähnlicher Position zum Abschluss und schoss aufs lange Eck, Quapp reagierte aber glänzend (34.). Auch Niklas Treutle durfte sich in der Folge auszeichnen, einen Alleingang von Lucas Lessio vereitelte er sehenswert (34.). Kurz vor Drittelende spielten die Ice Tigers erneut in Überzahl, Nick Welsh schoss aus dem Slot freistehend hauchdünn am Tor vorbei, so dass es nach 40 Minuten beim 1:1 blieb.

Zu Beginn des Schlussabschnitts setzten sich die Ice Tigers immer wieder im Krefelder Drittel fest und hatten die Führung auf dem Schläger: Patrick Reimer fälschte einen Schuss von Blake Parlett von der blauen Linie ab, der Puck prallte aber nur an die Unterkante der Latte und vors Tor (43.). Krefeld machte es besser und nutzte seine erste Chance im letzten Drittel zur erneuten Führung: Arturs Kulda schoss einfach mal von der linken Seite aus spitzem Winkel und Alexander Weiß lenkte die Scheibe mit dem Schlittschuh zum 1:2 ins Nürnberger Tor ab (45.). Die Ice Tigers bemühten sich, noch einmal ins Spiel zurückzukommen, fanden aber trotz aller Bemühungen nur selten wirklich gefährlich vors Krefelder Tor. In der 52. Minute setzte sich die Brown-Reihe lange im Drittel der Pinguine fest, Nick Welsh probierte es mit einem Schuss aufs kurze Eck, konnte Quapp aber nicht überraschen. Die Zeit lief den Ice Tigers immer mehr davon, in der 58. Minute wurden sie für ihr Anrennen aber doch noch belohnt: Chris Brown schoss von der blauen Linie aus dem Handgelenk, Tyler Sheehy hielt die Kelle rein und fälschte unhaltbar für Quapp zum 2:2-Ausgleich ab. Die Ice Tigers machten bis zum Schluss weiter Druck aufs Krefelder Tor, die Pinguine retteten das Unentschieden aber in die Verlängerung und nutzten dort ihre erste Chance zur Entscheidung. Ryan Stoa verlor die Scheibe im Angriffsdrittel, Lucas Lessio startete durch, zog über die linke Seite vors Tor und besorgte das 2:3 mit der Rückhand. Damit mussten sich die Ice Tigers mit nur einem Punkt zufrieden geben.

Foto: Thomas Hahn

Sergey Saveljev (Krefeld): Das war ein enges Spiel. Das war emotional wichtig für uns, um das Gefühl des Gewinnens zurückzubekommen. Das Team hat hart gekämpft, Nikita Quapp ist für Sergei Belov reingekommen und hat sehr gut gespielt. Ich denke, Nürnberg ist auf dem richtigen Weg. Das war heute das erste Mal, dass eine Mannschaft gegen uns bestimmte Reihen aufs Eis gebracht hat.

Tom Rowe (Nürnberg): Wir haben phasenweise gut verteidigt und phasenweise nicht. Krefeld ist nicht leicht zu spielen, weil sie schnell sind und hart arbeiten. Wir wollten mehr Verkehr vors gegnerische Tor gebracht, müssen aber vor dem eigenen Tor noch enger spielen. Mir hat sehr viel von dem gefallen, was wir heute gemacht haben.