Wieder keine Punkte in Mannheim

14. Dezember 2022 Spielberichte ·

Mit dem schweren Rucksack von vier Niederlagen in Folge mussten die Nürnberg Ice Tigers am Mittwochabend ausgerechnet in Mannheim antreten, wo sie seit November 2016 nicht mehr gewonnen hatten. Die Partie begann – wie schon oft in der laufenden Saison – denkbar ungünstig mit einer frühen Strafe nach exakt einer Minute. Dane Fox musste wegen Beinstellens auf die Strafbank, die Adler zeigten sich in Überzahl sofort eiskalt und gingen in Führung. Ryan MacInnis fälschte einen Pass von Matthias Plachta gefährlich ab und versenkte seinen eigenen Nachschuss (2.). Die Ice Tigers zeigten grundsätzlich ein gutes, konzentriertes Auswärtsspiel und hatten ihrerseits die Chance, im Powerplay auszugleichen, Hayden Shaw vergab aber die beste Möglichkeit mit einem Handgelenkschuss von der blauen Linie (9.). Shaw hatte auch die nächste Nürnberger Möglichkeit nach einem schnellen Angriff über Gregor MacLeod und Tyler Sheehy, aber auch diesmal konnte er Felix Brückmann nicht überwinden (14.). Die Adler waren im ersten Drittel schlichtweg cleverer und erhöhten in der 17. Minute auf 2:0. Nico Krämmer täuschte einen Schuss an, spielte stattdessen tief zu Jordan Szwarz, der in den Torraum spielte, wo Krämmer nur noch abstauben musste.

Der Start in den Mittelabschnitt lief dann allerdings perfekt aus Nürnberger Sicht. Marcus Weber brachte die Scheibe ins Drittel und legte ab zu Patrick Reimer, der geschickt verzögerte und Brückmann mit einem platzierten Handgelenkschuss auf die Stockhandseite bezwang und auf 1:2 verkürzte. Gerade einmal 17 Sekunden waren zu diesem Zeitpunkt gespielt. Die Ice Tigers waren vor allem zu Beginn des Drittels die klar bessere Mannschaft, vergaben aber zu viele Möglichkeiten. Einen flachen Schuss von Dennis Lobach aufs lange Eck konnte Brückmann gerade noch mit dem Schoner abwehren (23.), Gregor MacLeod nahm einen Abpraller nach einem guten Schuss von Tyler Sheehy aus der Luft und schoss knapp vorbei (25.). In Unterzahl wurde es sogar noch enger, Gregor MacLeod traf freistehend vor Brückmann aus der Drehung nur den Innenpfosten (28.). Nürnberg drückte auf den Ausgleich, das Tor erzielten aber die Adler. Stefan Loibl bezwang Niklas Treutle mit einem Handgelenkschuss vom rechten Bullypunkt – 3:1 für Mannheim (28.). Anschließend stand wieder Felix Brückmann im Mittelpunkt, als er zwei Schüsse von Patrick Reimer (32.) und die nächste Nürnberger Unterzahlchance durch Tyler Sheehy (35.) vereitelte. Die Ice Tigers waren im zweiten Drittel deutlich besser, Aufwand und Ertrag passten aber zum wiederholten Male in dieser Saison nicht zusammen.

Zu Beginn des letzten Drittels bot sich den Ice Tigers nach einer Strafe gegen Denis Reul in Überzahl die Möglichkeit, noch einmal zurückzukommen. Mehr als ein Schuss von Daniel Schmölz, der am langen Pfosten vorbei ging, sprang allerdings nicht heraus (43.). Die Special Teams blieben also auch in dieser Partie das große Manko im Spiel der Ice Tigers. Mannheim spielte es im Schlussabschnitt allerdings auch sehr geschickt und ließ nicht mehr viel zu. Während die Fans auf der Tribüne “In der Weihnachtsbäckerei” sangen, hatten die Adler das Spiel im Griff und machten mit dem 4:1 in der 50. Minute alles klar. Niklas Treutle konnte einen Schuss von Taro Jentzsch aus spitzem Winkel nicht festhalten und verlor die Scheibe aus den Augen, Sinan Akdag reagierte am schnellsten und staubte ab. In der 53. Minute hatte Rick Schofield mit einem Penalty noch eine hochkarätige Chance für die Ice Tigers, er schob den Puck am eigentlich geschlagenen Felix Brückmann und am Pfosten vorbei. Mehr passierte dann nicht mehr, die Adler brachten ihre Drei-Tore-Führung sicher über die Zeit, während die Ice Tigers sich am Ende wieder einmal über zu viele ausgelassene Chancen und ungenügende Special Teams ärgern mussten.

Foto: Sörli Binder

1.2.3.Ergebnis
Adler Mannheim2114
Nürnberg Ice Tigers0101

Stimmen zum Spiel

Manuel Kofler (Nürnberg): Wir sind mit einem Spielplan angereist und genau gewusst, wie wir hier spielen wollen und müssen. Man kann den Jungs kämpferisch keinen Vorwurf machen, wir haben über 60 Minuten hart gearbeitet. Mannheim war aber insgesamt besser, hat die Tore zum richtigen Zeitpunkt geschossen und verdient gewonnen. Uns ist es nicht gelungen, vor allem im zweiten Drittel unsere Chancen zu nutzen und ein paar Tore zu schießen.

Bill Stewart (Mannheim): Für uns waren die letzten zehn Tage sehr wichtig, um den Kopf vorzubereiten. Unser Ziel in diesem Jahr ist das große Bild der gesamten Saison. Das Spiel gegen München war sehr gut, aber wir haben seit sechs Wochen eine kurze Bank. Ich habe Geduld mit meiner Mannschaft und wir werden sehen, wo wir am Ende stehen. Ich bin sehr optimistisch für die zweite Saisonhälfte. Die Jungs haben Charakter und Leidenschaft.

Tore

ZeitTorschütze1. Assistent2. AssistentBemerkung
1:001:45MacInnisPlachtaKatic5:4-Überzahl
2:016:31KrämmerSzwarzKatic
2:120:17ReimerWeberParlett
3:127:22LoiblDonovanWolf5:4-Überzahl
4:149:24AkdagJentzschWohlgemuth

Strafen

Adler Mannheim6 Min
Nürnberg Ice Tigers 10 Min

Allgemeine Informationen

Zuschauerzahl:7.307
Schiedsrichter:Kilian Hinterdobler, Gordon Schukies